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Stand der Gleichstellung der Geschlechter


Gleichstellungsindex: Deutschland belegt Platz 11 im europäischen Vergleich
Gleichstellung von Frauen und Männern in der EU seit einem Jahrzehnt




Vor zehn Jahren (erstmalig 2013, später ebenfalls 2015 und 2017) hat das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen EIGE den Gleichstellungsindex als Marker für den Stand der Gleichstellung der Geschlechter in der EU eingeführt. Bei jeder Ausgabe wurde mehr oder weniger derselbe Schluss gezogen: Es geht im Schneckentempo voran. Doch dieses Mal verzeichnen wir den bisher größten jährlichen Sprung, der jemals in der Geschichte des Indexes gemacht wurde: Die EU liegt bei 70,2 von 100 Punkten. Deutschland belegt mit 70,8 von 100 Punkten auf dem Gleichstellungsindex Platz 11 in der EU. Die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten sind groß: Einige haben sich stark verbessert, andere stagnieren oder haben sogar einige Punkte verloren. Der Anteil der Frauen in den Vorständen der Unternehmen ist auf 33 Prozent gestiegen und entspricht damit dem Anteil der Frauen in den nationalen Parlamenten.

Die für Werte und Transparenz zuständige Vizepräsidentin, Věra Jourová, erklärte dazu: "Wir beobachten die größten Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in der EU seit einem Jahrzehnt. Das beweist, dass die Gesetzgebung funktioniert. Dennoch muss noch viel mehr getan werden, um beispielsweise das geschlechtsspezifische Lohngefälle und die Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. In Bezug auf letztere fordere ich die Mitgesetzgeber auf, eine sinnvolle Einigung über unseren Vorschlag zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt zu erzielen, um die Sicherheit aller Frauen und Mädchen zu gewährleisten."

Ergebnisse für Deutschland
Seit dem Jahr 2010 ist der Ergebniswert Deutschlands um 8,2 Punkte gestiegen, das ist hauptsächlich auf wesentliche Verbesserungen im Bereich "Macht" (+29,3 Punkte) zurückzuführen. Seit dem Jahr 2020 ist dieser Wert für Deutschland um 2,1 Punkte gestiegen. Dies steht im Zusammenhang mit Verbesserungen in den Bereichen "Arbeit" (+ 3,9 Punkte), "Geld" (+ 3,6 Punkte) und "Macht" (+ 2,8 Punkte). Da andere Mitgliedstaaten jedoch raschere Fortschritte erzielen, steht Deutschland mit dem 11. Platz nach wie vor auf dem gleichen Indexplatz wie im Jahr 2020.

Beste Ergebnisse
Deutschland nimmt im Bereich "Gesundheit" mit 89,8 Punkten unter allen Mitgliedstaaten Platz 8 ein. Seit 2020 sind die Fortschritte Deutschlands in diesem Bereich jedoch zum Stillstand gekommen (-0,2 Punkte). Das Land steht mit 99,8 Punkten im Teilbereich "Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen" an erster Stelle. Das entspricht einem Aufstieg um einen Platz seit 2020. Im Teilbereich "Gesundheitsverhalten" erreicht Deutschland 79,7 Punkte und rangiert auf Platz 8.

Größte Fortschritte und Verbesserungsbedarf
Seit 2020 verzeichnet Deutschland die größten Verbesserungen im Bereich "Arbeit" (+3,9 Punkte). Hier ist Deutschland seit 2020 von Platz 16 auf Platz 8 aufgestiegen – die größte Verbesserung des Landes in einem Bereich und die zweitgrößte in der EU in diesem Bereich. Im Bereich "Wissen" hat Deutschland den größten Verbesserungsbedarf. In diesem Bereich liegt das Land mit 56,1 Punkten auf Platz 24 in der EU. (EU-Kommission: ra)

eingetragen: 29.11.23
Newsletterlauf: 23.02.24


Meldungen: Europäische Kommission

  • Überarbeitung einschlägiger Vorschriften

    Die Europäische Kommission startet eine Aufforderung zur Stellungnahme und eine öffentliche Konsultation, mit denen Interessenträger aufgefordert werden, ihre Standpunkte zur Zukunft der EU-Verfahren für die Anwendung der EU-Wettbewerbsvorschriften zu übermitteln. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Evaluierung, die im September 2024 mit der Veröffentlichung einer Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen abgeschlossen wurde, hat die Kommission beschlossen, das Verfahren zur Überarbeitung der einschlägigen Vorschriften einzuleiten, wobei es insbesondere darum gehen wird, die Vorschriften angesichts transformativer Veränderungen wie der Digitalisierung der Wirtschaft anzupassen. Alle Interessenträger können bis zum 2. Oktober 2025 Stellung nehmen.

  • Überprüfung der Betrugsbekämpfungsarchitektur

    Die Europäische Kommission hat einen strukturierten Reflexionsprozess zur Überprüfung der EU-Betrugsbekämpfungsarchitektur in Gang gesetzt. Die Überprüfung ergänzt die vorbereitenden Arbeiten für den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen (MFR). Ziel ist es, einen verstärkten und effizienteren Schutz der finanziellen Interessen der Union zu gewährleisten.

  • Einhaltung von Verpflichtungszusagen

    Die Europäische Kommission hat Vivendi ihre vorläufige Auffassung mitgeteilt, dass das Unternehmen gegen die Anmeldepflicht und das Durchführungsverbot nach der EU-Fusionskontrollverordnung sowie gegen die Bedingungen und Auflagen des Kommissionsbeschlusses vom 9. Juni 2023 über die Genehmigung der Übernahme von Lagardère durch Vivendi verstoßen hat.

  • Marktbeherrschende Stellung

    Die Europäische Kommission hat Verpflichtungsangebote von Corning nach den EU-Kartellvorschriften für rechtsverbindlich erklärt. Die Verpflichtungen räumen die Bedenken der Kommission aus in Bezug auf von Corning geschlossene mutmaßlich wettbewerbswidrige Alleinbezugsvereinbarungen für Alkali-Aluminosilikatglas (im Folgenden "Alkali-AS-Glas"), das hauptsächlich als Abdeckglas in Smartphones und anderen tragbaren Elektronikgeräten zum Einsatz kommt.

  • Zusammenschlusses zwischen KKR und NetCo

    Die Europäische Kommission hat ein förmliches Prüfverfahren eingeleitet, um zu ermitteln, ob KKR & Co. Inc. (im Folgenden "KKR") der Kommission im Rahmen des Fusionskontrollverfahrens zur Übernahme des Unternehmens NetCo unrichtige oder irreführende Angaben übermittelt hat.

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