Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Klare Rechtsvorschriften notwendig


VEBU und vzbv fordern europaweit einheitliche Kennzeichnung vegetarischer und veganer Lebensmittel
Transparenz bei der Lebensmittelkennzeichnung:
Verbraucher fühlen sich durch die unterschiedlichen Kennzeichnungen der Lebensmittelhersteller verunsichert

(07.02.14) - Der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) unterstützen einen Antrag im Europaparlament zur besseren Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln. Darin wird die EU-Kommission aufgefordert, rechtliche Vorgaben für eine freiwillige Kennzeichnung zu erlassen. Umfragen belegen, dass die aktuelle Praxis viele Verbraucher verwirrt. Sie wollen mehr Klarheit, ob Lebensmittel für die vegetarische oder vegane Ernährung geeignet sind.

Laut einer Erhebung des IfD Allensbach sind mittlerweile rund sieben Millionen Menschen in Deutschland Vegetarier und entscheiden sich für eine fleischfreie Ernährung. Etwa 800.000 Menschen leben vegan, also rein pflanzlich. Was bisher fehlt, sind allgemeingültige rechtliche Vorgaben für die Kennzeichnung von Produkten, die für eine vegetarische oder vegane Ernährung geeignet sind. Zwar ist eine entsprechende Verpflichtung in der europäischen Lebensmittelinformationsverordnung festgehalten, passiert ist bislang aber nichts.

Mit einem Antrag unter Federführung des deutschen Abgeordneten Ismail Ertug (SPD) fordern neun EU-Parlamentarier die Europäische Kommission jetzt zum Handeln auf. Wird der Antrag von der Mehrheit des Parlaments unterzeichnet, ist die EU-Kommission aufgefordert, zeitnah Vorgaben für eine Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln vorzulegen.

vzbv und VEBU fordern die deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament auf, mit ihrer Unterschrift für mehr Transparenz bei der Lebensmittelkennzeichnung zu sorgen. "Die EU-Kommission darf das Thema nicht weiter verschleppen und muss der Verunsicherung ein Ende setzen. Wir brauchen klare rechtliche Vorgaben für die Kennzeichnung vegetarischer und veganer Lebensmittel", sagt Sophie Herr, Leiterin des Teams Lebensmittel beim vzbv.

"Die Lebensmittelwirtschaft will mehr pflanzliche Produkte anbieten. Die fehlende Definition steht der weiteren Entwicklung im Wege. Die rechtsverbindliche Klarstellung ist dringend geboten", so Till Strecker, Leiter Politik und Außenbeziehungen beim VEBU.

Aktuelle Kennzeichnungspraxis verwirrt
Mit fantasievollen Eigenbezeichnungen oder selbstkreierten Labeln reagiert die Lebensmittelwirtschaft zunehmend auf den Trend zur fleischfreien Ernährung. Die Verunsicherung bei den Verbrauchern jedoch steigt. Das belegen nach Angaben von Verbraucherzentrale Bundesverband die Beschwerden auf dem Portal www.lebensmittelklarheit.de. So bestehen etwa manche "Gemüsefrikadellen" aus einer nicht unerheblichen Menge Geflügelfleisch, einige Kartoffelchips enthalten tierische Fette. Mehrere nicht repräsentative Umfragen auf www.lebensmittelklarheit.de zeigen, dass die Begrifflichkeiten der Hersteller nicht immer mit den Vorstellungen der Verbraucher übereinstimmen:

>> Rund 45 Prozent der Teilnehmer gehen bei der Bezeichnung "veggie" davon aus, dass nur pflanzliche Zutaten im Produkt enthalten sind. 47 Prozent hingegen meinen, dass zwar weder Fleisch noch Fisch Bestandteil seien, sehr wohl aber Milch und Eier.
>> 61 Prozent der Teilnehmer verstehen unter vegan, dass keine Bestandteile vom Tier verwendet werden. 36 Prozent gehen davon aus, dass nur pflanzliche Bestandteile enthalten sind.
(Verbraucherzentrale Bundesverband: ra)

Verbraucherzentrale Bundesverband: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Entwicklung der Künstlichen Intelligenz 2024

    Unkoordinierter Einsatz, Fokus auf Personalisierung, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, ROI sowie Bedrohungen und Chancen sind die Trends, die die Künstliche Intelligenz 2024 prägen werden. Der weltweite Umsatz im Bereich Künstliche Intelligenz in den Anwendungsfeldern Hardware, Software und IT-Services könnte sich im Jahr 2024 auf über 550 Milliarden US-Dollar belaufen.

  • Wird KI den Finanzberater ersetzen?

    Die Zeiten, in denen Finanzdienstleister in Deutschland künstlicher Intelligenz nur zaghaft begegneten, sind vorbei. Banken, Vermögensverwalter und Asset Manager haben KI eindeutig als eine der strategisch wichtigsten Technologien für die Branche erkannt. Allerdings ist es für viele Akteure nach wie vor schwierig, diese effektiv umzusetzen.

  • Absichern entlang der Lieferkette

    Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sieht für die betroffenen Unternehmen vor, "menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in angemessener Weise zu beachten" (§ 3 Abs. 1 Satz 1 LkSG). Vom Gesetzestext selbst könnten sich viele Unternehmen jedoch erst einmal unbeeindruckt fühlen.

  • Besonders besorgniserregende Stoffe

    Die ECHA hat zwei neue Chemikalien in die Liste der SVHCS (besonders besorgniserregende Stoffe) aufgenommen. Eine davon ist fortpflanzungsgefährdend, die andere hat sehr persistente und stark bioakkumulierbare gefährliche Eigenschaften.

  • KI für modernes Vertragsmanagement

    Laut des neuen "Digital Maturity Report" von DocuSign sind 78 Prozent der europäischen Führungskräfte von ihren aktuellen digitalen Prozessen frustriert. KI-gestützte Tools könnten Abhilfe schaffen und die Produktivität steigern. Anlässlich des "Artificial Intelligence Appreciation Day" stellte DocuSign fünf Trends vor, wie KI den Vertragsprozess revolutioniert:

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen