Abwehrreihe gegen Cyberkriminelle


Nur jedes zweite Unternehmen hat einen Notfallplan für Cyberattacken
Jedes vierte Unternehmen schult Beschäftigte nicht zu Sicherheitsthemen




Hacker, die sich auf den Unternehmensservern herumtreiben, der Abfluss von wichtigen Geschäftsdaten oder Ransomware, die Festplatten verschlüsselt und die IT-Nutzung unmöglich macht: Auf solche Cyberattacken sind viele Unternehmen in Deutschland immer noch unzureichend vorbereitet. Nur gut jedes Zweite (54 Prozent) verfügt über einen Notfallplan mit schriftlich geregelten Abläufen und Ad-hoc-Maßnahmen für den Fall von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 1.066 Unternehmen aus allen Branchen repräsentativ befragt wurden.

"Bei der Abwehr eines Cyberangriffs ist Zeit eine ganz entscheidende Komponente. Alle Unternehmen sollten entsprechende Vorbereitungen treffen und einen klar geregelten Notfallplan aufstellen, um im Fall der Fälle nicht wertvolle Zeit zu verschwenden", sagt Simran Mann, Referentin Sicherheitspolitik beim Bitkom. Aktuell ist die Vorbereitung auf Cyberangriffe auch eine Frage der Unternehmensgröße. Große Unternehmen mit 100 bis 500 Beschäftigten (71 Prozent) sowie 500 und mehr Beschäftigten (78 Prozent) haben deutlich häufiger einen Notfallplan aufgestellt als kleinere mit 10 bis 99 Beschäftigten (51 Prozent). Mann: "Jedes Unternehmen kann Opfer von Cyberattacken werden, unabhängig von Branche und Größe. Ist die Firmen-IT erst einmal infiziert oder lahmgelegt, entstehen den Unternehmen hohe Kosten, die bis hin zu wochenlangen Produktionsausfällen gehen können."

Nachholbedarf haben die Unternehmen auch bei der Sensibilisierung der Belegschaft rund um Cybersecurity. So führen nur 6 von 10 (61 Prozent) regelmäßige Schulungen zu Sicherheitsthemen durch, wobei es hier keine Unterschiede zwischen großen und kleinen Unternehmen gibt. Weitere 13 Prozent planen, Schulungen anzubieten – aber jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) will auch künftig darauf verzichten. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Cyberangriffe erleichtern oder erschweren – sie sind die erste Abwehrreihe gegen Cyberkriminelle. Unternehmen sollten unbedingt über Risiken und Angriffsarten aufklären und Hinweise für das richtige Verhalten geben", so Mann.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.066 Unternehmen ab 10 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mindestens 1 Mio. Euro in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.
(Bitkom: ra)

eingetragen: 22.09.22
Newsletterlauf: 04.11.22

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Financial Crime Compliance-Kosten

    LexisNexis Risk Solutions hat ihren alljährlichen True Cost of Financial Crime Compliance Report veröffentlicht. Der Report zeigt, wie Finanzinstitute die Kosten und Herausforderungen bewältigen, die mit den sich ständig weiterentwickelnden Financial Crime Compliance-Vorschriften einhergehen.

  • Mobilitätszuschuss beliebtester Benefit

    Denn sie wissen nicht, was sie tun: Der Fachkräftemangel hält HR-Abteilungen bundesweit auf Trapp, doch scheinen viele Unternehmen die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden nicht gut zu kennen. Dadurch schießen sie mit ihren Maßnahmen für Mitarbeiterbindung oft am Ziel vorbei. Dies zeigen Daten des Circula Benefits-Reports 2023/24, für die im August 1000 deutsche Arbeitnehmer sowie 251 HR- und Finanzentscheider befragt wurden.

  • Herausforderung ESG-Regulatorik

    Die Transformation zum Business Partner ist zwar schon seit Jahren ein festes Ziel von CFOs, aber erst die Auswirkungen der Multi-Krise aus Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Lieferketten-Störungen und Inflation sowie die großen Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit rücken Finanzvorstände stärker ins Zentrum der Unternehmenssteuerung. So nehmen 85 Prozent der CFOs den zunehmenden Druck zur Digitalisierung als Treiber für große Veränderungen in den kommenden Jahren wahr. Zusätzlich beschäftigt rund 80 Prozent der CFOs die ESG-Regulatorik - und hier insbesondere die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten -, während 76 Prozent zeitgleich die Bewältigung der Folgen der aktuellen Krisenherde als wichtigste Zukunftsaufgabe sehen. Nur 40 Prozent der Finanzchefs schätzen, dass ihr Bereich derzeit sehr oder eher gut aufgestellt ist, um auf Krisen zu reagieren.

  • Compliance als treibende Kraft

    Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen setzt mit ihren Meldekanälen auf Best Practice und ermöglicht es Hinweisgebenden, Missstände oder Gesetzesverstöße über digitale Systeme anonym zu melden.

  • Europa auf dem Weg zum Ausweis auf dem Smartphone

    Mit der Einigung zur eIDAS 2.0-Verordnung macht Brüssel den Weg frei für den elektronischen Handy-Ausweis. Dazu soll eine so genannte "EU Digital Identity Wallet" eingeführt werden - also eine digitale Brieftasche, in der ein elektronischer Personalausweis und weitere digitale Identitäten gespeichert werden können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen