Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Abgeltungsteuer: IT-Herausforderung für Banken


Kosten im Millionenbereich erwartet: Abgeltungssteuer zwingt Banken und Versicherungen neue IT-Anforderungen auf
Angesichts der häufig älteren Basis-IT-Systeme bedeutet es einen hohen Aufwand, ein neues Programm während des laufenden Betriebs in das System störungsfrei zu implementieren


(09.06.08) - Die Finanzdienstleister in Deutschland befinden sich mit der Einführung der Abgeltungsteuer 2009 mitten in der Vorbereitung für ein weiteres Mammutprojekt. Experten schätzen, dass die Umstellung der Banken und Versicherungen auf die neuen IT-Anforderungen einzelnen Häusern Kosten im Millionenbereich bescheren wird. Viele Banken haben sich aber noch nicht ausreichend mit diesem Thema auseinandergesetzt und müssen ihre IT noch auf die neuen Anforderungen umrüsten bzw. erweitern. Lösungen und Dienstleistungen zum Thema Abgeltungsteuer stellen IT-Anbieter auf der European Banking and Insurance Fair (E.B.I.F.) 2008 vor, die vom 18. bis 20. November in Frankfurt stattfindet.

Mit der neuen Abgeltungsteuer wird in Deutschland ab 2009 ein einheitlicher Steuersatz von 25 Prozent auf Kapitaleinkünfte und auf Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften erhoben. Banken müssen sicherstellen, dass Kapitalanlagen, die von ihren Kunden vor dem Jahr 2009 erworben wurden, bei einer späteren Veräußerung nicht dem Steuerabzug unterzogen werden. Künftig gilt zudem bei Verlusten aus Aktienverkäufen die Besonderheit, dass diese nur mit ebensolchen Gewinnen und nicht mehr mit Zins- oder Dividendeneinkünften verrechnet werden dürfen.

Deshalb werden von den Banken dann anstelle des heutigen so genannten Stückzinstopfes für jeden Depot-Inhaber zwei Verlusttöpfe geführt: Ein allgemeiner und ein Verlusttopf für Aktienverkäufe. Am Ende führt die Bank dann die steuerrelevanten Beträge direkt ab, der Kunde bekommt nur noch seine Geschäftsabrechnungen und eine Anlage für seine Steuererklärung zugesandt.

"Es bedeutet angesichts der häufig älteren Basis-IT-Systeme für die Banken einen hohen Aufwand, so ein neues Programm während des laufenden Betriebs in das System störungsfrei zu implementieren", betont Asmus Christesen, Vorstand der Multibank Software Service AG. Als einer der führenden Entwickler und Anbieter von Kernbanken-Software für Privat- und Auslandsbanken wird Multibank auch 2008 wieder aktuelle Lösungen unter anderem zum Thema Abgeltungsteuer auf der E.B.I.F. präsentieren. "Diese Fachmesse ist für uns ein wichtiger Ort, um neue internationale Kontakte in der Bankenwelt zu knüpfen, unsere Geschäftskunden zu treffen und um unsere Lösungen zu aktuellen Themen in der Finanzbranche vorzustellen", ergänzt Christesen.

Die E.B.I.F. ist Europas größte unabhängige Messe für IT-Lösungen und Services in der Finanzbranche. Zu den Höhepunkten, die 2008 die 11. Fachmesse prägen werden, zählen vier Themenparks mit einzelnen Branchen-Schwerpunkten sowie den dazugehörigen Demo-Points, an denen Aussteller ihre Produkte vorstellen können. Zusätzlich wird das bereits 2007 gemeinsam mit der Maleki Group erfolgreich initiierte Business Solutions Forum fortgeführt. Mit einem Anteil von rund 97 Prozent Fachbesuchern aus der Finanzbranche ist die Messe stark auf ihre Zielgruppe fokussiert: 77,4 Prozent der Besucher sind in ihrem Unternehmen in die Einkaufsentscheidung involviert. 2008 wird die E.B.I.F. wie gewohnt von der Euro Finance Week eingerahmt, dem hochkarätigen Branchentreffen der europäischen Finanz- und Versicherungsindustrie.

E.B.I.F.
Die Termine für 2008:
11. EURO FINANCE WEEK 17. - 21. November 2008
E.B.I.F.-Fachmesse 18. - 20. November 2008
Finanzplatz Gala 21. November 2008

(Messe Frankfurt: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Effektiver Hinweisgeberschutz ist überfällig

    Bayern hat am 10. Februar 2023 im Bundesrat dem von der Ampel beschlossenen neuen Hinweisgeberschutzgesetz nicht zugestimmt. Unter anderem verpflichtet das Gesetz Unternehmen ab 50 Beschäftigten dazu, interne Meldestellen für Meldungen über im Gesetz genannte Verstöße einzurichten.

  • § 10 Absatz 1 Einlagensicherungsgesetz (EinSiG)

    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 25. Januar 2023 für die North Channel Bank GmbH & Co. KG den Entschädigungsfall gemäß § 10 Absatz 1 Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) festgestellt, da das Institut wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage ist, die bei ihm unterhaltenen Einlagen zurückzuzahlen.

  • ESG: Wo Dienstleister unterstützen

    Das Thema ESG (Environmental, Social, Governance) duldet keinen Aufschub mehr. Unternehmen begreifen ESG-Pflichten auch als Chance, das eigene Geschäftsmodell und eingespielte Wertschöpfungsprozesse zu hinterfragen. Wer sich frühzeitig mit der Materie beschäftigt, ist klar im Vorteil, denn der Markt belohnt Nachhaltigkeitsbemühungen. Die Marktanalysten von Lünendonk & Hossenfelder widmen die aktuelle Ausgabe des Lünendonk-Magazins dem Trendthema ESG. Mit den Kapiteln Regulatorik, Erfolgsfaktoren der Unternehmensführung, Digitalisierung, Lieferkette, Immobilienwirtschaft und nachhaltiger Erfolg fokussiert es auf die Herausforderungen bei der Umsetzung verpflichtender wie auch freiwilliger Maßnahmen. Als Autoren wurden neben eigenen Analysten erfahrene Führungskräfte von Serviceunternehmen gewonnen, die Lösungsansätze für die vielfältigen ESG-Anforderungen aufzeigen.

  • Recht vor neuen Herausforderungen

    Legal Tech und der Einsatz moderner Informationstechnologien im Rechts- und Wirtschaftsleben verändern die Berufswelt der Juristen. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: "Die fortschreitende Digitalisierung stellt das Recht vor neue Herausforderungen. Legal Tech schafft neue Möglichkeiten sowohl zur Automatisierung von Abläufen als auch zur Sachbearbeitung und Rechtsberatung. Deshalb setzt die bayerische Justiz ab Juli dieses Jahres IT-Recht und Legal Tech auf den Lehrplan. Mit der Vermittlung wertvoller Zusatzkompetenzen leisten wir auch einen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des Rechtsstandorts Deutschland."

  • Wo steuert die Versicherungsbranche hin?

    Auch 2023 steht die Versicherungsbranche vor großen Herausforderungen. Der Modernisierungs- und Digitalisierungsdruck nimmt weiter zu. Fadata sieht fünf Entwicklungen, die die Versicherungslandschaft prägen werden. Die Versicherungswirtschaft steht unter einem hohen Wettbewerbsdruck und vor steigenden Markt- und Kundenanforderungen. Neue Player und Geschäftsmodelle gefährden das etablierte Stammgeschäft. Um ihre Marktposition zu sichern und zu stärken, müssen Versicherer Innovationen konsequent vorantreiben.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen