Enquete-Kommission darf keine Eintagsfliege sein


Bitkom fordert ständigen Ausschuss für Netzpolitik: Erfolgreiche Arbeit der Internet-Enquete sollte fortgesetzt werden
Dr. Bernhard Rohleder: "Netzpolitische Themen werden in den nächsten Jahren eine herausragende Bedeutung für die Entwicklung unseres Landes haben"

(21.05.13) - Bitkom hat zum Abschluss der Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft" eine institutionelle Verankerung netzpolitischer Themen in Parlament und Regierung gefordert. "Die Internet-Enquete hat wichtige Anregungen für die Gestaltung der digitalen Welt geliefert, die jetzt in praktische Politik umgesetzt werden müssen", sagte Dr. Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer und als Sachverständiger Mitglied der Enquete-Kommission. In der kommenden Legislaturperiode sollte deshalb ein ständiger Ausschuss ‚Internet und digitale Gesellschaft‘ eingesetzt werden.

Rohleder sagte: "Netzpolitische Themen werden in den nächsten Jahren eine herausragende Bedeutung für die Entwicklung unseres Landes haben. Dafür braucht es einen Anker im Bundestag und sachkundige Abgeordnete, die sich dieser Themen annehmen. Die Enquete-Kommission darf keine Eintagsfliege bleiben. Mit dem Abschlussbericht ist die Arbeit nicht beendet, damit beginnt sie erst. Neben den bereits identifizierten Politikfeldern sollte der Ausschuss künftige Herausforderungen für die digitale Gesellschaft frühzeitig erkennen und die entsprechenden Themen mit hoher Kompetenz behandeln."

Das sei angesichts des enormen Innovationstempos der Internet-Ökonomie dringend erforderlich. Neben einem ständigen Bundestagsausschuss ist aus Sicht des Bitkom zudem eine feste und zentrale Verankerung der einschlägigen Themen auf Regierungsseite notwendig.

Die Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft" wurde im Mai 2010 eingerichtet, um die vielfältigen Auswirkungen des Internets und der Digitalisierung zu untersuchen und konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Die Themen der zwölf Projektgruppen reichten von Datenschutz und Urheberrecht über Netzneutralität und Breitbandausbau bis zur Medienkompetenz und den Folgen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt. "Der Bericht der Internet-Enquete liefert eine umfassende und in dieser Form einzigartige Analyse der zentralen Herausforderungen der digitalen Welt", sagte Rohleder.

Obwohl sich die Projektgruppen mit der Einigung auf konkrete Handlungsempfehlungen zuweilen schwer taten, konnten sie dem Bundestag zu den meisten Themen wertvolle Hinweise geben. Rohleder: "Themen wie der freie Zugang zum Internet, die Sicherheit der Netze oder die Bedeutung des Urheberrechts in Zeiten digitaler Medien sind endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Internet-Enquete hat dazu einen entscheidenden Beitrag geleistet." (Bitkom: ra)

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • "Recht auf schnelles Internet"

    Der Digitalausschuss des Bundestages hat über die Anhebung der Mindestversorgung mit Telekommunikationsdiensten entschieden. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: "Statt neue Verpflichtungen für die Netzbetreiber aufzubauen, sollte die Bundesregierung die bürokratischen Hürden für den Netzausbau abbauen. Alle Menschen und Unternehmen brauchen einen schnellen Zugang ins Internet. Damit dieses Ziel in Deutschland erreicht wird, haben die Netzbetreiber den Gigabit-Ausbau massiv beschleunigt und investieren bis 2025 rund 50 Milliarden Euro in den Ausbau von Glasfasernetzen."

  • Bitkom zum Recht auf Reparatur

    Am 23. April 2024 stimmte das EU-Parlament über das Recht auf Reparatur ab. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: "Länger nutzen ist oft umweltfreundlicher - das gilt auch für Smartphones, Tablets und andere digitale Geräte. Bitkom begrüßt daher, dass sich die EU dieses Themas mit der Einführung eines Rechts auf Reparatur annimmt. Positiv sticht bei der neuen EU-Richtlinie heraus, dass defekte IT-Geräte durch gebrauchte und professionell wiederaufbereitete Geräte - sogenannte Refurbished-IT - ersetzt werden können."

  • AI Act nahm letzte Hürde

    Die Mitgliedsstaaten der EU beschlossen am 21. Mai 2024 im Ministerrat den AI Act. Nach der Veröffentlichung könnte der AI Act bereits Ende Juni oder Anfang Juli in Kraft treten. Unternehmen müssen bereits sechs Monate später erste Regeln befolgen. Dazu erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst,

  • Sechs Jahre DSGVO

    Am 25. Mai wurde die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sechs Jahre alt. Seit ihrer Anwendbarkeit verhängten europäische Datenschutzbehörden in mehr als 2.200 öffentlich bekannten Fällen Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro. Insbesondere Big-Tech-Unternehmen sind anfällig für hohe Bußgelder.

  • Sicherheit des Bankensektors in Europa

    Das Europäische Parlament hat am 24. April 2024 seine Position zu den Gesetzesvorschlägen der EU-Kommission für eine Änderung des Rahmenwerks für die Bankenabwicklung und Einlagensicherung (CMDI-Review) verabschiedet. Aus Sicht der Deutschen Kreditwirtschaft werden dadurch bewährte Sicherungssysteme gefährdet und Finanzierungsmöglichkeiten für die Wirtschaft beeinträchtigt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen