Personaler informieren sich im Internet über Bewerber: Bei Recherchen sind Arbeitsrecht und Datenschutz zu beachten Am häufigsten sind persönliche Nachfragen beim Bewerber - Personaler nutzen Internetrecherchen in der Regel, um sich ein Bild von einem Kandidaten zu machen
(11.11.13) - Viele Personalverantwortliche von Unternehmen informieren sich vor der Einstellung neuer Mitarbeiter im Internet über ihre Bewerber: 39 Prozent der Personaler recherchieren im Internet mit Hilfe von Suchmaschinen und 23 Prozent suchen gezielt in Sozialen Netzwerken. Das ist ein Ergebnis der Studie "Datenschutz im Personalmanagement" von Bitkom Consult und der Beratungsgesellschaft Kienbaum. Im Rahmen der Studie wurden 252 Unternehmen befragt. "Personaler müssen bei Recherchen über Bewerber im Internet arbeits- und datenschutzrechtliche Regelungen beachten", sagt Lars Kripko, Datenschutzberater bei Bitkom Consult. "Die Informationen müssen frei verfügbar sein und die Suche nach den Kriterien des arbeitsrechtlichen Fragerechts erfolgen." Danach sind zum Beispiel Fragen nach einer Schwangerschaft, einer Schwerbehinderung oder einer Parteizugehörigkeit unzulässig. "Stößt der Personaler bei seinen Recherchen auf entsprechende Informationen, darf er sie nicht verwenden", betont Kripko.
Personaler nutzen Internetrecherchen in der Regel, um sich ein Bild von einem Kandidaten zu machen oder die Richtigkeit seiner Angaben zu überprüfen. Nach den Ergebnissen der Umfrage ist die wichtigste Methode für Nachfragen allerdings das persönliche Gespräch: 63 Prozent der befragten Personalverantwortlichen nutzen diesen Weg. 40 Prozent erkundigt sich bei Mitarbeitern und Vorgesetzten eines Bewerbers. Immerhin ein Viertel holt Informationen bei Behörden (z.B. polizeiliches Führungszeugnis) oder eine Schufa-Auskunft ein. "Aus datenschutzrechtlicher Sicht sollten persönliche Nachfragen Priorität haben, weil sie dem Grundsatz der Direkterhebung entsprechen", sagt Kripko.
Generell sollten Personalverantwortliche die Ergebnisse ihrer Internetrecherchen aus Sicht des Bitkom nicht überbewerten. "Nicht immer taugt das Bild, das Menschen in Sozialen Netzwerken oder Internetforen abgegeben, als Maßstab für die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch", sagt Kripko. Die meisten Menschen könnten sehr wohl zwischen der privaten und beruflichen Sphäre trennen. Das sollten Personaler berücksichtigen. (Bitkom: ra)
Bitkom: Kontakt und Steckbrief
Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.
Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).
NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.
Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).
Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.
Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen