Datenverlust und Datendiebstahl


Informationssicherheit: Insider-Bedrohungen sind Hauptursache für steigende Zahl von Datendiebstählen
Schäden bei Hacker-Angriffen multiplizieren sich durch zu weitreichende Zugriffsrechte von Mitarbeitern



Laut einer Umfrage unter mehr als 3.000 Mitarbeitern und IT-Experten in den USA und Europa waren drei von vier Organisationen in den vergangenen zwei Jahren von Datenverlust oder -diebstahl betroffen – ein drastischer Anstieg im Vergleich zu den Ergebnissen von 2014. Der soeben veröffentlichte Report wurde vom Ponemon Institute erstellt und von Varonis Systems gesponsert. Die Hauptursache für die zunehmenden Datenverluste und -diebstähle sind laut der Studie Angriffe auf Konten von Insidern. Die Situation verschärft sich zusätzlich dadurch, dass Mitarbeiter und Dritte über weit großzügigere Zugriffsrechte verfügen als notwendig. Ein weiterer Grund ist, dass zahlreiche Organisationen Zugriffe und Aktivitäten in ihren E-Mail- und Dateisystemen, wo sich die meisten vertraulichen und sensiblen Daten befinden, nach wie vor nicht überwachen.

Der Bericht "Closing Security Gaps toProtect Corporate Data: A Study of U.S. and European Organizations" wurde anhand von Interviews erstellt, die im April und Mai 2016 mit 3.027 Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den USA geführt wurden. Unter den Befragten waren 1.371 Endanwender und 1.656 IT- und IT-Sicherheitsexperten aus Unternehmen mit einigen Dutzend bis zu mehreren Zehntausend Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen wie Finanzdienstleistungen, öffentlicher Sektor, Gesundheitswesen und Biowissenschaften, Handel, Industrie sowie Technologie und Software.

Wichtige Ergebnisse der Studie auf einen Blick:

• >> 76 Prozent der IT-Experten geben an, dass ihre Organisation in den vergangenen zwei Jahren Daten verloren hat oder Daten gestohlen wurden. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Studie von 2014, die von Ponemon für Varonis durchgeführt wurde: Damals gaben nur 67 Prozent der IT-Experten diese Antwort.

• >> Laut IT-Experten ist die Gefahr, dass Insider-Konten gehackt werden, bei fahrlässigem Verhalten von Mitarbeitern mehr als doppelt so hoch wie bei anderen Risikofaktoren wie externen Angreifern, böswillig agierenden Mitarbeitern oder Lieferanten.

• >> Ransomware bereitet 78 Prozent der IT-Experten große Sorgen. Dabei handelt es sich um eine Schadsoftware, die den Zugriff auf Dateien blockiert, bis eine bestimmte Geldsumme als "Lösegeld" gezahlt wird. 15 Prozent der befragten Organisationen sind bereits Opfer von Ransomware geworden. Nur knapp die Hälfte davon hat den Angriff innerhalb der ersten 24 Stunden bemerkt.

• >> 88 Prozent der Endanwender sagen, dass sie für ihre Tätigkeit Zugriff auf geschützte Informationen wie Kundendaten, Kontaktlisten, Mitarbeiterdaten, Finanzberichte, vertrauliche Unternehmensdokumente oder andere sensible Informationen benötigen. 2014 war diese Zahl mit 76 Prozent deutlich niedriger.

• >> 62 Prozent der Endanwender geben zusätzlich an, auf Unternehmensdaten zugreifen zu können, die wahrscheinlich nicht für ihre Augen bestimmt sind.

• >> Nur 29 Prozent der IT-Experten bestätigen, dass ihr Unternehmen das Prinzip der minimalen Rechtevergabe rigoros umsetzt, um sicherzustellen, dass Insider ausschließlich auf die Unternehmensdaten zugreifen können, die sie wirklich benötigen.

• >> Lediglich 25 Prozent der Firmen überwachen sämtliche E-Mail- und Dateiaktivitäten von Mitarbeitern und Dritten. 38 Prozent überwachen diese Aktivitäten hingegen überhaupt nicht.

• >> 35 Prozent der Organisationen verfügen über keine durchsuchbaren Daten zu Aktivitäten im Dateisystem. Somit sind sie beispielsweise nicht in der Lage, herauszufinden, welche Dateien von Ransomware verschlüsselt worden sind.

Dr. Larry Ponemon, Vorsitzender und Gründer des Ponemon Institute, eines führenden Forschungszentrums für Datenschutz und Informationssicherheit: "Trotz aller verfügbaren Technologien und der enormen Zunahme von Medienberichten über Hacking-Angriffe sind Datenschutzvorfälle weiterhin auf dem Vormarsch. Die wertvollsten Informationen, um die es in den meisten Fällen geht, sind unstrukturierte Daten wie E-Mails und firmeninterne Dokumente.

Wenn E-Mails und Dateien veröffentlicht werden, ist das zumeist ein Vorkommnis, durch den der Ruf eines Unternehmens dauerhaft geschädigt wird. Diese Studie zeigt auf, warum Hacker so großen Schaden anrichten können: Zu viele Mitarbeiter können auf weitaus mehr Daten zugreifen, als das für ihre Tätigkeit erforderlich wäre. Wenn darüber hinaus Aktivitäten von Mitarbeitern, die wertvolle Daten nutzen, nicht dokumentiert oder überwacht werden, macht man es Hackern und böswillig agierenden Insidern allzu leicht, unbemerkt Daten zu stehlen." (Varonis: ra)

eingetragen: 31.08.16
Home & Newsletterlauf: 04.10.16

Varonis Systems: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen