Interne Sonderuntersuchungen


Praxisrelevante Aspekte für den Mittelstand – Ein Beitrag zur Internal Investigation Governance
Internal Investigations beruhen auf einer nach der Business Judgement Rule zu treffenden Entscheidung der Unternehmensleitung



Dr. Ingo Bäcker, Mathias Wendt

Kommt das geplante Verbandssanktionenrecht, dann wird die Bedeutung von unternehmensinternen Sonderuntersuchungen im Falle von möglichen Compliance-Verstößen zunehmen. Die Durchführung solcher internen Untersuchungen wird mit der Aussicht auf eine Reduktion der durch das Gesetz erhöhten Verbandsgeldsanktion verknüpft. Dies dürfte dazu führen, dass auch kleinere und mittelständische Unternehmen ohne eigene "investigative" Expertise vermehrt solche Untersuchungen durchführen. Im vorliegenden Artikel werden besonders erfolgskritische Aspekte einer internen Sonderuntersuchung überblicksartig erläutert und praxisrelevante Empfehlungen für die Vorbereitung und Durchführung von internen Sonderuntersuchungen abgeleitet.

Im Rahmen des geplanten Verbandssanktionenrechts wird die Bedeutung von unternehmensinternen Sonderuntersuchungen im Falle von möglichen Compliance-Verstößen hervorgehoben, §§ 16–18 und 41 des Entwurfs des Gesetzes zur Stärkung der Integrität der Wirtschaft (VerSanG-E). Eine Durchführung solcher internen Untersuchungen wird mit einer Aussicht auf eine bis zu 50prozentige Reduktion der durch das Gesetz unter bestimmten Voraussetzungen auf bis zu 10 Prozent des Umsatzes erhöhten Verbandsgeldsanktion verknüpft. Das dürfte dazu führen, dass zukünftig auch kleinere und mittelständische Unternehmen ohne eigene "investigative" Expertise, teils ohne etabliertes Compliance-Management-System (CMS) und ohne Routine in der Durchführung von internen Untersuchungen, vermehrt solche Untersuchungen durchführen.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Corporate Governance (ZCG) (Ausgabe 3, 2021; Seite 117 bis 122) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZCG lesen.


Zeitschrift für Corporate Governance - Leitung und Überwachung in der Unternehmens- und Prüfungspraxis

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Im Überblick: ZCG

Zeitschrift für Corporate Governance (ZCG)

  • Nichtfinanzielle (Konzern-)Erklärung

    Der im Entwurf vom Hauptfachausschuss (HFA) des IDW vor liegende Prüfungsstandard bildet den ersten IDW-Prüfungsstandard zur Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung nach §§ 289b ff. HGB außerhalb der Abschlussprüfung (im Folgenden zitiert als IDW EPS 352).

  • Qualität der Investor-Relations-Arbeit

    Investor Relations (IR) ist ein zentraler Aufgabenbereich der Unternehmenskommunikation, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Auch wenn die Praxis Preise für gute IR-Arbeit verleiht, erschließt sich die Messung der Qualität der IR-Arbeit oft nicht.

  • Geschäftsmodell-Review als Business-Radar

    Es gab historisch wohl noch keinen Moment, in dem sich so viele unterschiedliche Veränderungen zur selben Zeit und in so großer Geschwindigkeit abspielten wie aktuell. Klima, Krieg und Künstliche Intelligenz stehen stellvertretend für die vielen Transformationen, mit denen Gesellschaft und Wirtschaft heute konfrontiert sind.

  • Nachhaltigkeitsberichterstattung vereinheitlichen

    Die Pflicht zur nichtfinanziellen Berichterstattung wird durch die EU massiv ausgeweitet. Noch ist manches in der Regulierung nicht ausgereift und heterogen gestaltet.

  • Trennung zwischen Leitung und Überwachung

    Unabhängig von den gelieferten Ergebnissen hat ChatGPT die KI-Anwendungen auf ein neues Level gehoben. Aber auch digitalwirtschaftliche Geschäftsmodelle wie Ökosystem-Plattformen verändern die Art und Weise des Wirtschaftens.

  • Gefahr: Haftung des Geschäftsführers

    Geschäftsführer haften persönlich, wenn sie unzureichende Compliance-Maßnahmen treffen und es zu Gesetzesverstößen von Mitarbeitenden kommt. Das gilt für Unternehmen jeder Größe, wie ein Urteil des OLG Nürnberg klarstellt.

  • HinSchG sieht ein Sanktionsregime vor

    Am 2.6.2023 war es so weit: Das "Gesetz für einen besseren Schutz hinweisgebender Personen sowie zur Umsetzung der Richtlinie zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden" (HinSchG) wurde im Bundesgesetzblatt verkündet.

  • KI-Nutzung & Geldwäscheprävention

    Künstliche Intelligenz (KI) verspricht erhebliche Effizienz- und Effektivitätsvorteile im Kampf gegen Geldwäsche. Um diese Vorteile verantwortungsbewusst nutzen zu können, sind entsprechende organisatorische und instrumentelle Governance-Vorkehrungen zu treffen.

  • CISO-Berichtsstrukturen: Vor- und Nachteile

    Obwohl die Relevanz der Cybersicherheit stetig zunimmt, gibt es bislang wenig Literatur, die sich mit den Berichtsbeziehungen von CISOs im Rahmen guter Corporate Governance befasst.

  • Überblick über die regulatorischen Bedingungen

    Die Endfassungen der ersten beiden Standards des International Sustainability Standards Board (ISSB) für die globale Nachhaltigkeitsberichterstattung (IFRS Sustainability Disclosure Standards, IFRS SDS) stehen kurz vor der Veröffentlichung. Damit wird ein neues Kapitel in der Weiterentwicklung der Unternehmensberichterstattung aufgeschlagen, das in vielen Rechtsordnungen von hoher unmittelbarer Relevanz sein wird.

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