Studie "Rechnungswesen Software 2015"


Rechnungswesen-Software goes Business Intelligence
Hohe Anforderungen an Buchhaltung durch GoBD und IFRS

(18.08.15) - Die Anforderungen an moderne Rechnungswesensysteme sind vielfältig. Zum einen gilt es, die hohen gesetzlichen Anforderungen an Buchführung, Rechnungslegung und Jahresabschluss wie GoBD und IFRS zu erfüllen. Zum anderen müssen Buchhaltungssysteme heute mehr leisten als bloß Finanz- und Anlagenbuchhaltung. Sie entwickeln sich immer stärker zu umfangreichen Controlling- und Business-Intelligence-Tools, die sich gleichermaßen für Planung, Analyse und Reporting einsetzen lassen. Die Rechnungswesen-Software-Studie aus dem Hause SoftSelect analysiert 167 Lösungen hinsichtlich Funktionalität, technologischer Basis und Bezugsmöglichkeiten.

Die zentrale Aufgabe des Rechnungswesens besteht darin, die finanziellen Unternehmenskennzahlen transparent zu machen. Oberstes Ziel ist es, eine valide und solide Grundlage für strategische Entscheidungen des Managements herzustellen. Die Richtigkeit und Ordnungsmäßigkeit der im Rechnungswesen anfallenden Daten ist dabei den hohen Anforderungen und gesetzlich definierten, engen Bestimmungen zur Prüfungspflicht unterworfen und wird gesetzlich eingefordert. Bei kaum einem anderen IT-System ist das Bedürfnis nach Sicherheit in Bezug auf Zuverlässigkeit, Gesetzeskonformität, Richtigkeit, Datenschutz, Integrität oder Transparenz so nachhaltig wie bei den Systemen für das Rechnungswesen.

Mit der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) wurden die Vorschriften zur ordnungsgemäßen Buchführung zum Jahresbeginn 2015 aktualisiert und vereinheitlicht. Die GoBD ersetzt damit nicht nur die GoBS (Grundsätze ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme), sondern auch die GDPdU (Grundsätze zum Datenzugriff und Prüfbarkeit digitaler Unterlagen). Ziel der Neuregelung ist es, zum einen für Rechtsklarheit zu sorgen sowie die Anforderungen der Finanzverwaltung an eine IT-gestützte Buchführung praxisgerecht zusammenzufassen.

Schon seit 2005 besteht für kapitalmarktorientierte Unternehmen die Pflicht, ihren Konzernabschluss ebenfalls nach IFRS aufzustellen. Für alle anderen Unternehmen kann der Abschluss nach IFRS freiwillig erfolgen, was auch zunehmend zur besseren internationalen Vergleichbarkeit geschieht. Allerdings ist daneben ebenso ein Jahresabschluss nach HGB aufzustellen. Die parallele Rechnungslegung nach HGB und IFRS ist somit für viele Firmen bereits Pflicht und für international ausgerichtete Mittelständler zusätzlich zu empfehlen. Für die Softwareanbieter gehört die Abbildung der Rechnungslegungsrichtlinien nach HGB, IFRS und US-GAAP bereits zum Standard.

Von den in der Marktübersicht analysierten Buchhaltungssystemen erfüllen nahezu alle Systeme die Anforderungen des HGB, während nur gut die Hälfte der Softwarelösungen auch amerikanischen Rechnungslegungsstandards genügt.

Vom Controlling zur Business Intelligence
Immer mehr Rechnungswesenlösungen bieten Anwendern neben den klassischen Buchhaltungs- und Controllingfunktionen auch weitergehende Reporting-, Planungs- und Analysefunktionen. 81 Prozent der in der Studie untersuchten Lösungen für das Rechnungswesen sind BI-fähig. "Dabei handelt es sich allerdings nur zum Teil um eigenständige Lösungen", gibt Michael Gottwald, Geschäftsführer der Hamburger Unternehmensberatung SoftSelect, zu bedenken. "Oft kooperieren die Hersteller von FiBu-Systemen mit den BI-Anbietern und bieten deren Lösung inkl. vorkonfigurierter Schnittstellen im Verbund an", so Gottwald weiter. Das enge Zusammenspiel von Rechnungswesen, Controlling und Business Intelligence in einer Datenbank bietet den Anwenderunternehmen viele Vorteile. So kann das Controlling mittels eines integrierten BI-Tools auf die aktuellen Kennzahlen der Buchhaltung zugreifen und so beispielsweise Echt-Zeit-Analysen durchführen.

Angebot aus der Cloud stagniert
Der allgemeine Trend zu Cloud Computing im Softwaremarkt bestätigt sich im Bereich Rechnungswesen noch nicht. Nur knapp die Hälfte der Buchhaltungssysteme lässt sich über die Cloud per Software-as-a-Service (SaaS) beziehen. Reine SaaS-Lösungen sind im Markt für Buchhaltungssoftware noch eine Rarität. Da in den Rechnungswesensystemen die zentralen Unternehmenskennzahlen verwaltet werden, ist die Skepsis gegenüber dem Auslagern der sensiblen Daten in externe Rechenzentren aktuell noch sehr hoch. (SoftSelect: ra)

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    Produkt auspacken, Anwendung zeigen, Marke vorstellen, Stimmen von zufriedenen Kundinnen und Kunden einfangen: Die Inhalte, die Handelsunternehmen auf ihren Social-Media-Profilen ausspielen, sind vielfältig. Trotzdem fällt es fast der Hälfte der deutschen Handelsunternehmen, die über ein solches Profil verfügen, schwer, regelmäßig Inhalte zu posten (46 Prozent). Hand in Hand damit gehen auch die Erstellung interessanter Inhalte, die ein Drittel der Händler als Herausforderung sieht (34 Prozent), und die kontinuierliche Kanalbetreuung bzw. das Community Management, mit dem etwa ein Viertel zu kämpfen hat (23 Prozent).

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    Seit einigen Jahren drängen verstärkt Online-Händler auf den deutschen Markt, die zu Niedrigstpreisen Produkte vor allem aus China importieren. Mehr als drei Viertel der deutschen Händler (78 Prozent) fordern deshalb ein Verbot chinesischer Billig-Marktplätze. Aus Sicht von je neuen von zehn Händlern würden sie häufig gegen das hier geltende Recht verstoßen (92 Prozent) und ihre Produkte enthielten oft potenziell gefährliche Inhaltsstoffe (88 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 505 Handelsunternehmen ab zehn Beschäftigten in Deutschland befragt wurden.

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    Eine aktuelle Studie von Qualys in Zusammenarbeit mit Dark Reading zeigt: Trotz wachsender Ausgaben und zunehmender Relevanz in Vorstandsetagen bleibt das Cyber-Risikomanagement vieler Unternehmen unausgereift. Der Grund: Der geschäftliche Kontext fehlt.

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