Onlinehandel mit Tieren stärker reguliert


Für den Onlinehandel mit Heimtieren soll eine verpflichtende Identitätsüberprüfung eingeführt werden
Auf EU-Ebene werden lebende Tiere ausdrücklich vom Anwendungsbereich des "Digital Service Act" (DSA) erfasst




Die Deutsche Bundesregierung will den Onlinehandel mit lebenden Tieren stärker regulieren. In einer Antwort (20/2904) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/2721) verweist sie unter anderem auf den Koalitionsvertrag der regierungstragenden Parteien. Danach soll "für den Onlinehandel mit Heimtieren eine verpflichtende Identitätsüberprüfung" eingeführt werden.

Angeführt werden zudem Verhandlungsergebnisse auf EU-Ebene zum "Digital Service Act" (DSA), die sich auf den Onlinehandel mit Wildtieren beziehen. So würden Betreiber von Online-Plattformen, "die Verbrauchern den Abschluss von Fernabsatzverträgen mit Unternehmern ermöglichen", dazu verpflichtet, alle Anbieter lebender Tiere zu registrieren und zu identifizieren. Die Bundesregierung prüfe ferner, welche weiteren Maßnahmen neben dem DSA getroffen werden können, um die Identifizierung sämtlicher Anbieter lebender Tiere zu erreichen.

In der Antwort hebt die Bundesregierung weitere Verhandlungsergebnisse hervor. Danach seien unter anderem lebende Tiere ausdrücklich vom Anwendungsbereich des DSA erfasst. Betreiber besonders großer Plattformdienste müssten regelmäßig eine Prüfung ihrer systemischen Risiken vornehmen. "Der illegale Handel mit lebenden Tieren ist ausdrücklich Teil des Risiko-Assessments", schreibt die Bundesregierung. Ferner sollen auf Grundlage der allerdings noch final verabschiedeten EU-Verordnung Angebote, etwa illegale Angebote geschützter Wildtiere, in einer von der Kommission verwalteten Datenbank gespeichert werden, auf die die Behörden der Mitgliedsstaaten Zugriff haben. Online-Vermittlungsdienste sollen zudem "Anordnungen von Justiz- und Verwaltungsbehörden der Mitgliedstaaten gegen illegale Inhalte sowie Auskunftsersuche" unverzüglich umsetzen, führt die Bundesregierung ferner aus.

Zur Durchsetzung bestehender Regelung plant das Bundesamt für Naturschutz laut Antwort, eine Task Force zur Kontrolle des Online-Handels mit geschützten Tier- und Pflanzenarten einzurichten. Zur Begründung führt die Bundesregierung an, dass "sich der (illegale) Handel mit geschützten Arten immer mehr auf Online-Handelsplattformen und soziale Netzwerke verlagert". (Deutsche Bundesregierung: ra)

eingetragen: 22.09.22
Newsletterlauf: 28.10.22


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Sorgfaltspflichten für Online-Dienste

    Bei einer öffentlichen Anhörung des Digitalausschusses ist das von der Bundesregierung geplante Digitale-Dienste-Gesetz (20/10031) zur Umsetzung des Digital Services Act (DSA) auf nationaler Ebene von den geladenen Sachverständigen überwiegend begrüßt worden. Moderate Kritik wurde an einzelnen Punkten des Entwurfs zur Umsetzung laut.

  • Einsatz von KI birgt auch Risiken

    Die Deutsche Bundesregierung erkennt in der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) ein "vielfältiges und beträchtliches" Potenzial für Beschäftigte und den Arbeitsmarkt. KI könne die Produktivität von Beschäftigten steigern und diese bei ihren Tätigkeiten entlasten.

  • EU-Plastikabgabe weiter in Abstimmung

    Die Deutsche Bundesregierung befindet sich momentan noch in der Abstimmung hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der nationalen Umlegung der EU-Plastikabgabe. Verschiedene Optionen würden geprüft.

  • Bedeutung gemeinwohlorientierter Unternehmen

    Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Franziska Brantner (Bündnis 90/Die Grünen), hat bei der Aussprache zur Unterrichtung des Bundestages zur Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen im Wirtschaftsausschuss die Bedeutung des Programms betont.

  • Mehr Recycling-Anreize

    In seiner derzeitigen Form hat Paragraf 21 des Verpackungsgesetzes aus Sicht der Bundesregierung für die Hersteller systembeteiligungspflichtiger Verpackungen bereits ein wichtiges Signal in Richtung des ökologischen Verpackungsdesigns gesetzt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen