Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Bundeswehr-Datengau war vermeidbar


Ein Datengau wie beim Bundesverteidigungsministerium hätte durch geeignete Prävention vermieden werden können
Datenverlust in Rechenzentren: Durch Prävention kann das Risiko von Ausfällen minimiert werden


(28.06.07) - Keiner weiß bisher genau, was eigentlich passiert ist – aber der aktuelle Datenverlust im Bundesverteidigungsministerium, bei dem hochsensible Daten aus vier Jahren offenbar unwiederbringlich verloren gegangen sind, bringt das Thema "Datensicherheit" mit einem Paukenschlag wieder ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit.

Naturkatastrophen, Hackerangriffe, Hardwarefehler und menschliches Versagen: Die Gefahrenquellen für Datenverluste sind vielfältig und können schnell zur Katastrophe auswachsen – im IT-Jargon kurz "K-Fall" genannt. Richtig ist natürlich, dass eine hoch technisierte Gesellschaft extrem anfällig für Störungen aller Art ist. Es lassen sich jedoch Vorkehrungen treffen, mit denen die Gefahr von Datenverlusten drastisch reduziert werden kann.

Um die Problematik digitaler Datenspeicherung in großem Umfang zu verstehen, muss man die Arbeitsweise in professionellen Rechenzentren kennen und die Risikoquellen verstehen. Das Datensicherheitskonzept in diesen Rechenzentren beschäftigt sich mit zwei sehr wesentlichen Fragen:

Bei der ersten Frage, "Wie sichere ich meine Datenträger", geht es um das Datenmanagement zum Schutz der Daten vor jeglichem Missbrauch. Das heißt Schutz vor Diebstahl, versehentlichem Verlegen der Datenträger, versehentlichem Löschen wichtiger Daten oder auch der versehentlichen Entsorgung noch aktiver Datenträger.

Die zweite Frage, "Wie sichere ich meine Daten", befasst sich mit der Art und Weise, wie und wohin ich meine Daten schreibe und welche Einflussfaktoren bei längerer Aufbewahrungszeit wirksam werden. Zur Archivierung großer Datenmengen werden im Allgemeinen immer noch Magnetbänder benutzt. Moderne Magnetbänder sind in der Lage, die unvorstellbare Datenmenge von 1,6 Terabyte an Daten zu fassen – das entspricht der Speicherkapazität von rund 340 DVDs oder über einer Million Disketten. In automatisierten Bandbibliotheken werden mehrere Tausend Magnetbänder gelagert und bei Bedarf von Robotiksystemen in die Laufwerke eingelegt. Nicht nur in professionellen Umgebungen ist die Bedeutung von Backups für die jederzeitige Rekonstruktion von Daten mittlerweile bekannt. Der Speichermedienspezialist Imation bietet darüber hinaus ein umfassendes Angebot an Medienservices zur Prävention vor Datenverlusten.

George Purrio, Leiter des Europäischen Technologiezentrums von Imation in Neuss, erklärt: "Ein Datengau, wie er sich jetzt beim Nachrichtendienst des Bundesverteidigungsministeriums ereignet hat, hätte durch geeignete Prävention vermieden werden können. Dazu gehört ein professionelles Sicherungskonzept, die professionelle Datensicherung unter Berücksichtigung von Festplatten (RAID) und Bandtechnologien zur Sicherung und Archivierung, die Berücksichtigung der Umgebungsbedingungen für Lagerung und Transport, die Erstellung von mindestens zwei Sicherheitskopien, Off-Site Lagerung sowie der Einsatz von Monitoring-Software.

Zum Beispiel hätten mittels Monitoring-Software alle eingesetzten Bänder eine regelmäßige Zustandskontrolle erfahren können, auffällige Bänder und Laufwerke wären rechtzeitig erkannt worden und es hätten geeignete Maßnahmen zur Sicherung der Daten stattfinden können. Ein drohender Datenverlust hätte also frühzeitig erkannt und abgewendet werden können."

Die Haltbarkeit der Daten auf Datenträgern wird durch die chemische und physikalische Stabilität der Medienkomponenten und der Fertigungsprozesse sichergestellt. Bei Einhaltung der Lager- und Transportbedingungen und der Datenaufzeichnung mit geeigneten Laufwerken sind auf Magnetbändern aufgezeichnete Daten bis zu 30 Jahre zuverlässig lesbar.

In den häufigsten Fällen ist mittels moderner Technik eine Datenverfügbarkeit selbst dann gewährleistet, wenn Teilbereiche der Speichermedien beschädigt wurden. Professionelle Datenrecovery-Unternehmen haben das Know-how und die Erfahrung im Umgang mit solchen Datenträgern.

Lesen Sie auch:
Datenverlust bei der Bundeswehr

(Imation: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Wird KI den Finanzberater ersetzen?

    Die Zeiten, in denen Finanzdienstleister in Deutschland künstlicher Intelligenz nur zaghaft begegneten, sind vorbei. Banken, Vermögensverwalter und Asset Manager haben KI eindeutig als eine der strategisch wichtigsten Technologien für die Branche erkannt. Allerdings ist es für viele Akteure nach wie vor schwierig, diese effektiv umzusetzen.

  • Absichern entlang der Lieferkette

    Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sieht für die betroffenen Unternehmen vor, "menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in angemessener Weise zu beachten" (§ 3 Abs. 1 Satz 1 LkSG). Vom Gesetzestext selbst könnten sich viele Unternehmen jedoch erst einmal unbeeindruckt fühlen.

  • Besonders besorgniserregende Stoffe

    Die ECHA hat zwei neue Chemikalien in die Liste der SVHCS (besonders besorgniserregende Stoffe) aufgenommen. Eine davon ist fortpflanzungsgefährdend, die andere hat sehr persistente und stark bioakkumulierbare gefährliche Eigenschaften.

  • KI für modernes Vertragsmanagement

    Laut des neuen "Digital Maturity Report" von DocuSign sind 78 Prozent der europäischen Führungskräfte von ihren aktuellen digitalen Prozessen frustriert. KI-gestützte Tools könnten Abhilfe schaffen und die Produktivität steigern. Anlässlich des "Artificial Intelligence Appreciation Day" stellte DocuSign fünf Trends vor, wie KI den Vertragsprozess revolutioniert:

  • Erhöhung der Cybersicherheit in Europa

    Das verarbeitende Gewerbe ist ein entscheidender Teil der europäischen Wirtschaft und umfasst viele Bereiche von der kleinen Produktion bis hin zu groß angelegten industriellen Prozessen. Mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung ist der Sektor mit immer größeren Cybersicherheitsrisiken konfrontiert, die schwerwiegende Folgen für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit haben könnten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen