Die schriftliche Niederlegung von Vorschriften alleine kein Garant für eine funktionierende Compliance-Kultur Mangelndes Unrechtsbewusstsein als Hauptgrund für die Begehung von Compliance-Delikten
(18.06.10) - 70 Prozent der Unternehmen in Deutschland verlangen von ihren Mitarbeitern, dass sie die Compliance-Richtlinien und Prozesse des eigenen Unternehmens kennen. Gleichzeitig verzichten jedoch knapp 60 Prozent der Chefetagen darauf, die gewünschten Verhaltensgrundsätze auch zu schulen. Das sind Ergebnisse des Managementkompass Compliance von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Trainingsmaßnahmen stellen einen zentralen Baustein im Compliance-Management-System von Unternehmen dar, sagt Bernd Michael Lindner, Compliance-Experte bei Steria Mummert Consulting. "Denn nur bei Kenntnis der relevanten rechtlichen und unternehmensinternen ethischen Vorgaben können die Führungskräfte und Mitarbeiter kritische Situationen erkennen und in der erforderlichen Sensibilität mit ihnen umgehen. Die schriftliche Niederlegung von Vorschriften alleine ist kein Garant für eine funktionierende Compliance-Kultur."
Als wichtigste Risikobereiche werden von den Unternehmen der Datenschutz (56 Prozent), die Missachtung von Gesetzen (50 Prozent) sowie der Schutz vertraulicher Informationen (40 Prozent) genannt. In diesen Kernbereichen sollte die Wissensvermittlung bei den Mitarbeitern ansetzen.
In der Praxis hat sich dabei die Schulung anhand von echten Lebenssachverhalten bewährt. Da etwa die Hälfte der Täter aus dem eigenen Unternehmen stammt, ist es für die Prävention von Straftaten zudem wichtig, die Motive und Sicherheitslücken der gefährdeten Mitarbeiter zu kennen.
"Die Untersuchungen zeigen, dass immer wieder spezifische Unternehmensfaktoren zur Wirtschaftskriminalität aus den eigenen Reihen beitragen", erläutert Bernd Michael Lindner. "Dazu zählt in erster Linie Anonymität, mangelnde Identifikation mit den Unternehmenszielen sowie eine unklare Kommunikation des Verhaltenskodex.
Das Management sollte darauf hinwirken, diese Faktoren systematisch zu überprüfen und dieses Compliance-Wissen in der Belegschaft zu vermitteln. Denn immerhin 62 Prozent der Befragten nennen mangelndes Unrechtsbewusstsein als Hauptgrund für die Begehung von Delikten." (Steria Mummert Consulting: ra)
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Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).
NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.
Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).
Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.
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