Potenzial der E-Rechnung ausschöpfen


ERP-Systeme und das ZUGFeRD-Rechnungsformat machen den digitalen Rechnungsversand salonfähig
Generell gilt: Wenn sich zwei Unternehmen darauf einigen, Rechnungen elektronisch zu versenden, lassen sich die Daten im Idealfall direkt ins System überführen, prüfen und mittels Abgleich der Bestelldaten automatisch freigeben

(03.09.13) - Gute Nachricht für Unternehmer: Die qualifizierte Signatur ist beim elektronischen Rechnungsversand keine Pflicht mehr. Trotzdem ist die E-Rechnung für die Mehrheit noch kein Thema. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Software-Herstellers Sage unter 755 mittelständischen Kunden in Deutschland. Noch verschicken 71 Prozent der Befragten ihre Rechnungen per Post. Als Grund, warum sie keine elektronischen Rechnungen verwenden, nannten 60 Prozent, dass noch kein Kunde danach gefragt hat. Damit verkennen sie allerdings die Vorteile, die die E-Rechnung bietet.

Nicht nur Papier, CO2 und Zeit lassen sich durch den Einsatz der E-Rechnung sparen. Eine Erhebung der Deutsche Bank Research/Billentis hat ergeben, dass das Einsparpotenzial bei 11,60 Euro pro Rechnung liegt. Betrachtet man die Ergebnisse der Sage-Befragung, würde sich die Umstellung bei vielen Firmen finanziell lohnen. Zwei Drittel der Befragten stellen 100 bis 2.000 Rechnungen im Monat aus. Rund ein Drittel (23 Prozent) versendet 2.000 bis 10.000. Bei lediglich sechs Prozent sind es unter 100 Rechnungen. Bei fünf Prozent der Befragten verlassen monatlich mehr als 10.000 Rechnungen das Haus.

ERP-Lösungen beflügeln die E-Rechnung
Viele kaufmännische Lösungen helfen dabei, den Rechnungsein- und -ausgang zu automatisieren. Eingehende Rechnungen können digital bearbeitet und abgelegt werden. Generell gilt: Wenn sich zwei Unternehmen darauf einigen, Rechnungen elektronisch zu versenden, lassen sich die Daten im Idealfall direkt ins System überführen, prüfen und mittels Abgleich der Bestelldaten automatisch freigeben. Die Zufriedenheit derer, die die E-Rechnung nutzen, spiegelt sich auch in der Sage-Kundenbefragung wider. So gaben 63 Prozent der Befragten an, dass sie vor allem wegen der einfachen Handhabung Rechnungen elektronisch versenden.

E-Rechnung noch nicht verbreitet
Dennoch nutzen die hiesigen Unternehmen nicht die Chance, auf die elektronische Rechnung umzusteigen. Unter den Befragten, meist Geschäftsinhaber oder Controller, gab ein gutes Drittel (34 Prozent) an, keine Rechnungen elektronisch zu empfangen. Nur teilweise erreichen die übrigen zwei Drittel der Befragten die Rechnungen digital. Ausschließlich E-Rechnungen erhielt dagegen keiner der Befragten. Beim Versand sieht es ähnlich aus. 71 Prozent versenden keine Rechnung digital, 25 Prozent der Befragten teilweise und lediglich 4 Prozent ausschließlich. Ein Grund, der 37 Prozent überzeugen würde, Rechnungen elektronisch zu übermitteln, wäre eine "Per Click Bezahlen/Jetzt-Bezahlen"-Funktion innerhalb der Rechnung.

Über ZUGFeRD und die E-Rechnung
Die Pflicht der Digitalen Signatur war in Deutschland dafür verantwortlich, dass sich viele Unternehmen dem Thema nicht annahmen. Sie war kompliziert und brachte meist Kosten für externe Dienstleister mit sich. Ein weiteres Hindernis: Es fehlte ein allgemeines Format für die E-Rechnung, das den gesetzlichen Vorschriften gerecht wird. Der Bitkom-Branchenverband hat sich mit dem Forum elektronische Rechnung Deutschland (FeRD) dem Ziel verschrieben, ein einheitliches Rechnungsformat zu entwickeln. Das in dem Arbeitskreis erarbeitete ZUGFeRD-Rechnungsformat erlaubt es, Rechnungsdaten in strukturierter Weise in einer PDF-Datei zu übermitteln und diese ohne weitere Schritte auszulesen und zu verarbeiten.
(Sage Software: ra)

Sage Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI definiert Geschäftsmodelle neu

    In Deutschlands Chefetagen mangelt es an ausreichender Kompetenz im Bereich generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI). Zwei Drittel der Führungskräfte gehen selbstkritisch davon aus, dass Entscheider ohne fundiertes KI-Verständnis mittelfristig aus der Leitungsebene verdrängt werden. Zudem erwarten 52 Prozent, dass künftig vor allem vollständig auf generativer KI basierende Geschäftsmodelle dominieren werden.

  • Nur die wenigsten haben eine Cyberversicherung

    Wenn plötzlich wichtige Daten nach einem Angriff mit Schadsoftware verschwunden sind, jemand anderes sich im Internet der eigenen Identität bemächtigt und damit Schäden verursacht oder auch wenn man beim Online-Shopping betrogen wird - Opfer von Kriminalität im Internet zu werden, kann schnell teuer werden. Abhilfe versprechen Cyberversicherungen. Allerdings haben derzeit die wenigsten Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland eine entsprechende Absicherung.

  • Identity Governance und Administration

    Omada hat die Veröffentlichung ihres jährlichen State of Identity Governance Report für 2025 bekannt gegeben. Der Bericht untersucht die Sicht von IT- und Geschäftsführern auf Bedrohungen im Kontext von Identitätssicherheit und die Lösungen, die sie zur Bewältigung dieser Herausforderungen einsetzen.

  • Überwinden des "Henne-Ei-Problems"

    Der ibi-Payment-Report 2024 behandelt ein umfangreiches und vielfältiges Themenspektrum. Dabei wurde auch SEPA Request-to-Pay detailliert betrachtet. Die aus den Online-Befragungen von 1.024 Endkunden sowie 40 Fach- und Führungskräften aus den Bereichen Zahlungsverkehr und Payment von Kreditinstituten erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Meinungen über das Gelingen einer flächendeckenden Durchsetzung von SEPA Request-to-Pay stark divergieren.

  • Leben nach dem Tod - Digital unsterblich?

    Neue Technologien wie KI ermöglichen das Weiterleben nach dem Tod in Form von digitalen Darstellungen (Avataren) oder Chatbots. Die Digital Afterlife Industry, die solche Möglichkeiten anbietet, gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT sowie der Universität Tübingen hat Gestaltungsvorschläge zum Umgang mit Avataren erarbeitet und in der Studie "Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens" zusammengefasst.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen