Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

Erkenntnisse aus dem Labubu-Hype


Social Media-Trends und virale Hypes bergen Risiken in der Steuerkonformität für E-Commerce-Händler
Einzelhändler und E-Commerce-Shops mit komplexen Steuerpflichten beim grenzüberschreitenden Handel und in den Lieferketten konfrontiert



Virale Trends in den sozialen Medien können zu extremen Nachfragespitzen bei beliebten Produkten führen. Das sorgt für eine zunehmende Komplexität für Einzelhändler und E-Commerce-Shops in der Abwicklung ihrer Steuerprozesse. Diese Herausforderung beobachtet Vertex Inc. (NASDAQ:VERX), ein weltweit führender Anbieter von Technologien im Bereich indirekter Steuern, gerade beim aktuellen Labubu-Hype. Die Begeisterung über die Labubu-Puppen explodierte weltweit in den letzten Wochen: Allein im Juni stiegen die Verkäufe in den USA laut Schätzungen des Datenanalyse-Unternehmens M Science im Vergleich zum Vorjahr um 5.000 Prozent.

Da TikTok-Trends innerhalb weniger Stunden viral gehen, können E-Commerce-Shops und Einzelhändler ganz plötzlich vor drei großen Anforderungen stehen: Sie müssen innerhalb weniger Tage in unbekannte Märkte eintreten, schnell neue Lieferanten integrieren und dann Tausende von Produkten über Grenzen hinweg versenden. Diese rasanten Veränderungen verdeutlichen die operativen und strategischen Anforderungen, die die Landschaft im Einzelhandel nachhaltig transformieren.

Immer mehr derartige Produkte werden im Ausland hergestellt. Daher sehen sich Einzelhändler und E-Commerce-Shops mit komplexen Steuerpflichten beim grenzüberschreitenden Handel und in den Lieferketten konfrontiert. Und oft sind sie nicht auf diese vorbereitet.

Die Analyse von Vertex zeigt, dass 60 Prozent der beliebtesten "Blind Box”-Spielzeuge des Jahres 2025 in Asien hergestellt werden, wobei viele an mehreren Standorten in unterschiedlichen Ländern produziert werden. Das erhöht die Komplexität noch weiter. Beispielsweise ist Sylvanian Families in Großbritannien eines der meistverkauftes Spielzeugkollektionen unter Erwachsenen. Die Serie hat mehr als 272.000 Videos auf TikTok. Die Produkte werden in China, Indien und den USA hergestellt. Sonny’s Angels, eine ähnliche Figurenserie mit 377.000 TikTok-Videos, wird wiederum in Japan produziert.

Niall Kiernan, Senior Director of Product Management bei Vertex, sagte: "Wenn Produkte viral explodieren, ist Geschwindigkeit alles. Wir sehen regelmäßig, wie schnell die Komplexität in den Steuerprozessen eskalieren kann, wenn das Thema indirekte Steuern nicht frühzeitig in der Wachstumsstrategie eines Unternehmens berücksichtigt wird. Das gilt eben auch für solch viralen Momente wie jetzt bei Labubu. Die manuelle Bearbeitung und Abwicklung von Steuerprozessen kann da nicht mithalten. Automatisierung ist hier nicht nur nützlich, sondern unverzichtbar. Wenn Steuern als Nebensache behandelt werden, können sie sich unbemerkt zu einem Problem entwickeln. Sie bremsen die Dynamik, erhöhen das Risiko und kosten Unternehmen weit mehr als erwartet."

Um Händlern dabei zu helfen, sich auf den nächsten viralen Trend vorzubereiten, hat Vertex die folgenden Tipps zusammengestellt:

>> Fertigung: Die grenzüberschreitende Beschaffung von Rohstoffen führt zu Komplexität bei Umsatzsteuer/GST sowie zu Herausforderungen bei der Vorsteuerrückerstattung.
>> Logistik: Drop Shipping, Fulfillment durch Dritte und grenzüberschreitende Transporte führen zu Zollabgaben und Einfuhrumsatzsteuer.
>> Expansion im Einzelhandel: Der Eintritt in ausländische Märkte bedeutet, sich mit verschiedenen Steuerhoheiten und den damit verbundenen Komplexitäten auseinanderzusetzen. In den USA gibt es beispielsweise über 11.000 Umsatzsteuerregionen, verschiedene Schwellenwerte für Auftragssummen und eigene Gesetze für Marketplace Facilitators.
>> Online-Verkäufe: Die Genauigkeit der Steuerberechnung an der Kasse, das Management von Freistellungsaufträgen und die Haftungsfragen auf der Plattform werden Themen mit großer Bedeutung.

Jede dieser Phasen birgt Risiken. Und je schneller Unternehmen skalieren, desto schwieriger wird es, bei diesen Themen Schritt zu halten.

Anmerkungen
Die Erkenntnisse in dieser Meldung basieren auf einer unabhängigen TikTok-Trendanalyse, die im Juli 2025 durchgeführt wurde. Die Analyse untersuchte das Herstellungsland von 11 viralen Spielzeugen, die in diesem Monat auf TikTok in Großbritannien im Trend lagen, unter Verwendung öffentlich zugänglicher Informationen und Unternehmensangaben.
(Vertex: ra)

eingetragen: 06.08.25

Vertex: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Compliance-Denken verhindert Skalierbarkeit

    Mit dem Inkrafttreten der verpflichtenden E-Rechnungsstellung im B2B-Bereich steht die deutsche Wirtschaft vor einer neuen digitalen Herausforderung. Seit 2025 müssen Unternehmen ihre Rechnungsprozesse umstellen. Doch die Erfahrung zeigt: Obwohl viele Betriebe mit Dringlichkeit handeln, geraten zu oft Bemühungen ins Stocken oder scheitern vollständig - nicht aus Mangel an Willen, sondern aufgrund von strategischen und technischen Fehlplanungen.

  • Kritischer Blick auf die eigene Datenresilienz

    Jahrelang haben viele Unternehmen das Thema Datenresilienz auf die lange Bank geschoben. Im Laufe der Zeit hat die Zunahme an Bedrohungen, Vorschriften und Best Practices jedoch die Spielregeln verändert. Datenresilienz steht mittlerweile fest auf der To-Do-Liste vieler Unternehmen - und das ist auch dringend notwendig.

  • KRITIS-Dachgesetz: Rahmen ohne Detailtiefe

    Deutschland sieht sich seit einigen Jahren zunehmend mit geopolitischen Spannungen und einer hybriden Bedrohungslage konfrontiert. Dabei reichen die Gefahren von Cyberattacken über physische Sabotageakte bis hin zu verdeckter Einflussnahme. Infolge dieser veränderten Gefahrenlage gewinnt der Schutz kritischer Infrastrukturen zunehmend an Bedeutung. Mit dem kommenden KRITIS-Dachgesetz liegt nun ein rechtlicher Rahmen vor, der die Betreiber kritischer Infrastrukturen erstmals verpflichtet, physische Schutzmaßnahmen umzusetzen und Resilienzstrategien zu entwickeln.

  • Datenschutz erfordert technische Präzision

    Moderne Unternehmensarchitekturen stellen hohe Anforderungen an eine Consent Management Platform (CMP). Nur mit tiefer technischer Integration lassen sich Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit effektiv umsetzen - das zeigen aktuelle Entwicklungen in Regulatorik und Praxis. Die Zeiten einfacher Cookie-Banner sind vorbei: In modernen Unternehmensumgebungen muss eine Consent Management Platform mehr leisten als die bloße Einholung einer Zustimmung.

  • Bewertung der Kreditwürdigkeit

    Wer in Anleihen investieren möchte, sollte die Unterschiede zwischen Staats- und Unternehmensanleihen kennen. Beide bieten Chancen aber auch unterschiedliche Risiken. Dieser Artikel zeigt, worauf es bei der Einschätzung von Bonität, Rendite und Sicherheit ankommt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen