Peter Löscher offiziell eingeführt


Neuer Siemens-Chef Peter Löscher will Funktion des Chief Compliance Officer mit einem international erfahrenen Experten von außen besetzen
Löscher: "Spitzenleistung und Ethik – das ist kein Gegensatz, das ist ein Muss" - Die eingeschlagene Strategie und das Programm "Fit for 2010" werden weiter verfolgt


Peter Löscher will Teamkultur
Peter Löscher will Teamkultur Bild: Siemens AG

(06.07.07) - Der Aufsichtsratsvorsitzende der Siemens AG, Gerhard Cromme, führte gestern bei einem Presse-Empfang in Berlin Peter Löscher als neuen Vorsitzenden des Vorstands ein. "Mit Peter Löscher haben wir die ideale Besetzung für den Vorstandsvorsitz von Siemens gefunden. Er verfügt über die Eigenschaften, die Siemens stark gemacht haben und für die Siemens steht: Internationalität, Wandlungskraft und Traditionsbewusstsein. Ich wünsche ihm viel Erfolg und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit."

Bei seinem ersten offiziellen Auftritt nutzte Löscher die Gelegenheit, wichtige Aspekte seines Arbeitsprogramms für die ersten 100 Tage vorzustellen. Der Schwerpunkt liegt auf den fünf Themen Führungskultur und Organisationsstruktur, Wachstumsmärkte, Innovationskraft, Geschäftsportfolio sowie Compliance. "Der Vorstand wird für klare Verhältnisse sorgen und das Vertrauen in unser Unternehmen vollständig wieder herstellen – und zwar schnell und entschlossen", sagte Löscher. Siemens soll transparenter, weniger komplex, schneller und effizienter werden.

"Spitzenleistung und Ethik – das ist kein Gegensatz, das ist ein Muss", sagte Löscher. Siemens habe sich verpflichtet, alle Verfehlungen unabhängig vom Ansehen der Person aufzuklären und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Die Funktion des Chief Compliance Officer werde mit einem international erfahrenen Experten von außen besetzt werden, ergänzte der neue Siemens-Chef.

Struktur und Kultur weiterentwickeln
Darüber hinaus soll Siemens an verschiedenen Stellen weiter entwickelt werden, mit weniger komplexen Strukturen und mit glasklaren, eindeutigen Verantwortlichkeiten auf jeder Ebene. "In diesem Sinne wird sich der Zentralvorstand die Aufstellung der Bereiche, der Regionalgesellschaften und die Aufgaben der Zentrale genau ansehen. Im Herbst werde ich dem Aufsichtsrat unsere Schlussfolgerungen vorstellen, mit den Zielen: klare Verantwortungsstränge, hohe Transparenz und hohes Tempo", erklärte Löscher.

Der Vorstandsvorsitzende machte deutlich, dass neben der Struktur auch die Kultur des Unternehmens weiterentwickelt werden müsse. "Was wir wollen und brauchen, ist eine Teamkultur – ein schnelles und effizientes Mannschaftsspiel", sagte Löscher. Daher werde er sich in seinen ersten 100 Tagen besonders den Bereichen, Werken und Forschungslabors widmen. Einen Schwerpunkt wolle er dabei auf die Wachstumsmärkte China, Indien und Japan legen, wo das Potenzial für Siemens noch längst nicht ausgeschöpft sei. Dorthin werde er nach einer Stippvisite in Österreich zuallererst reisen, im Anschluss nach Russland und in die Golfregion.

Zu Siemens VDO wird es noch im Sommer eine Entscheidung geben
Löscher betonte, dass die strategische Ausrichtung des Unternehmens stimmt. "Siemens ist außerordentlich erfolgreich und auch die Anleger honorieren diese Leistung. An den Börsen ist unser Unternehmen mittlerweile rund 100 Mrd. Euro wert", sagte Löscher. Die eingeschlagene Strategie und das Programm "Fit for 2010" würden weiter verfolgt werden, um das Unternehmen schneller, fokussierter und weniger komplex zu machen. Um dies zu erreichen, solle auch das Geschäftsportfolio weiter fokussiert und gestärkt werden. Zu Siemens VDO werde es noch im Sommer eine Entscheidung geben, sagte der neue Vorstandsvorsitzende der Siemens AG.

Ein klares Bekenntnis gab der neue Vorstandschef zu den Themen Innovation, Standort Deutschland und Nachwuchssicherung ab. "Siemens blickt auf eine 160 Jahre lange, großartige Innovations-Tradition zurück und ist in vielen Technologiefeldern führend. Für Deutschland ist dieser Vorsprung durch Innovation das entscheidende Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb", sagte Löscher. Damit dies so bleibe, müsse alles getan werden, damit der Engpass an qualifizierten jungen Nachwuchskräften behoben wird. Gerade in Deutschland sei dies eine große Herausforderung.

"Wir müssen nicht nur im Unternehmen unsere Anstrengungen verstärken, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen: Wir müssen auch im Schulterschluss mit der Politik Wege erschließen, durch Bildung, Qualifizierung und Anwerbung genügend hoch qualifizierten Nachwuchs in unserem Land heranzuziehen", sagte Löscher.
(Siemens: ra)



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