Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

Datendiebstahl: Sieben Praxis-Tipps gegen Betrug


Standards und Kommunikation als Schutz vor Betrug infolge eines Datendiebstahls
Gemeinsame Initiativen wie der PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard), standardisieren das Sicherheitsniveau aller Beteiligten

(25.08.14) - Geknackte DSL-Router, ausgespähte E-Mail-Passwörter, gehackte Kundenkonten bei Kreditkartenanbietern, Spielkonsolen-Herstellern und zuletzt bei ebay – die Liste von Angriffen auf Datenbestände jeglicher Art scheint täglich zu wachsen. Und aktuell melden Medien den möglicherweise größten Datendiebstahl aller Zeiten: Weit mehr als eine Milliarde Benutzernamen und Passwörter seien geklaut worden. Damit ist nach Schätzungen etwa die Hälfte aller Internetnutzer weltweit betroffen. Vor allem Banken und Online-Shops müssen sich damit auf eine deutlich höhere Zahl von Betrugsversuchen einstellen. Der neueste Bericht der Online Trust Alliance (OTA) verzeichnete 740 Millionen Fälle von Datendiebstahl im Jahr 2013, was das Jahr zum bisher schlimmsten für die Datensicherheit macht. Mindestens so schwer wie der eigentliche Datenverlust wiegen dabei meist die Folgen für Unternehmen und Verbraucher: finanzielle Verluste und zusätzlicher Verwaltungsaufwand auf beiden Seiten – und ein beschädigtes Vertrauensverhältnis auf Kundenseite.

Mit diesen sieben Tipps können sich Unternehmen vor Datendiebstahl schützen – und im Fall des Falles sogar die Kundenbindung festigen.

1. Bedrohungen erfassen
Gefährdet sind insbesondere Karteninformationen und Bankdaten, persönliche Gesundheitsinformationen, sonstige persönliche Daten, aber auch geistiges Eigentum. Diese Attacken laufen meist über Schadcodes, unbefugte SQL-Zugriffe oder das Abhören von Verbindungen jeglicher Art, um Daten abzugreifen.

2. Einheitliche Standards
Gemeinsame Initiativen wie der PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard), standardisieren das Sicherheitsniveau aller Beteiligten. Mit Erfolg: Alle bisher verzeichneten Fälle von Datenpannen betrafen Unternehmen, die sich dem PCI DSS nicht angeschlossen hatten. Die Einhaltung des Standards wird daher regelmäßig kontrolliert.

3. Schwachstellen erkennen
Risikobehaftet sind insbesondere Daten, die sich in einem nicht sicheren Speicherstadium befinden: Kreditkartennummern und PINs, die ohne die Verwendung der Karte für Transaktionen nutzbar sind, aber auch der Zugriff auf so genannte Track-Daten von Kreditkarten können ausreichen, um eine gefälschte Karte herzustellen.

4. Neue Technologien nutzen
Monitoring-Systeme, die ein Datenleck früh erkennen sowie neuronale Netzwerke, die Informationen zu Auffälligkeiten über mehrere Kanäle weitergeben, sind ein wichtiges Element in der Betrugsbekämpfung.

5. Schnell sein
Moderne Lösungen bekämpfen den Betrug bei Kreditkartenzahlungen mit Echtzeit-Analytik: Potenziell betrügerische Transaktionen werden in 40 bis 60 Millisekunden erkannt. In dieser Zeit führen geeignete Lösungen etwa 15.000 Berechnungen durch. Zum Vergleich: Für einen Wimpernschlag braucht der Mensch etwa 300 Millisekunden.

6. Für den Notfall gerüstet sein
Banken und Online-Händler müssen eine klare Strategie für den Fall der Fälle haben. Diese sollte Faktoren wie Risikogruppen, Datentyp der gefährdeten Daten, deren strategische Bedeutung und operationelle Einschränkungen mit einbeziehen.

7. Offenheit und Transparenz schaffen Vertrauen
Eine aktive und transparente Informationspolitik, die verschiedene Kommunikationskanäle (SMS, Telefon, E-Mail, Mobile App) einbezieht und frühzeitig über die Situation sowie die durch das Unternehmen eingeleiteten Schritte informiert, können das Kundenvertrauen stärken.
(Fico: ra)

Fico: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Invests

  • Zeit, sich schon jetzt auf NIS 2 vorzubereiten

    Gesundheit, Bildung, Behörden - Cyberkriminelle gehen verstärkt neue Bereiche des öffentlichen Lebens an. Ohne Zweifel ist es an der Zeit, die Cybersicherheit europaweit stärker zu regulieren. NIS 2 tut dies für die wesentlichen und wichtigen Bereiche der öffentlichen Versorgung. Ungeachtet davon, wie die konkreten Vorgaben der europäischen Vorlage im deutschen Recht aussehen werden: Sie setzen mittelständische Betriebe mit mangelhaft aufgestellter Cyberabwehr unter Druck.

  • Wichtige Frist für KRITIS-Betreiber

    KRITIS-Betreiber müssen Systeme zur Angriffserkennung etablieren, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen Cyber-Attacken zu verbessern. Das schreibt das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 vor. Für die Betreiber ist Eile geboten, denn das Gesetz verlangt einen Nachweis der unabhängigen Prüfung der Systeme.

  • Gewährleistung des Datenschutzes

    Was viele Unternehmen nicht wissen: Die Führung eines "Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten" (VTT) im Sinne des Datenschutzes ist keine Kür, sondern Pflicht. Verantwortliche für die Verarbeitung personenbezogener Daten, einschließlich Drittanbieter wie Cloud-Service-Provider, Marketingagenturen und Datenanalytik-Unternehmen, müssen Verarbeitungstätigkeiten festhalten und dokumentieren.

  • Herausforderung elektronische Patientenakte

    Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist seit einigen Jahren ein großer Diskussionspunkt in Deutschland. Obwohl die elektronische Patientenakte (ePA) bereits seit 2021 von den Krankenversicherungen angeboten wird, wurde sie bis heute kaum genutzt. Nun will der Bundesgesundheitsminister die Digitalisierung im Gesundheitsbereich vorantreiben.

  • Risikoprävention bei internen Meldekanälen

    Der österreichische Bundesrat hat das "HinweisgeberInnenschutzgesetz" (HSchG) beschlossen, damit wurde die EU-Whistleblower-Richtlinie mit 14 Monaten Verspätung umgesetzt. Aus Sicht der EQS Group, dem Marktführer für digitale Hinweisgebersysteme in Europa, und verschiedener NGOs wie Transparency International wären allerdings Nachbesserungen dringend angeraten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen