Arbeitszeitkonten und flexible Arbeitszeitmodelle


Deutsche Unternehmen nehmen Personalkosten unter die Lupe - Arbeitsrecht besitzt mittleren Stellenwert
Neue Studie unter 300 Personalverantwortlichen belegt zunehmenden Kostendruck im deutschen Mittelstand


Einsatz flexibler Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeitkonten wird in knapp der Hälfte aller Firmen (49 Prozent) vermehrt diskutiert, Bild: s+p AG

(14.01.09) - Die Personalkosten deutscher Unternehmen werden angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise von den verantwortlichen Personalentscheidern zunehmend kritisch unter die Lupe genommen. Dies ergibt eine aktuelle Umfrage der s+p AG, Anbieter von professionellen Softwarelösungen für das Personalmanagement mittelständischer Unternehmen, unter mehr als 300 deutschen Personalverantwortlichen. Demnach wollen mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen (55 Prozent) dem Thema "Personalkostenplanung und -controlling" im kommenden Jahr eine höhere Bedeutung zumessen. Gleichzeitig gaben mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) an, dass das Thema "Umstrukturierung & Personalfreisetzung" in 2009 an Bedeutung gewinnen und gleichzeitig das Thema "Personalbeschaffung" an Bedeutung verlieren wird (27 Prozent).

Flexibilität ist Trumpf
Neben dem Faktor "Kosten" stufen die deutschen Personalchefs aber auch das Thema "Flexibilität" als zunehmend wichtig ein. So gaben 40 Prozent der Befragten an, variable Vergütungssysteme würden in ihren Unternehmen an Bedeutung gewinnen. Zudem werde der Einsatz flexibler Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeitkonten in knapp der Hälfte aller Firmen (49 Prozent) vermehrt diskutiert.

Matthias Schneider, Vorstandsvorsitzender der s+p AG in Leipzig, sieht vor allem die zunehmende Abschwächung der Wirtschaft als Grund dafür, dass die Personalabteilungen Kosteneinsparungen in den Fokus nehmen: "Unsere Umfrage belegt sehr deutlich, dass ein Großteil der deutschen Unternehmen plant, der Wirtschaftskrise auch über eine strikte Personalkostenplanung und flexiblere Arbeitszeitmodelle zu trotzen. Während das Trendthema des vergangenen Jahres "Personalbeschaffung" an Bedeutung verliert, nehmen eben jene Fragen an Wichtigkeit zu, mit denen die Firmen ihre Kosten reduzieren können. Und hierzu gehören auch die Personalkosten."

Schneider warnt indes davor, zu eilige Schlüsse zu ziehen, die Unternehmen später bereuen könnten: "Gerade in wirtschaftlich schwächeren Phasen sollten die Unternehmen nicht allein auf die Kostenbremse treten. Vielmehr bietet die Flexibilisierung von Arbeit, mit der sich viele Firmen laut Umfrage ja bereits befassen, eine wesentlich intelligentere Art, mit der Krise umzugehen und so auch Kosten abzufedern."

Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung bleiben wichtig
Positiv sei daher zu bewerten, dass immerhin nur rund 6 Prozent der Befragten angaben, dass die Bedeutung von Personalentwicklung und Weiterbildung in 2009 sinken werde. Gleichzeitig würden die Systeme zur Mitarbeiterbindung bei immerhin einem Drittel der Betriebe (37 Prozent) an Wichtigkeit zunehmen, so Schneider. "Diese Instrumente können gerade langfristig einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten", so der s+p Vorstandsvorsitzende.

An der Online-Umfrage "Welche Themen bewegen Ihre Personalarbeit 2009" hatten insgesamt 319 Teilnehmer im Zeitraum von 10. Dezember 2008 bis 05. Januar 2009 teilgenommen. 35 Prozent der Befragten gaben an, die Personalleitung in ihrem Unternehmen inne zu haben, 45 Prozent waren Mitarbeiter von Personalabteilungen und Personalreferenten und 10 Prozent Geschäftsführer. Befragt wurden Unternehmen des gehobenen Mittelstandes ab 150 Mitarbeitern. (s+p AG: ra)



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