Siemens will Compliance-Expertin IBS AG


Siemens holt sich Compliance-Expertise ins Haus: Übernahme der IBS AG angekündigt - Siemens-Angebot entspricht einem Preis von rund 35 Mio. Euro
Mitglieder der Familie Schröder haben als IBS-Großaktionäre bereits verbindlich zugesagt, das Angebot anzunehmen


Anton S. Huber:
Anton S. Huber: Gute Ergänzung unseres MES-Geschäfts, Bild: Siemens

(05.04.07) - Die Siemens AG hat dem Vorstand der IBS AG am 4. April 2007 mitgeteilt, dass sie sich dazu entschieden hat, für die Aktien der IBS AG ein öffentliches Übernahmeangebot in der Höhe von 5,00 Euro in bar je Aktie zu abzugeben. Dies entspricht einer Prämie von 54 Prozent auf den gestrigen Xetra-Schlusskurs vom 03.04.07. Die Mitglieder der Familie Schröder haben als IBS-Großaktionäre bereits verbindlich zugesagt, das Angebot anzunehmen. Damit hat sich Siemens schon 43 Prozent des Grundkapitals gesichert.

Siemens hat den Vorstand und den Aufsichtsrat der IBS AG über die Absicht informiert, ein Übernahmengebot abzugeben. Vorstand und Aufsichtsrat der IBS AG haben signalisiert, dass sie Siemens als den richtigen strategischen Partner sehen und werden – vorbehaltlich einer eingehenden Prüfung der Angebotsunterlage – das Angebot unterstützen.

Siemens charakterisiert die SBS AG als einen Anbieter von Softwarelösungen für industrielles Qualitätsmanagement. Dieses soll das Geschäft mit Manufacturing Execution Systems (MES) des Bereichs Automation and Drives (A&D) ergänzen.

Dementsprechend lässt die Unternehmens-PR Anton S. Huber, Mitglied des Bereichsvorstandes Siemens Automation and Drives, folgendes Zitat für die Begründung der Übernahme, aussprechen: "Nicht nur die IBS-Aktionäre profitieren von einer attraktiven Prämie, sondern auch unsere Kunden, die Interesse an integrierten Lösungen und starken Partnern haben. Das Produktportfolio von IBS ist eine gute Ergänzung unseres MES-Geschäfts: Mit unserem MES-Angebot sind wir insbesondere in den Prozessindustrien, zum Beispiel in der Nahrungsmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie, positioniert. IBS hat langjährige und enge Kundenbeziehungen in den Fertigungsindustrien, etwa mit führenden Automobilherstellern und deren Zulieferern."

Die Siemens AG teilte dem Vorstand der Gesellschaft des weiteren mit, dass der Geschäftsbereich Siemens Automation & Drives (A&D) und dessen Geschäftsgebiet Automation Systems (AS) die IBS AG als strategischen Partner sehen.

Schamhaft verschwiegen wird von Siemens allerdings, dass die IBS AG auch ein Compliance Management-System im Produktportfolio hat und erfolgreich vermarktet. "CompliantPro" ist eine ganzheitliche Compliance Management-Lösung, die für "Transparenz in allen Unternehmensprozessen" sorgen soll.

Sie unterstützt nachhaltig die Bereiche
>> Compliance Management,
>> Risk Management und
>> Corporate Governance.

Laut IBS AG dient "ein umfassendes Compliance Management dient nicht nur der Erfüllung aller Regeln, Normen und Anforderungen, sondern ermöglicht darüber hinaus eine transparente Darstellung und Optimierung Ihrer Unternehmensprozesse".
Das hört sich fast an, als ob die Software für Siemens geschaffen worden ist – vorausgesetzt man ist bei Siemens überhaupt fähig und Willens, eine solche Software einzusetzen.

Im Geschäftsjahr 2006 hat IBS nach eigenen Angaben einen Umsatz von 19,7 Mio. Euro erzielt nach 17,7 Mio. Euro im Vorjahr. Das Unternehmen mit Firmensitz in Höhr-Grenzhausen bei Koblenz beschäftigt 170 Mitarbeiter. Das Siemens-Angebot entspricht einem Preis von rund 35 Mio. Euro für das gesamte Grundkapital der IBS.

Das Angebot wird unter Vorbehalt üblicher Bedingungen stehen, unter anderem einer Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent des Grundkapitals der IBS AG und dem Vorbehalt der Genehmigung des Bundeskartellamts. Die Einzelheiten zu den Bedingungen werden in der Angebotsunterlage voraussichtlich bis Ende April veröffentlicht.



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