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Schutz von Kindern und Jugendlichen


Schutz der Spieler und Förderung des Wachstums in der Videospielbranche
Spieler müssen besser vor manipulativen Praktiken und Abhängigkeit geschützt werden - Spiele für Kinder müssen deren Alter, Rechte und Schwächen berücksichtigen



Das EU-Parlament hat einen besseren Schutz vor Sucht und manipulativen Praktiken gefordert. Um das enorme Potenzial des Videospielesektors zu nutzen, sei mehr Unterstützung notwendig. Der angenommene Initiativbericht fordert einheitliche Regeln, damit Eltern einen guten Überblick und Kontrolle darüber haben, welche Spiele ihre Kinder spielen, wie viel Zeit sie damit verbringen und wie viel Geld sie ausgeben.

Die Abgeordneten fordern klarere Informationen über den Inhalt, die Bedingungen für Käufe im Spiel und die jeweils angesprochene Altersgruppe der Spielerinnen und Spieler. Dies könnte beispielsweise nach dem Vorbild der Alterseinstufungen des Pan European Game Information (PEGI)-Systems erfolgen, das bereits in 38 Ländern verwendet wird.

Das Europäische Parlament will Minderjährige insbesondere vor Aufforderungen zu Käufen im Spiel und vor dem sogenannten Goldfarming schützen. Gemeint ist damit der Verkauf von im Spiel erworbenen Gegenständen gegen echtes Geld. Dies wird oft mit Finanzkriminalität und Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht.

Darüber hinaus sollten es die Hersteller vermeiden, Spiele zu entwickeln, die zur Sucht führen. Auch sollten in Spielen das Alter, die Rechte und die Schwächen von Kindern berücksichtigen werden.

Kündigungen von Abonnements und Kostenerstattung erleichtern
Die Abgeordneten fordern, dass Hersteller in Videospielen auch Datenschutz, die Gleichstellung der Geschlechter und die Sicherheit der Spieler in den Vordergrund stellen und Menschen mit Behinderungen nicht diskriminieren.

Die Abgeordneten betonen, dass die Kündigung von Spiele-Abonnements genauso einfach sein muss wie das Abonnieren. Die Richtlinien für den Kauf, die Rückgabe und die Kostenerstattung für Spiele müssen den EU-Vorschriften entsprechen. Nationale Behörden sollten illegale Praktiken unterbinden, die es Gamern ermöglichen, in Spielen zu tauschen, zu verkaufen oder zu wetten.

Ein neuer europäischer Videospiel-Award
Das Parlament erkennt den Wert und das Potenzial des Videospielsektors an und möchte dessen weitere Entwicklung unterstützen. Zu diesem Zweck schlagen die Abgeordneten vor, einen jährlichen europäischen Online-Videospielpreis einzurichten. Sie fordern die Kommission auf, eine europäische Videospielstrategie vorzulegen, damit dieser kreative Sektor sein volles Potenzial entfalten kann.

"Unser Bericht hebt die positiven Seiten dieser Pionierindustrie hervor, aber auch die sozialen Risiken, die wir im Auge behalten müssen, wie die Auswirkungen des Spielens auf die psychische Gesundheit. Dies kann insbesondere jüngere Spieler betreffen", sagte die Berichterstatterin Adriana Maldonado López (S&D, ES) bei der Vorstellung ihres Berichts im Plenum. "Wir müssen die EU-Vorschriften harmonisieren, um einen stärkeren Verbraucherschutz zu gewährleisten, und dabei einen besonderen Schwerpunkt auf Minderjährige zu legen", fügte sie hinzu. (EU-Parlament: ra)

eingetragen: 07.02.23
Newsletterlauf: 28.04.23


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