Konzessionen für das Angebot von Sportwetten


Länder einigen sich auf begrenzte Konzessionierung von privaten Sportwetten-Anbietern ab 2012
Thüringen habe ebenso wie andere Länder das Glücksspielmonopol beibehalten wollen


(12.04.11) - Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben sich auf eine begrenzte Konzessionierung von privaten Sportwetten-Anbietern geeinigt. Das bestätigte die amtierende Vorsitzende der Sportministerkonferenz der Länder (SMK), Thüringens Sozialministerin Heike Taubert (SPD), vor dem Sportausschuss.

Danach sollen ab 2012 sieben bundesweite Konzessionen für das Angebot von Sportwetten verteilt werden. Diese Regelung solle testweise fünf Jahre lang gelten, sagte die Ministerin. Taubert sprach von einem "harten Ringen" unter den Ländern. "Die Unterschiedlichkeit der Meinungen war sehr groß, sagte sie. Thüringen habe ebenso wie andere Länder das Glücksspielmonopol beibehalten wollen. Schließlich habe man sich auch unter dem Druck, dass ein Bundesland angekündigt hatte, einen eigenen Weg zu beschreiten, auf die begrenzte Konzessionierung geeinigt. "Es war den Ländern wichtig, einen gemeinsamen Staatsvertrag hinzubekommen", sagte Taubert.

Ihrer Ansicht nach muss nun auch im Bereich der Automatenspiele nachgezogen werden. “Das Urteil des Euro päischen Gerichtshofes hat ausdrücklich eine Gleichbehandlung gefordert", sagte sie. Die Gefahr, spielsüchtig zu werden, sei in diesem Bereich am größten. "Wir müssen hier Suchtprävention betreiben, weil sonst durch enorme Überschuldung Lebensläufe gefährdet sind", forderte die Ministerin.

Wenig hoffnungsvoll zeigte sich die SMK-Vorsitzende in der Frage der finanziellen Unterstützung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) seitens der Länder. Mehrere Sportausschussmitglieder hatten darauf verwiesen, dass der Bund eine Anschubfinanzierung geleistet habe, die Länder aber ihren Teil überwiegend noch nicht erbracht hätten. Hier werde die Situation nach wie vor unbefriedigend bleiben, räumte Taubert ein.

Zwar hätten sich die Länder verpflichtet, sich an der Nada zu beteiligen, doch müsse das im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten erfolgen. "Die Sportminister sind für eine Finanzierung sehr offen", sagte Taubert. Die Finanzminister hätten jedoch oft eine andere Meinung und würden darauf

verweisen, dass es sich dabei um freiwillige Leistungen handele. Gerade für Länder, die gerade den Haushalt konsolidieren, sei es schwierig, Geld für Dinge auszugeben, "die sich nicht im Bereich der Pflichtaufgaben befinden". (Deutscher Bundestag: ra)

Lesen Sie auch:
Entwurf für Glücksspiel-Staatsvertrag
Einigung über Glücksspielstaatsvertrag


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Bitcom lobt und kritisiert Kryptopolitik

    Der Branchenverband Bitcom warnt davor, dass Deutschland seine gute Ausgangsposition im Bereich der Kryptowirtschaft nicht aufs Spiel setzen solle. In einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses zum Finanzmarktdigitalisierungsgesetz (20/10280) sagte Bitcom-Vertreter Benedikt Faupel: "Der Standort Deutschland hat gute Voraussetzungen, ich erinnere an die Blockchain-Strategie."

  • Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte

    Der Kulturausschuss hat sich in einem öffentlichen Fachgespräch mit den Chancen und Risiken des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Medienbereich auseinandergesetzt. Geladen hatte er Sachverständige von Gewerkschaften, Berufsverbänden, Unternehmen und aus der Wissenschaft.

  • Modernisierung des Postrechts

    In einer Anhörung beschäftigten sich neun Sachverständige mit dem Entwurf eines Gesetzes der Bundesregierung zur Modernisierung des Postrechts (20/10283). Dieses beinhalte eine "grundlegende Novellierung des Postrechts", schreibt die Bundesregierung zu dem Entwurf.

  • Einnahmen aus dem Energiekrisenbeitrag

    Die im Zuge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine massiv gestiegenen Preise für Erdgas, Wärme und Strom haben zeitweise eine existenzbedrohende Belastung für die Bevölkerung und Unternehmen in Europa und nicht zuletzt in Deutschland dargestellt. Dabei sorgten das Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG) und das Strompreisbremsegesetz (StromPBG) für eine zeitlich befristete, schnelle Entlastung in der Breite der Bevölkerung und der Unternehmen in Deutschland, welche durch ihre konkrete Ausgestaltung die Anreize zum Energiesparen aufrechterhalten hat.

  • Soziale und ökologische Nachhaltigkeit

    Eine nachhaltige Künstliche Intelligenz (KI) braucht politische Rahmenbedingungen. Das machte Kilian Vieth-Ditlmann, stellvertretender Leiter des Policy- & Advocacy-Teams bei der AW AlgorithmWatch gGmbH während eines öffentlichen Fachgespräches im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung deutlich. Als ersten Schritt bewertete er die im EU-Parlament verabschiedete KI-Verordnung.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen