Mangelnde IT-Governance gefährdet Industrie 4.0 Eine aktuelle Mitgliederumfrage des VDE kommt zu dem Ergebnis, dass Industrie 4.0 nicht vor 2025 realisiert wird
(04.09.14) - Der Software-Wildwuchs im produzierenden Gewerbe gefährdet die Realisierung von Industrie 4.0, denn die Inkompatibilität von heterogenen Unternehmensdaten erschwert die vertikale und horizontale Integration. Mit einer intelligenten IT-Governance können verarbeitende Unternehmen die Situation in den Griff bekommen.
Eine aktuelle Mitgliederumfrage des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) kommt zu dem Ergebnis, dass Industrie 4.0 nicht vor 2025 realisiert wird. Voraussetzung dafür ist jedoch die Gewährleistung der Kompatibilität unterschiedlicher Datenquellen und -formate. Denn bislang erschweren unübersichtliche Software-Landschaften in der Fertigung die Vernetzung von Produktionsprozessen. "Verarbeitende Unternehmen müssen sich deshalb verstärkt dem Thema IT-Governance widmen. Zunächst gilt es, die grundlegenden Probleme in der IT-Reife abzubauen und Datenquellen sinnhaft miteinander zu verbinden, bevor der nächste Schritt gewagt werden kann. Denn auch wenn alle über Industrie 4.0 sprechen, sind noch längst nicht alle Hausaufgaben gemacht", gibt Torsten Kreis zu bedenken, der bei Steria Mummert Consulting für die Geschäftsentwicklung im produzierenden Gewerbe verantwortlich ist. "Bei der Unternehmens-IT ist man da schon ein paar Stufen weiter", so Kreis.
"Die mangelnde IT-Governance ist riskant, weil Dateninkompatibilität die Vernetzung mit Auftragssystemen oder logistischen Systemwelten behindert", sagt Kreis. Denn bei Industrie 4.0 geht es nicht nur um die Vernetzung von Maschinen, auch vertikale Integration genannt. Ebenso wichtig ist die horizontale Integration, bei der Material-, Energie- und Informationsschnittstellen innerhalb eines Unternehmens und über mehrere Unternehmen hinweg vernetzt werden.
Abhilfe schafft eine intelligente IT-Governance, weil sie verarbeitenden Unternehmen eine einheitliche IT-Strategie und IT-Architektur an die Hand gibt. Damit kann die Industrie die Software-Heterogenität vorerst in den Griff bekommen. "Um der Software-Vielfalt langfristig Herr zu werden, sind allerdings international gültige Standards und Metamodelle notwendig", so Kreis. (Steria Mummert Consulting: ra)
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Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).
NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.
Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).
Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.
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