Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

IT-Sicherheit und Compliance in neun Schritten


Für jeden Geschäftsprozess sollte es einen Zuständigen geben, der für die Kontrolle und Einhaltung der Sicherheit und Compliance-Regeln verantwortlich ist
Sicherheit und Compliance muss als Prozess begriffen werden


(08.09.10) - Datenlecks, Datenklau, Hackerangriffe, Systemcrashs – je abhängiger Unternehmen und Behörden von IT-Prozessen sind, desto größer wird die Anfälligkeit der IT-Infrastruktur für Fehler und Missbrauch. Entsprechend häufen sich Regulierungsbemühungen von Gesetzgebern und Branchen, die Sicherheitsstandards vorgeben und die Einhaltung mit regelmäßigen Audits überprüfen.

Was zur Verbesserung von Systemstabilität und -sicherheit beitragen soll, stellt Unternehmen in der Umsetzung vor erhebliche Herausforderungen. Jennifer Bayuk vom Stevens Institute of Technology in New Jersey und Gene Kim, CTO und Mitgründer von Tripwire aus Portland, haben in einem Forschungsprojekt untersucht, wie Unternehmen in der Praxis mit den Themen Sicherheit und Compliance umgehen.

"Ein typischer Fehler vieler Unternehmen ist, Audits und Compliance als Projekt zu begreifen, statt als Prozess", sagt Kim.

"Organisationen, die diesem Ansatz folgen, geraten häufig in einen Kreislauf krisengesteuerter Problembeseitigung. Von den Vorbereitungen über das eigentliche Audit und die Auswertung der Ergebnisse bis zur Fehlerbehebung und Wiederholung des Audits werden hier vor allem Feuer gelöscht, statt systematisch Regeln und Prozesse für eine höhere Sicherheit zu implementieren. Das Ergebnis ist entsprechend eher eine hochpolitische Suche nach dem Schuldigen für den Misserfolg statt eine erfolgreich verbesserte Sicherheit der eigenen IT."

Kim empfiehlt Organisationen einen 9-Punkte-Plan, mit dem sie diesen Teufelskreis durchbrechen und sicherstellen können, dass Sicherheit und Compliance zum integralen Bestandteil der täglichen Arbeit werden.

1) Von Oben nach Unten:
Machen Sie dem IT-Vorstand klar, dass er die Verantwortung für die IT-Sicherheit und die Audit-Ergebnisse mit dem IT-Sicherheitsbeauftragten teilen muss.

2) Unternehmensziele und IT-Sicherheit als Eins begreifen:
Der Unternehmenserfolg und die IT-Sicherheit gehören zusammen. Definieren Sie die unternehmerischen Ziele Ihres Unternehmens und zeigen Sie, mit welchen Prozessen und Maßnahmen eine sichere IT dazu beiträgt, Risiken auszuschließen und diese Ziele zu erreichen.

3) Sicherheit messbar machen:
Legen Sie messbare Indikatoren fest, die eine optimal gesicherte IT-Infrastruktur beschreiben.

4) Den Informationsfluss von Anfang bis Ende verstehen:
Beschreiben Sie Ihre Unternehmensprozesse genau und vollständig, um alle relevanten Abläufe und Dokumentationen für ein Audit zu erfassen:
• Wo betreten, durchqueren und verlassen sensible Informationen das Unternehmen und wo werden sie gespeichert?
• Welche unternehmerischen und Sicherheitsrisiken birgt dieser Informationsfluss?
• An welchen Punkten nutzen Sie welche Technologien, um Fehlern vorzubeugen und Fehler aufzudecken?

5) Verantwortung für Kontrolle und Prozesse festlegen:
Benennen Sie für jeden wesentlichen Geschäftsprozess einen Zuständigen, der für die Kontrolle und Einhaltung der Sicherheit und Compliance-Regeln verantwortlich ist.

6) Erwartete Ergebnisse klar beschreiben:
Legen Sie fest, welche Indikatoren ein automatischer Sicherheits- und Compliance-Test testen soll und welche Ergebnisse Sie erwarten. So können die Prozessverantwortlichen die tatsächlichen Ergebnisse mit den Vorgaben abgleichen.

7) Regelmäßige Tests durchführen:
Testen Sie regelmäßig, ob die IT-Prozesse, -Programme und -Konfigurationen noch Ihren Sicherheits- und Compliance-Vorgaben entsprechen. So decken Sie Abweichungen und Fehler frühzeitig auf und stellen sicher, dass Sie für das nächste Audit bereit sind.

8) Mängelbeseitigung prüfen und dokumentieren:
Prüfen und dokumentieren Sie die Beseitigung von aufgedeckten Mängeln und Fehlern. So stellen Sie sicher, dass diese rechtzeitig vor dem nächsten Audit tatsächlich behoben sind.

9) Änderungen von IT-Hardware und IT-Prozessen integrieren:
Stellen Sie sicher, dass Sie bei wesentlichen Änderungen von IT-Prozessen und der IT-Infrastruktur ihre bestehenden Verantwortlichkeiten, Indikatoren und Kontrollen anpassen, um den erreichten Sicherheits- und Compliance-Status zu erhalten.
(Tripwire: ra)

Tripwire: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Überprüfung der Finanzmarktregulierung notwendig

    Die privaten Banken sehen neue Chancen für Fortschritte auf dem Weg zu gemeinsamen Finanzmärkten in Europa. "Die Kapitalmarktunion ist so weit oben auf der europapolitischen Agenda wie seit Jahren nicht - wir begrüßen das ausdrücklich", sagte Christian Sewing, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, anlässlich des 23. Deutschen Bankentages in Berlin.

  • Schutz von Unternehmen vor Abmahnmissbrauch

    Gute Nachricht für Deutschlands Unternehmen: Der Bundesrat hat beschlossen, einen Gesetzentwurf aus Bayern zum Schutz vor Abmahnmissbrauch in den Bundestag einzubringen. Mit dem Entwurf soll die Verfolgung von Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) ausgeschlossen werden.

  • IP-Adressen der einzige Ermittlungsansatz?

    Die Ampel-Regierung hat sich nach Angaben von FDP-Rechtspolitikern im Kabinett auf das sogenannte "Quick-Freeze-Verfahren" geeinigt. Verkehrsdaten sollen bei diesem Modell nur bei einem Anfangsverdacht auf eine Straftat auf Richteranordnung gespeichert werden.

  • Unterschied zwischen DSA und NetzDG

    Am 17. Februar 2024 trat der Digital Services Act (DSA), das EU-Regelwerk für Internet-Plattformen, in vollem Umfang in Kraft. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich sagte: "Hass und Hetze im Internet bedrohen unsere Demokratie wie nie zuvor. Nach einer aktuellen, repräsentativen Studie wurde fast jede zweite Person in Deutschland bereits online beleidigt, ein Viertel der Befragten mit körperlicher Gewalt konfrontiert.

  • Entwicklung der Künstlichen Intelligenz 2024

    Unkoordinierter Einsatz, Fokus auf Personalisierung, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, ROI sowie Bedrohungen und Chancen sind die Trends, die die Künstliche Intelligenz 2024 prägen werden. Der weltweite Umsatz im Bereich Künstliche Intelligenz in den Anwendungsfeldern Hardware, Software und IT-Services könnte sich im Jahr 2024 auf über 550 Milliarden US-Dollar belaufen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen