Befürwortet: Sanktionen bei Nichtmeldung


IT-Sicherheitsgesetz: Zurich fordert Ausweitung der Meldepflicht
"Wer über das Netz angegriffen wird, muss das auch melden - Sonst ist ein Gesetz kein Gesetz, sondern nur eine Empfehlung"


(14.07.15) - Die Zurich Versicherung begrüßt die Beschlussempfehlung des Bundestages zum IT-Sicherheitsgesetz im Grundsatz, weist aber darauf hin, dass dies nur ein erster Schritt zu einem transparenteren Verständnis für Cyber-Risiken ist. So fordert der Versicherer langfristig vor allem verbindliche Sicherheitsstandards und eine Ausweitung der Meldepflicht für alle Unternehmen. "Wir brauchen ein erhöhtes Risikobewusstsein bei den Unternehmen und einen gewissen Standard, an dem sie sich orientieren können," betont Miriam Marx, Cyber-Expertin bei Zurich. "Das Gesetz sollte daher auf den gesamten Mittelstand ausgeweitet werden, um das Risikobewusstsein zu erhöhen. Den Fokus nur auf 'kritische' Branchen zu setzen, reicht längst nicht aus. Vor allem dann, wenn diese nicht klar definiert sind."

Die Bundesregierung hatte das IT-Sicherheitsgesetz aufgesetzt, um eine einheitliche Meldestruktur für alle kritischen Branchen vorzuschreiben. Welche Unternehmen damit aber genau gemeint sind, wurde bisher nicht festgelegt. Lediglich die Branchen Finanzwirtschaft, Energie, Wasser, Telekommunikation, IT- Technik, Transport- und Verkehr sowie Gesundheitswesen wurden benannt. Mit dem nun verkündeten Beschluss, sind die Unternehmen verpflichtet, alle zwei Jahre Audits zur Aktualität ihrer IT und Technik nachzuweisen.

Die kürzlich verabschiedete Gesetzesänderung im Hinblick auf Sanktionen bei einer Nichtmeldung eines Angriffes, befürwortet Miriam Marx sehr: "Wer über das Netz angegriffen wird, muss das auch melden. Sonst ist ein Gesetz kein Gesetz, sondern nur eine Empfehlung." Ziel des IT-Sicherheitsgesetz sei es laut der Expertin doch schließlich, bewusster mit Cyber-Risiken umzugehen und die Experten des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) über Angriffe zu informieren. "Es ist folglich nur richtig, dass eine Nichtanzeige betraft wird", so Marx.

Auch die Versicherungsbranche kann laut der Zurich Expertin ihren Beitrag zur Optimierung des Gesetzes beitragen. "Unser Geschäft ist das Kalkulieren von Risiken und die Definition von Sicherheitsstandards, um diesen entgegenzutreten. Als Versicherer können wir nicht nur im Schadensfall unterstützen, sondern bereits präventiv zur IT-Sicherheit beitragen."

Verantwortung für IT-Sicherheit kann nicht ausgelagert werden Anders als Arbeitsprozesse, kann die Verantwortung für IT-Sicherheit nicht ausgelagert werden. Kommt es durch den Einsatz von Spyware zu einem elektronischen Diebstahl von Kundendaten, muss das Unternehmen voll für jegliche entstandenen Schäden aufkommen. Der Verlust von tausenden von Datensätzen kann zu existenzbedrohenden Vermögenseinbußen führen. Jedes Unternehmen, das Daten verarbeitet oder speichert, seien es Daten von Arbeitnehmern, Kunden, Zulieferern oder Geschäftspartnern, ist diesen potenziellen Kostenrisiken aufgrund von Verletzungen der Vertraulichkeit oder des Datenschutzes ausgesetzt. Zurich hat dieses Risiko früh erkannt und bereits 2013 eine Absicherungsmöglichkeit entwickelt, die vor Cyber-Risiken schützen soll. Mit der "Zurich Cyber & Data Protection" bietet der Versicherer ein eigenständiges Produkt, das sowohl die finanziellen Folgen durch externe Angriffe, etwa durch Hacker, als auch das Fehlverhalten von Mitarbeitern in Bezug auf Datensicherheit abdeckt. (Zurich Gruppe: ra)

Zurich: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Datenschutz und Informationsfreiheit

    Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider ihren Tätigkeitsbericht vorgestellt. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Das Amt der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit ist mit Blick auf die digitale Transformation und Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz eines der wichtigsten in Deutschland. Der vorgelegte Tätigkeitsbericht zeigt den eingeschlagenen und dringend notwendigen Perspektivwechsel der BfDI, die Datenschutz und verantwortungsvolle Datennutzung gleichermaßen in den Blick nimmt."

  • Bitkom zum "AI Continent Action Plan" der EU

    Die EU-Kommission hat den "AI Continent Action Plan" vorgestellt, mit dem Europa bei Künstlicher Intelligenz zu den aktuell führenden Nationen USA und China aufschließen will. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Mit dem AI Continent Action Plan verschiebt die EU den Fokus von KI-Regulierung auf KI-Förderung - und dafür ist es höchste Zeit. Die europäischen Staaten können nur gemeinsam zu den führenden KI-Nationen USA und China aufschließen und die Grundlagen für eine wettbewerbsfähige, europäische KI schaffen. Eine KI aus Europa würde einen entscheidenden Beitrag zu Europas digitaler Souveränität leisten. Die aktuelle geopolitische Lage und die angespannten Handelsbeziehungen zu den USA machen dies notwendiger denn je."

  • Rückschlag im Kampf gegen Korruption

    Transparency Deutschland kritisiert den Koalitionsvertrag von Union und SPD als unzureichend im Hinblick auf Korruptionsbekämpfung und -prävention sowie Transparenz. Keine der drei Kernforderungen, die die Antikorruptionsorganisation bereits im Wahlkampf an die künftige Bundesregierung formuliert hatte, wurde im Koalitionsvertrag berücksichtigt. In der nächsten Legislaturperiode bleiben damit gravierende Defizite bestehen - und der Handlungsbedarf verschärft sich.

  • Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie

    Die Europäische Kommission hat am 26.02.25 mit der Omnibus-Richtlinie ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vorgelegt. Stefan Premer, Principal Sustainability Consultant - Global Lead Climate Strategy bei Sphera, Anbieterin von Lösungen für das Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, erläutert unten seine Sicht zu diesen Vorschlägen.

  • Risiken frühzeitig zu kontrollieren

    Die Regulierung von KI ist ein zentrales politisches und wirtschaftliches Thema - doch während Europa auf Vorschriften setzt, treiben die USA und China die Umsetzung voran. Die EU versucht mit dem AI-Act, Risiken frühzeitig zu kontrollieren, doch der technologische Fortschritt lässt sich nicht per Gesetz erzwingen. Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen, indem sie Transparenz fördern und Vertrauen schaffen - nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch für wirtschaftliche Vorteile.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen