Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Zukunft von Life+


Umweltschutz: Breite Unterstützung für die Fortsetzung des EU-Förderinstruments für den Umwelt- und Klimaschutz
Überwältigene Mehrheit der Interessenträger hält ein spezielles Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutz für notwendig


(06.06.11) - In einer vor kurzem durchgeführten öffentlichen Konsultation über die Zukunft des Programms Life+, des Förderinstruments der Kommission für den Umweltschutz, waren beinahe 85,8 Prozent der Befragten der Meinung, dass ein spezielles Finanzierungsinstrument der Kommission für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen notwendig ist. Die Mehrheit von 54,6 Prozent vertritt außerdem die Auffassung, dass die Mittelausstattung für dieses Finanzinstrument erhöht werden sollte. Im Vorfeld zum nächsten mehrjährigen Finanzrahmen 2014 bis 2020 werden die Ergebnisse dieser Anhörung in die Antwort auf die Frage nach der Notwendigkeit eines speziellen Umwelt- und Klimaschutzprogramm im EU-Haushalt einfließen. Dies wurde anlässlich der Eröffnung einer Brüsseler Konferenz über die Erfolge von Life bekanntgegeben.

Im Rahmen der laufenden Diskussionen über die finanziellen Maßnahmen im Anschluss an das Programm Life+ wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Interessenträger befragt. Die Befragten haben sich dazu geäußert, ob ein spezielles Finanzierungsinstrument für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen notwendig ist, wie sich sein Nutzen weiter verbessern lässt und wie ein solches Instrument im nächsten Programmplanungszeitraum ausgestaltet sein sollte.

Die Schlussfolgerungen zeigen Folgendes:
>> Die überwältigene Mehrheit der Interessenträger hält ein spezielles Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutz für notwendig.

>> Als einen Hauptgrund für die begrenzte Wirksamkeit von Life+ wurden fehlende Finanzmittel angegeben. 54,6 Prozent der Befragten forderten eine Aufstockung der Mittel.

>> Ein Umweltprogramm auf EU-Ebene ist insbesondere notwendig, um den Mitgliedstaaten bei der wirkungsvollen Umsetzung der EU-Umweltpolitik zu helfen.

>> Laut 82,1 Prozent der Befragten sollte darin das wichtigste Ziel eines künftigen Life-Programms bestehen. Das Programm sollte auch zur Lösung europäischer und weltweiter Probleme, zum Austausch über nachahmenswerte Verfahren, zur Förderung der Weitergabe von Know-how und des Kapazitätsaufbaus und zur Sensibilisierung eingesetzt werden.

Die Interessenträger waren sich darin einig, dass das Instrument auch die Möglichkeit von Maßnamen außerhalb der EU vorsehen sollte, sofern sie der Erreichung spezifischer EU-Ziele dienen.

>> Die neu eingeführte Regelung "Integrierte Projekte", mit der die Synergien verbessert und Investitionen im Umweltsektor erleichtert werden sollen, wurde als sehr nützlich angesehen.

>> Stark beeinträchtigt wird die Erarbeitung und Durchführung von Umweltmaßnahmen durch Unzulänglichkeiten der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung von Umweltvorschriften, die fehlende Einbeziehung von Umweltaspekten in andere Politikbereiche und Schwierigkeiten bei der Anwendung von EU-Finanzierungsinstrumenten zur Unterstützung von Investitionen im Umweltbereich.

Diese Schlussfolgerungen sind das Ergebnis mehrerer von der Europäischen Kommission durchgeführter Konsultationen. Im November 2010 und im Februar 2011 fand eine breit angelegte Befragung der Interessengruppen zur Zukunft von Life+ statt. Insgesamt gingen von den Bürgerinnen und Bürgern, den nationalen Behörden, den Sozialpartnern, Unternehmen und NRO aus der EU und einigen Drittländern 912 Beiträge ein.

Ergänzt wurde diese Online-Konsultation durch eine spezielle Umfrage bei 147 Life-Projektleitern. Am 28. Januar 2011 fand ein Expertenworkshop statt, an dem etwa 100 Interessenträger wie z. B. nationale Ansprechpartner für Life+, NRO sowie Sozialpartner teilnahmen. Gleichzeitig hat der Ausschuss der Regionen eine Konsultation über die territorialen Auswirkungen der Folgemaßnahme von Life+ durchgeführt und hierzu 40 Beiträge erhalten.

Die Ergebnisse dieser Konsultationen werden in eine gemeinsame Folgenabschätzung und eine Vorabbewertung der Folgemaßnahme zu Life+ einfließen. Die Kommission beabsichtigt, bis Ende 2011 einen Vorschlag für ein neues Finanzierungsinstrument zum Umwelt- und Klimaschutz vorzulegen.

Hintergrund
Das 1992 aufgelegte Life-Programm ist das einzige Finanzierungsinstrument der EU, das ausschließlich der Umwelt dient, dessen Mittel also ausschließlich für den Umweltschutz bestimmt sind. Das Programm verfügt über eine Mittelausstattung von 380 Mio. EUR jährlich und vergibt die Zuschüsse zumeist nach dem Bottom-up-Prinzip (78 Prozent der Mittelausstattung für Life+).

Weitere Informationen zu Life+:
http://ec.europa.eu/environment/life/index.htm

Weitere Informationen über die Zukunft von Life+:
http://ec.europa.eu/environment/life/about/beyond2013.htm

Weitere Informationen über die Konferenz "Life for our environment" über die Erfolge und neuen Herausforderungen des Programms:
http://ec.europa.eu/environment/life/news/events/lifeconf_env/index.html
(Europäische Kommission: ra)


Meldungen: Europäische Kommission

  • Verluste von Kunststoffpellets verringern

    Die Europäische Kommission begrüßt die zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat erzielte vorläufige Einigung über den Vorschlag der Kommission, die Verschmutzung durch Mikroplastik durch Kunststoffpellets in der gesamten Wertschöpfungskette, auch während des Transports, insbesondere auf See, zu regulieren und zu verhindern. Die neue Verordnung wird die Umwelt schützen und gleichzeitig sicherstellen, dass die europäischen Industrien weiterhin nachhaltig operieren und expandieren können.

  • Schutz vor möglichen Risiken in Spielzeug

    Die Europäische Kommission begrüßt die vorläufige politische Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über die neuen Vorschriften für die Sicherheit von Spielzeug im Anschluss an den Vorschlag der Kommission für eine Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug vom 28. Juli 2023. Die neue Verordnung wird die Verwendung schädlicher Chemikalien wie PFAS, endokrine Disruptoren und Bisphenole in Spielzeug verbieten. Alle Spielzeuge werden über einen digitalen Produktpass verfügen, um zu verhindern, dass unsicheres Spielzeug, das online und offline verkauft wird, in die EU gelangt.

  • Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz)

    Die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 25 Mitgliedstaaten sowie Island und Norwegen haben die Ergebnisse einer Überprüfung ("Sweep") von Online-Händlern, die Gebrauchtwaren wie Kleidung, elektronische Geräte oder Spielzeug verkaufen, veröffentlicht. "Sweeps" werden von der Europäischen Kommission koordiniert und von den nationalen Durchsetzungsbehörden zeitgleich durchgeführt. Mit dem aktuellen Sweep sollte überprüft werden, ob die Praktiken dieser Händler mit dem EU-Verbraucherrecht im Einklang stehen. Die Verbraucherschutzbehörden überprüften 356 Online-Händler und stellten fest, dass 185 (52 Prozent) von ihnen möglicherweise gegen das EU-Verbraucherrecht verstoßen.

  • Ziele Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz

    Die Europäische Kommission hat ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Vorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit angenommen, das zusätzliche Investitionen freisetzen soll. Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn bei der Schaffung günstigerer Rahmenbedingungen für Unternehmen in der EU, damit diese wachsen, innovativ sein und hochwertige Arbeitsplätze schaffen können.

  • Stärkung der Arzneimittel-Lieferketten

    Die Kommission hat einen Vorschlag für eine Verordnung vorgelegt, mit der die Verfügbarkeit kritischer Arzneimittel in der EU verbessert werden soll. Ziel des Vorschlags ist es, die menschliche Gesundheit zu schützen, indem Anreize für eine Diversifizierung der Lieferkette geschaffen werden und die Herstellung von Arzneimitteln in der EU gefördert wird. Dadurch wird die Arzneimittelbranche in der EU unterstützt, die einen großen Anteil an unserer Wirtschaftsleistung hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen