Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Wirtschaftsspionage bedroht Mittelstand


Herkömmliche Sicherheitslösungen sind der Web-basierten Verbreitung von Spionage-Software nicht gewachsen - Im Fadenkreuz stehen nicht nur Großkonzerne und Behörden, sondern insbesondere mittelständische Unternehmen
Seit langem ist bekannt, dass ausländische Nachrichtendienste in Deutschland aktive Wirtschaftsspionage betreiben - Besonders in China, Russland und dem Nahen Osten ermöglicht die politische Struktur eine schnelle Verwertung des gestohlenen Know-hows


Raimund Genes:
Raimund Genes: Mittelstand ein lukratives Angriffsziel, Bild: Trend Micro

(04.09.07) - Seit geraumer Zeit werden Unternehmen jeder Größe und auch Privatanwender immer häufiger zum Opfer gezielter Datenspionage werden. Neue, Web-basierte Malware-Verbreitungstechniken beschleunigen diese Entwicklung, da sie eine unbemerkte Infektion ermöglichen - an allen Sicherheits-Scans vorbei. Dabei ist die Enttarnung von Trojanern auf den Rechnern der Bundesregierung nur die Spitze des Eisbergs.

Seit langem ist bekannt, dass ausländische Nachrichtendienste in Deutschland aktive Wirtschaftsspionage betreiben. Besonders in China, Russland und dem Nahen Osten ermöglicht die politische Struktur eine schnelle Verwertung des gestohlenen Know-hows. Aber auch die kriminelle Malware-Szene spezialisiert sich immer stärker auf den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen. Im Fadenkreuz stehen nicht nur Großkonzerne und Behörden, sondern insbesondere mittelständische Unternehmen.

"Ein lukrativeres Angriffsziel als den deutschen Mittelstand können sich Wirtschaftsspione kaum wünschen", bestätigt Raimund Genes, CTO Anti-Malware bei Trend Micro. "Einerseits findet sich hier umfangreiches Know-how, das weltweit in vielen Branchen führend ist. Andererseits fällt es den mittelständischen Unternehmen bislang schwer, mit den immer komplexeren, Web-basierten Bedrohungen Schritt zu halten."

Rein Scan-basierte Lösungen können den Mittelstand nicht schützen

Um ihre Spionage-Programme unbemerkt einzuschleusen, setzen Angreifer verstärkt auf so genannte Web Threats. Diese Bedrohungen können verschiedene E-Mail- oder Web-Komponenten kombinieren und aus dem Internet selbsttätig herunterladen - ohne Wissen und Zutun des Anwenders. Die Infektion erfolgt oftmals durch Aufruf einer manipulierten Website - dabei kann es sich um vertrauenswürdige Web-Angebote handeln, die von Hackern unbemerkt zweckentfremdet wurden.

Selbst Privatanwender sind betroffen: Jüngst wurde ein bekanntes Job-Portal angegriffen (Monster) , um die persönlichen Daten von Arbeitssuchenden zu sammeln. Der Anwender hat dabei keine Chance die Infektion zu bemerken, denn rein Scan-basierte Sicherheitslösungen können Web Threats nur schwer entdecken.

"Als Sicherheitshersteller muss man ganz klar sagen: Scan-basierte Lösungen bilden zwar das Rückgrat der Unternehmenssicherheit, aber allein sind sie den modernen Web Threats nicht gewachsen", erläutert Raimund Genes. "Benötigt werden mehrschichtige Lösungsansatze, die unterschiedlichste Informationsquellen intelligent in Beziehung setzen, um Web Threats zu identifizieren. Die Sicherheitstechnologie muss nicht nur auf Desktops und Gateways präsent sein, sondern auch in Echtzeit im Internet." (Trend Micro: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • KI für modernes Vertragsmanagement

    Laut des neuen "Digital Maturity Report" von DocuSign sind 78 Prozent der europäischen Führungskräfte von ihren aktuellen digitalen Prozessen frustriert. KI-gestützte Tools könnten Abhilfe schaffen und die Produktivität steigern. Anlässlich des "Artificial Intelligence Appreciation Day" stellte DocuSign fünf Trends vor, wie KI den Vertragsprozess revolutioniert:

  • Erhöhung der Cybersicherheit in Europa

    Das verarbeitende Gewerbe ist ein entscheidender Teil der europäischen Wirtschaft und umfasst viele Bereiche von der kleinen Produktion bis hin zu groß angelegten industriellen Prozessen. Mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung ist der Sektor mit immer größeren Cybersicherheitsrisiken konfrontiert, die schwerwiegende Folgen für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit haben könnten.

  • Zugriffsmöglichkeiten durch US-Behörden

    Die deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden haben sich Ende Januar mit der rechtlichen Bewertung von Zugriffsmöglichkeiten öffentlicher Stellen von Drittländern auf personenbezogene Daten von EU-Bürgern auseinandergesetzt. Die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group erläutern den Beschluss der Datenschutzkonferenz (DSK), der insbesondere für internationale Unternehmensgruppen und Cloud-Anbieter eine hohe Praxisrelevanz hat.

  • Vertragsmanagement: "Stiefkind" in Unternehmen?

    Verträge bilden die juristische Grundlage jedes Geschäftsmodells: Kauf-, Miet- und Leasingverträge, Liefer- und Lieferantenverträge, Lizenz- und Nutzungsvereinbarungen sowie Versicherungen, Abonnements oder Energieversorgung (und viele andere mehr): Verträge bilden den rechtlichen Rahmen, den jedes Unternehmen braucht, um langfristig und verlässlich planen und wirtschaften zu können.

  • Effektiver Hinweisgeberschutz ist überfällig

    Bayern hat am 10. Februar 2023 im Bundesrat dem von der Ampel beschlossenen neuen Hinweisgeberschutzgesetz nicht zugestimmt. Unter anderem verpflichtet das Gesetz Unternehmen ab 50 Beschäftigten dazu, interne Meldestellen für Meldungen über im Gesetz genannte Verstöße einzurichten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen