Aufbewahrung & Vernichtung vertraulicher Daten


Informationssicherheit: Datenschutz in deutschen Unternehmen bleibt lückenhaft
21 Prozent der Betriebe haben diese Folgen eines Datenverlustes bereits erlebt



Sowohl beim Wissen um rechtliche Vorgaben und Konsequenzen eines Datenverlustes, als auch bei der konkreten Umsetzung von Datenschutzmaßnahmen, tun sich insbesondere in kleinen und mittleren Betrieben in Deutschland große Lücken auf: Das ist das Resultat einer aktuellen Umfrage, die Ipsos Mori im Auftrag von Shred-it unter 1.002 Inhabern von Betrieben mit weniger als 100 Mitarbeitern durchgeführt hat.

Nur 38 Prozent der Befragten gab an, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Aufbewahrung und Vernichtung vertraulicher Informationen genau zu kennen. Gleichzeitig bemängelten 64 Prozent der Firmeninhaber das fehlende Engagement der Regierung beim Schutz physischer und elektronischer Daten. Zwar sorgte die NSA-Affäre 2015 dafür, dass die Deutschen das Thema Datenschutz besonders aufmerksam verfolgten. Dennoch fehlt es weiter an genauen Kenntnissen, wie es hierzulande um den Datenschutz bestellt ist: Das Bundesdatenschutzgesetz gilt bereits seit seiner Einführung 1970 als eines der weitreichendsten und striktesten der Welt.

Neben rechtlichen Konsequenzen kann ein Datenleck gravierende Reputationsschäden und hohe finanzielle Verluste nach sich ziehen. 21 Prozent der Betriebe haben diese Folgen eines Datenverlustes bereits erlebt. Dass 38 Prozent der Befragten angibt, nicht im Besitz von Dokumenten zu sein, deren Verlust sich geschäftsschädigend auswirken könnte, offenbart einen weiteren, potenziell fatalen Trugschluss. Neben personenbezogenen Daten wie Kundenadressen und Personalakten gehören dazu beispielsweise auch persönliche Korrespondenzen oder Aufzeichnungen geistigen Eigentums, die in den Händen eines Wettbewerbers zu großen Einbußen führen können.

Konkrete Richtlinien für die Aufbewahrung und Vernichtung vertraulicher Daten, sowohl auf Papier wie auf elektronischen Trägermedien, haben nur etwa die Hälfte der befragten Unternehmen. Allerdings zeigt sich hier sogar eine erfreuliche Entwicklung: 2015 gaben nur 26 Prozent der Betriebe an über derlei Richtlinien zu verfügen. Dabei lassen sich viele Maßnahmen zur Verbesserung der Informationssicherheit sehr einfach umsetzen, so beispielsweise eine Clean-Desk-Policy (gibt es bisher formell nur in einem Fünftel der befragten Betriebe) oder die Beauftragung eines professionellen Dienstleisters für Aktenvernichtung (nutzen bisher nur 9 Prozent der Betriebe).

"Die Ergebnisse der Studie bestätigen, dass wir unseren Kunden weiterhin nicht nur mit unserem einzigartigen Vernichtungsservice helfen können, sondern auch durch ganzheitliche Beratung in Sachen Informationssicherheit", so Peter Husseck, Vizepräsident von Shred-it für Deutschland und Österreich. Shred-it führt auf Anfrage unter anderem eine kostenlose Risikoanalyse im Unternehmen durch und berät bei der Einführung und Umsetzung von Datenschutzrichtlinien. Insbesondere kleinere Betriebe, die sich mit dem komplexen Thema Datenschutz noch schwer tun, sollten auf den Rat von Experten setzen.

Alle dargestellten Ergebnisse stammen aus einer Studie, die zwischen dem 16. und 23. März 2016 von Ipsos Mori im Auftrag von Shred-it durchgeführt wurde. Befragt wurden 1.002 Inhaber von Betrieben mit weniger als 100 Mitarbeitern und 101 Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern.

Ipsos Mori’s Umfragen werden mithilfe von Konfidenzintervallen berechnet und weisen für Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern eine Fehlertoleranz von +/- 3,5 Prozent und für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern eine Fehlertoleranz von +/- 11,2 Prozentpunkten auf. Die Studie wurde seit 2015 bereits zum zweiten Mal in Deutschland durchgeführt.

Der Shred-it State of the Industry Report fasst jährlich die neuesten Entwicklungen und die größten Herausforderungen deutscher Unternehmen im Bereich Informationssicherheit zusammen und gibt Tipps, wie diese Herausforderungen gemeistert werden können. In diesem Jahr bietet die zweite Auflage des Reports Einblicke und Empfehlungen, wie sich Informationssicherheits-Risiken minimieren lassen.
(Shred-it: ra)

eingetragen: 26.07.16
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