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Eckrentner - das statistische Konstrukt


VdK warnt: Renten-Entwicklung nicht beschönigen - Wachsende Altersarmut drohe durch Niedriglohn und Arbeitslosigkeit
45 und mehr Versicherungsjahre können nur 4,6 Prozent der Frauen im Westen und 13,7 Prozent der Frauen im Osten aufweisen


(22.11.10) - Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, warnte die Deutsche Bundesregierung davor, die Entwicklung der Renten zu positiv darzustellen. Laut Medienberichten werde im Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung prognostiziert, dass die Renten bis zum Jahr 2024 durchschnittlich um rund 1,9 Prozent pro Jahr steigen werden. Die sogenannte Eckrente erhöhe sich von 1224 Euro in diesem Jahr auf 1583 Euro zum Jahr 2024, so der Bericht.

Mascher wies darauf hin, dass der Eckrentner 45 Jahre lang Beiträge bezahlt haben und dabei immer durchschnittlich verdient haben müsse. 45 und mehr Versicherungsjahre können aber nur 4,6 Prozent der Frauen im Westen und 13,7 Prozent der Frauen im Osten aufweisen.

Und auch bei den Männern im Westen erreichen nur 42 Prozent, bei den Männern im Osten lediglich 58 Prozent 45 Versicherungsjahre und mehr.

"Der sogenannte Eckrentner ist ein statistisches Konstrukt, das keinen Rückschluss auf die tatsächlich ausbezahlten Renten der Gegenwart und Zukunft zulässt", sagte Mascher. Das Rentenniveau sinke.

Schon heute müsse man bereits 27 Jahre lang entsprechend dem Durchschnittsverdienst Beiträge entrichten, um mit 65 eine Rente auf Grundsicherungsniveau von gegenwärtig 657 Euro zu erhalten, 2030 werden es 34 Jahre sein, betonte die VdK-Vorsitzende.

Wer nur 75 Prozent des Durchschnittsverdienstes vorweisen könne - aktuell circa 1900 Euro brutto Monatsverdienst - brauche schon fast 43 Beitragsjahre, um über die Grundsicherungsschwelle zu kommen, so der VdK. "Aufgrund der Ausweitung des Niedriglohnsektors und durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit unterbrochene Erwerbsbiographien und dadurch fehlende Beitragsjahre wächst die Gefahr, und zwar für eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe, im Alter nur eine niedrige Rente zu beziehen, betonte die VdK-Präsidentin.

"Altersarmut ist weiter auf dem Vormarsch", sagte Mascher. Schon heute betrage die Durchschnittsrente nur 969 Euro bei den Männern im Westen und 1019 Euro bei den Männern im Osten; bei Frauen im Westen 500 Euro und bei Frauen im Osten 700 Euro. (Sozialverband VdK Deutschland: ra)

Sozialverband VdK Deutschland: Steckbrief

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