Kritik an der Gleichstellungspolitik der Koalition
Opposition moniert: Die Koalition tut nichts, um die Handlungsempfehlungen des Gleichstellungsberichts umzusetzen
CDU/CSU-Fraktion: Weichen sind gestellt worden, um den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab August 2013 zu gewährleisten
(14.12.12) - Als "fahrlässig" und "rückwärtsgewandt" haben die Oppositionsfraktionen SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen einhellig die Gleichstellungspolitik der Bundesregierung und der Koalitionsfraktionen im Familienausschuss kritisiert. Einhellig lobten zwar alle Fraktionen den Ersten Gleichstellungsbericht (17/6240), zogen zugleich jedoch unterschiedliche Schlüsse daraus. Die Opposition verwies auf die kritische Haltung des Berichts gegenüber dem Betreuungsgeld, dem Ehegattensplitting und den Mini-Jobs sowie den Forderungen nach gesetzlichen Regelungen für Frauenquoten und Entgeltgleichheit.
Die Koalition allerdings tue nichts, um die Handlungsempfehlungen des Gleichstellungsberichts umzusetzen. Der Antrag der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP (17/8879) belasse es bei unverbindlichen Prüfaufträgen. In der Gleichstellungspolitik herrsche jedoch kein "Erkenntnisdefizit" sondern ein "Umsetzungsdefizit". Der Antrag sei "zu dünn". Den kritisierten Antrag verabschiedete der Ausschuss trotzdem mit den Stimmen der Koalitionsmehrheit von Union und FDP. Abgelehnt hingegen wurde der Antrag der SPD-Fraktion (17/6466) zur Gleichstellungspolitik.
Die CDU/CSU-Fraktion bestätigte die "grundsätzlich richtigen Ansätze" des Gleichstellungsberichtes. Sie verwies vor allem auf das Thema "Mehr Zeit für Familien" und die Kinderbetreuung. Mit den zusätzlich 580 Millionen Euro für den Ausbau der Kita-Plätze seien die Weichen gestellt worden, um den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab August 2013 zu gewährleisten.
Die FDP-Fraktion räumte ein, dass die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen "noch keine Selbstverständlichkeit" sei. Allerdings sei es typisch für die SPD, in ihrem Antrag "reflexartig" gesetzliche Eingriffe zu fordern. Die FDP setze auf eine gesellschaftliche Diskussion, um die tradierten Rollenbilder und Ungleichbehandlungen aufzulösen. (Deutscher Bundestag: ra)
Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat
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AfD will Gebäudeenergiegesetz abschaffen
Die AfD-Fraktion will das Gebäudeenergiegesetz (GEG) abschaffen und verlangt in einem Antrag (21/227) außerdem, auf die CO2-Bepreisung von Heizöl und Gas zu verzichten. Die entsprechenden Vorschriften sollen "schnellstmöglich, vollständig und ersatzlos" gestrichen werden. Zudem soll die Umsetzung aller entsprechenden EU Verordnungen und Richtlinien (etwa der sogenannte Green Deal der EU) sowie damit verbundene Regulierungen wie der CO2-Grenzausgleich sofort beendet werden.
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Ausschuss gegen Cum-Cum-Antrag der Grünen
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Die Inbetriebnahme des vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entwickelten Frühwarnsystems bei Arzneimittel-Lieferengpässen in einer funktionsfähigen Basisversion ist nach Angaben der Bundesregierung für das vierte Quartal 2025 vorgesehen. Der Aufbau des Frühwarnsystems habe insbesondere bei der Beobachtung und Bewertung der Versorgung mit antibiotikahaltigen Arzneimitteln für Kinder unterstützende Daten geliefert, heißt es in der Antwort (21/338) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (21/171) der AfD-Fraktion.