Deutsche Unternehmen: Versichern statt vorsorgen


Studie: Drei Viertel der deutschen Unternehmen versichern sich gegen Datenschutzverletzungen
Deutsche Unternehmen: Datenschutzverletzungen für unvermeidbar - Europäische Datenschutzverordnung zum Scheitern verurteilt?


(14.02.13) - Iron Mountain hat in einer Studie herausgefunden, dass fast die Hälfte (44 Prozentpunkte) der befragten deutschen Unternehmen davon ausgeht, Daten zu verlieren; europaweit sind es sogar 53,3 Prozent. Darüber hinaus stellte der Dienstleister für Informationsmanagement fest, dass der Großteil der Unternehmen nicht darauf vorbereitet ist, verantwortungsvoller mit personenbezogenen Daten umzugehen – wie es die EU von ihnen verlangt.

Ein Jahr ist vergangen, seit die EU-Kommission ihren Entwurf für ein einheitliches Datenschutzrecht in der Europäischen Union vorgestellt hat. Das Papier sieht vor, dass Unternehmen bis zu eine Million Euro oder zwei Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes als Bußgeld entrichten müssen, wenn sie gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen. Die meisten Firmen sind davon jedoch nicht sonderlich beeindruckt: 65 Prozent aller von Iron Mountain befragten deutschen Unternehmen gaben an, dass drohende Geldstrafen nur geringen Einfluss auf ihre Datenschutzpolitik hätten.

Ungeachtet dessen haben sich in Deutschland etwa drei Viertel (74,8 Prozentpunkte) der befragten Unternehmen gegen die finanziellen Folgen von Datenschutzverletzungen versichert oder planen, dies zu tun. "Es ist beunruhigend zu sehen, dass fast die Hälfte der deutschen Unternehmen Datenschutzverletzungen für unvermeidbar hält und sich viele lieber gegen eventuelle Bußgelder versichern, als das Risiko von Verstößen zu minimieren.

Das zeigt uns, dass kleine wie große Firmen in punkto Datenschutz nicht die richtigen Schritte machen", kommentiert Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer bei Iron Mountain Deutschland, die Studienergebnisse. "Das Management eines Unternehmens muss seiner Verantwortung nachkommen, Risiken zu bewerten und eine Kultur schaffen, die Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit Daten legt. Es wäre auch hilfreich, wenn Unternehmensverantwortliche oder der Gesetzgeber die Rolle der Datenschutzbeauftragten stärken würden."

Zur Studie
Opinion Matters für Iron Mountain, Nov./ Dez. 2012. Befragt wurden 1.275 Entscheider, darunter 234 aus Deutschland, aus den Bereichen IT, Finanzen und Recht in Deutschland, Frankreich, Spanien, Holland, Ungarn und dem Vereinigten Königreich (Unternehmensgröße: 50 bis 5.000 Angestellte).
(Iron Mountain: ra)

Iron Mountain: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Financial Crime Compliance-Kosten

    LexisNexis Risk Solutions hat ihren alljährlichen True Cost of Financial Crime Compliance Report veröffentlicht. Der Report zeigt, wie Finanzinstitute die Kosten und Herausforderungen bewältigen, die mit den sich ständig weiterentwickelnden Financial Crime Compliance-Vorschriften einhergehen.

  • Mobilitätszuschuss beliebtester Benefit

    Denn sie wissen nicht, was sie tun: Der Fachkräftemangel hält HR-Abteilungen bundesweit auf Trapp, doch scheinen viele Unternehmen die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden nicht gut zu kennen. Dadurch schießen sie mit ihren Maßnahmen für Mitarbeiterbindung oft am Ziel vorbei. Dies zeigen Daten des Circula Benefits-Reports 2023/24, für die im August 1000 deutsche Arbeitnehmer sowie 251 HR- und Finanzentscheider befragt wurden.

  • Herausforderung ESG-Regulatorik

    Die Transformation zum Business Partner ist zwar schon seit Jahren ein festes Ziel von CFOs, aber erst die Auswirkungen der Multi-Krise aus Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Lieferketten-Störungen und Inflation sowie die großen Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit rücken Finanzvorstände stärker ins Zentrum der Unternehmenssteuerung. So nehmen 85 Prozent der CFOs den zunehmenden Druck zur Digitalisierung als Treiber für große Veränderungen in den kommenden Jahren wahr. Zusätzlich beschäftigt rund 80 Prozent der CFOs die ESG-Regulatorik - und hier insbesondere die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten -, während 76 Prozent zeitgleich die Bewältigung der Folgen der aktuellen Krisenherde als wichtigste Zukunftsaufgabe sehen. Nur 40 Prozent der Finanzchefs schätzen, dass ihr Bereich derzeit sehr oder eher gut aufgestellt ist, um auf Krisen zu reagieren.

  • Compliance als treibende Kraft

    Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen setzt mit ihren Meldekanälen auf Best Practice und ermöglicht es Hinweisgebenden, Missstände oder Gesetzesverstöße über digitale Systeme anonym zu melden.

  • Europa auf dem Weg zum Ausweis auf dem Smartphone

    Mit der Einigung zur eIDAS 2.0-Verordnung macht Brüssel den Weg frei für den elektronischen Handy-Ausweis. Dazu soll eine so genannte "EU Digital Identity Wallet" eingeführt werden - also eine digitale Brieftasche, in der ein elektronischer Personalausweis und weitere digitale Identitäten gespeichert werden können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen