Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Beseitigung von Handelshemmnissen


Handelshemmnisse: EU beseitigt Rekordzahl von Hindernissen angesichts einer massiven Zunahme des Protektionismus
Dank der verbesserten Marktzugangsstrategie der EU wurden im Jahr 2017 45 Hindernisse vollständig oder teilweise beseitigt – mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2016



Aus dem Jahresbericht über Handels- und Investitionshindernisse geht hervor, dass die Europäische Kommission 2017 die bislang höchste Zahl von Handelshemmnissen beseitigt hat, mit denen EU-Unternehmen im Ausland konfrontiert sind. Europäische Ausführer berichteten über einen erheblichen Anstieg des Protektionismus im Jahr 2017.

EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström äußerte sich zu dem Bericht wie folgt: "Als weltweit größter und am besten zugänglicher Markt ist die EU entschlossen, dafür zu sorgen, dass ausländische Märkte für unsere Unternehmen und Produkte in gleichem Maße geöffnet bleiben.

Angesichts der jüngsten Zunahme des Protektionismus in vielen Teilen der Welt werden die von uns tagtäglich unternommenen Anstrengungen zur Beseitigung von Handelshemmnissen umso wichtiger.

Im Mittelpunkt unserer Handelspolitik steht das Bestreben, unseren Unternehmen den Zugang zu ausländischen Märkten zu sichern. In dem heute vorgelegten Bericht wird auch herausgestellt, dass sich wirksame Lösungen im Rahmen des bestehenden internationalen Regelwerks erzielen lassen. In dem Maße, wie der Protektionismus zunimmt, muss die EU die Durchsetzung der Regeln vorantreiben."

Dank der verbesserten Marktzugangsstrategie der EU wurden im Jahr 2017 45 Hindernisse vollständig oder teilweise beseitigt – mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2016. Die beseitigten Hindernisse betrafen 13 Wirtschaftszweige der EU, die im Hinblick auf Ausfuhren und Investitionen von zentraler Bedeutung sind: Luft- und Kraftfahrzeuge, Keramik, IKT und Elektronik, Maschinenbau, Pharmazeutika, Medizinprodukte, Textil und Leder, Landwirtschaft und Lebensmittel, Stahl, Papier und Dienstleistungen. Damit hat die Juncker-Kommission seit ihrem Amtsantritt insgesamt 88 Handelsbarrieren beseitigt.

Allein durch die Beseitigung dieser Hindernisse im Zeitraum 2014 bis 2016 konnten EU-Unternehmen im Jahr 2017 zusätzliche Ausfuhren in Höhe von 4,8 Mrd. Euro tätigen. Dies entspricht in der Größenordnung den Vorteilen, die sich für die EU aus vielen ihrer Freihandelsabkommen ergeben.

Aus dem Bericht geht auch hervor, dass im Jahr 2017 67 neue Handelshemmnisse verzeichnet wurden, womit sich die Gesamtzahl der bestehenden Handelshemmnisse zwischen weltweit 57 Handelspartnern jetzt auf sage und schreibe 396 beläuft. Dies bestätigt die besorgniserregenden protektionistischen Tendenzen, die in den letzten Jahren festgestellt wurden. Den größten Anstieg neuer Hemmnisse verzeichnete 2017 China, gefolgt von Russland, Südafrika, Indien und der Türkei. Auch im Mittelmeerraum ist eine deutliche Zunahme der Hindernisse für EU-Unternehmen zu verzeichnen. Bei den neun Ländern mit den meisten noch bestehenden Handelshemmnissen handelt es sich durchweg um G20-Volkswirtschaften.

Beispiele für Hindernisse, die 2017 beseitigt wurden:
>> Anerkennung der von der Maschinenindustrie der EU verwendeten Sicherheitsstandards in den neuen Sicherheitsvorschriften Brasiliens,
>> Beseitigung administrativer Hindernisse für die Erbringung von Dienstleistungen in Argentinien,
>> Aufhebung der Beschränkungen für Kupfer- und Aluminiumschrott sowie Papier in der Türkei,
>> Beseitigung von Hindernissen im Bereich Tier- und Pflanzengesundheit sowie Hygiene im Zusammenhang mit Rinderausfuhren aus einigen EU-Mitgliedstaaten >> nach China, Saudi-Arabien und Taiwan,
>> Aufhebung bestimmter Beschränkungen für Geflügelausfuhren aus einigen EU-Mitgliedstaaten nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Hintergrund
Der Bericht über Handels- und Investitionshindernisse stützt sich ausschließlich auf konkrete Beschwerden, die europäische Unternehmen bei der Kommission eingereicht haben. Er erscheint jährlich seit Beginn der Wirtschaftskrise 2008.

In den letzten Monaten hat die Kommission außerdem in den Mitgliedstaaten die Initiative "Market Access Days" auf den Weg gebracht, um kleinere Unternehmen darüber zu informieren, wie die EU dazu beitragen kann, die Hindernisse zu beseitigen, mit denen sie konfrontiert sind.

Nach der Veröffentlichung des Berichts über den Schutz und die Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums im Februar ist dies der zweite Durchsetzungsbericht, den die Kommission 2018 veröffentlicht. Im Laufe des Jahres wird die Kommission außerdem einen Bericht über die Umsetzung der verschiedenen bestehenden Handelsabkommen vorlegen.

In ihrer Strategie "Handel für alle" hat die Kommission die Durchsetzung von Handelsregeln und eine stärkere Fokussierung auf die Umsetzung von Handelsabkommen zu einer der obersten Prioritäten erklärt, um so für unsere Unternehmen bei der Erschließung von Export- und Investitionsmöglichkeiten in Drittländern gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Die EU verfügt über die notwendigen Instrumente zur Beseitigung von Handelshemmnissen, zur Beilegung von Streitigkeiten und zur Einführung von Handelsschutzmaßnahmen im Fall unlauterer Handelspraktiken und wendet diese Instrumente auch an.
(Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 07.07.18
Newsletterlauf: 30.07.18


Meldungen: Europäische Kommission

  • Verluste von Kunststoffpellets verringern

    Die Europäische Kommission begrüßt die zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat erzielte vorläufige Einigung über den Vorschlag der Kommission, die Verschmutzung durch Mikroplastik durch Kunststoffpellets in der gesamten Wertschöpfungskette, auch während des Transports, insbesondere auf See, zu regulieren und zu verhindern. Die neue Verordnung wird die Umwelt schützen und gleichzeitig sicherstellen, dass die europäischen Industrien weiterhin nachhaltig operieren und expandieren können.

  • Schutz vor möglichen Risiken in Spielzeug

    Die Europäische Kommission begrüßt die vorläufige politische Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über die neuen Vorschriften für die Sicherheit von Spielzeug im Anschluss an den Vorschlag der Kommission für eine Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug vom 28. Juli 2023. Die neue Verordnung wird die Verwendung schädlicher Chemikalien wie PFAS, endokrine Disruptoren und Bisphenole in Spielzeug verbieten. Alle Spielzeuge werden über einen digitalen Produktpass verfügen, um zu verhindern, dass unsicheres Spielzeug, das online und offline verkauft wird, in die EU gelangt.

  • Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz)

    Die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 25 Mitgliedstaaten sowie Island und Norwegen haben die Ergebnisse einer Überprüfung ("Sweep") von Online-Händlern, die Gebrauchtwaren wie Kleidung, elektronische Geräte oder Spielzeug verkaufen, veröffentlicht. "Sweeps" werden von der Europäischen Kommission koordiniert und von den nationalen Durchsetzungsbehörden zeitgleich durchgeführt. Mit dem aktuellen Sweep sollte überprüft werden, ob die Praktiken dieser Händler mit dem EU-Verbraucherrecht im Einklang stehen. Die Verbraucherschutzbehörden überprüften 356 Online-Händler und stellten fest, dass 185 (52 Prozent) von ihnen möglicherweise gegen das EU-Verbraucherrecht verstoßen.

  • Ziele Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz

    Die Europäische Kommission hat ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Vorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit angenommen, das zusätzliche Investitionen freisetzen soll. Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn bei der Schaffung günstigerer Rahmenbedingungen für Unternehmen in der EU, damit diese wachsen, innovativ sein und hochwertige Arbeitsplätze schaffen können.

  • Stärkung der Arzneimittel-Lieferketten

    Die Kommission hat einen Vorschlag für eine Verordnung vorgelegt, mit der die Verfügbarkeit kritischer Arzneimittel in der EU verbessert werden soll. Ziel des Vorschlags ist es, die menschliche Gesundheit zu schützen, indem Anreize für eine Diversifizierung der Lieferkette geschaffen werden und die Herstellung von Arzneimitteln in der EU gefördert wird. Dadurch wird die Arzneimittelbranche in der EU unterstützt, die einen großen Anteil an unserer Wirtschaftsleistung hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen