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Nachhaltige Bauobjekte hoch im Kurs


Was bedeuten ESG-Kriterien für die Immobilienbranche?
Nachhaltigkeitszertifikate unterschiedlicher Klassifizierungssysteme treffen neben dem Energieausweis Aussagen darüber, wie umweltfreundlich Gebäude errichtet, genutzt, bewirtschaftet oder abgebaut werden




Grüne Lebensmittel, grüne Energie und jetzt grüne Immobilien? Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit macht auch vor dem Gebäudesektor nicht Halt. Kein Wunder: Schließlich verursachen Immobilien fast 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen, ganz zu schweigen von dem hohen Energie- und Rohstoffverbrauch für deren Errichtung, Nutzung und Bewirtschaftung. Nachhaltige Bauobjekte stehen daher hoch im Kurs – sowohl bei Nutzern als auch bei Investoren.

Doch wie definieren sich grüne Immobilien? Welche Kriterien kommen hier zum Tragen? "Es wird zunehmend wichtiger, Häuser und Wohnungen so energieeffizient wie möglich zu gestalten", weiß Christian Walter, ESG-Experte und CEO bei SedaiNow. "Allerdings ist der Energieverbrauch nicht das einzige Nachhaltigkeitskriterium für Immobilien. Im Rahmen des Transformationsprozesses hin zu Sustainable Real Estate spielen ESG-Kriterien eine immer wichtigere Rolle."

Mehr als nur energieeffizient
Im Gebäudesektor müssen die Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mehr als zwei Drittel sinken.[1] Vom Bund genutzte Gebäude sollen in puncto Energieeffizienz, Klimaschutz und nachhaltiges Bauen eine Art Vorbildfunktion erfüllen, daher gelten hier bereits strengere und verbindlichere Anforderungen. Bei den Verbrauchern wächst derweil die Nachfrage nach alternativen Heizsystemen sowie Solarmodulen, um sowohl den eigenen Geldbeutel als auch das Klima zu schonen. "Auch wenn sie ein wichtiger Faktor ist, entscheidet Energieeffizienz nicht allein über die Nachhaltigkeit eines Gebäudes", erklärt Christian Walter. "Für eine ganzheitliche Bewertung dienen ESG-Kriterien als Richtlinie. Das heißt, zu ökologischen Aspekten wie der energetischen Sanierung oder der Wahl von Baustoffen gesellen sich beim Immobilien-Audit auch soziale und gesellschaftliche Punkte." Wie sieht es beispielsweise mit der Lebens- und Arbeitsqualität aus? Ist das Gebäude alters- und kindgerecht sowie barrierefrei? Wie steht es um die Anbindung und gibt es Betreuungsplätze in der Nähe? Je nach Zustand und Nutzung von Bauobjekten können verschiedene Kriterien ausschlaggebend sein.

Transparente Strukturen
Nachhaltigkeitszertifikate unterschiedlicher Klassifizierungssysteme wie DGNB, LEED und BREEAM oder auch das neue Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) treffen neben dem Energieausweis Aussagen darüber, wie umweltfreundlich Gebäude errichtet, genutzt, bewirtschaftet oder abgebaut werden. Jedem Auditprogramm liegen dabei unterschiedliche Schwerpunktsetzungen zugrunde. "Viele Länder haben eigene Standards für energieeffiziente Gebäude", erläutert der ESG-Experte von SedaiNow.

"Die Tatsache, dass viele Siegel parallel existieren, schafft letztendlich nicht die gewünschte Transparenz bei Immobilienakteuren. Auf der anderen Seite zeichnen die vorhandenen Programme – Stand heute – kein ganzheitliches Bild aller relevanten Faktoren." Mit Fokus auf alle ESG-Kriterien ermöglichen Softwareanbieter hier eine ganzheitliche 360°-Analyse: Unter Betrachtung von Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsfaktoren erfolgt eine authentische und belastbare Einstufung eines Gebäudes sowie die Ableitung von Optimierungsansätzen. Gleichzeitig stellt die Implementierung eines einheitlichen Systems die Vergleichbarkeit auf eine neue Stufe.

Wertsteigerung
Nicht mehr nur Markt und Lage sind entscheidend für den Wert einer Immobilie, vor allem die Nachhaltigkeit eines Bauobjekts entscheidet über dessen Attraktivität – sowohl bei Nutzern und Bauherren als auch besonders bei Investoren und Fondsmanagern. "Grüne Immobilien versprechen nicht nur eine Erhöhung des Wohn- beziehungsweise Nutzerkomforts, sondern verursachen in der Regel auch niedrigere Betriebskosten und sorgen für höhere Renditen am Markt. Zugleich können Immobilienakteure von Fördermöglichkeiten profitieren", weiß Christian Walter.

"Wer heute schon die aktuellen Vorgaben übererfüllt, schafft sich den Vorteil, in den kommenden Jahren nicht teuer nachrüsten zu müssen." Mit der EU-Taxonomie für nachhaltige Investments und der Offenlegungsverordnung SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) sind bereits erste gesetzliche Regulatoren in Kraft getreten. Künftig stehen weitere rechtliche Verschärfungen an, die eine strategische (Neu-)Ausrichtung von Immobilienakteuren erfordern. (SedaiNow: ra)

eingetragen: 22.09.22
Newsletterlauf: 27.10.22

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