Austauschbarkeit der Produkte
Infineon darf Automobil-Ethernet-Geschäft von Marvell übernehmen
Infineon kann das eigene Produktportfolio im Zukunftsmarkt ergänzen und seine Position stärken
Das Bundeskartellamt hat die geplante Übernahme des Automobil-Ethernet-Geschäfts der amerikanischen Marvell Technology, Inc. (Marvell) durch die Infineon Technologies AG (Infineon) freigegeben. Die Ethernet-Komponenten von Marvell werden vor allem für die Übertragung von Daten innerhalb des Netzwerks von softwaredefinierten Fahrzeugen (Software-defined Vehicles, SDVs) verwendet.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, sagte: "Mit dem Automobil-Ethernet-Geschäft von Marvell kann Infineon das eigene Produktportfolio in diesem Zukunftsmarkt ergänzen und so seine Position stärken. Die Ermittlungen bei mehreren Kunden und Wettbewerbern haben jedoch gezeigt, dass der Markt von einem breiten und offenen Wettbewerberfeld, einer durch Standardisierung bedingten Austauschbarkeit der Produkte sowie einer starken Nachfragemacht der Erstausrüster bzw. der Automobilhersteller gekennzeichnet ist. Das Vorhaben konnte deshalb innerhalb der Monatsfrist freigegeben werden."
Infineon ist ein weltweit tätiger Anbieter von Halbleiter-Lösungen für unterschiedliche Anwendungsgebiete. Im Bereich Automotive stellt Infineon u. a. bereits die für SDVs benötigten Microcontroller-Units her. Die beabsichtigte Transaktion ermöglicht Infineon den Einstieg in das Automobil-Ethernet-Geschäft, um sein Produktangebot zu erweitern und insbesondere für Erstausrüster die Systeme für SDVs zu entwickeln und herzustellen. Trotz dieser komplementären Stärkung der Wettbewerbsposition von Infineon wird das Vorhaben nach den Ermittlungen des Bundeskartellamtes auf den betroffenen Produktmärkten nicht zu einer Verschlechterung der aktuellen Wettbewerbssituation führen, da insbesondere eine ausreichende Zahl von Wettbewerbern vorhanden ist. (Bundeskartellamt: ra)
eingetragen: 14.06.25
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