Facebook & Twitter können Aktienkurse beeinflussen


Studie: Aktienbewegungen lassen sich mit Social Media-Daten vorhersagen
Hedgefonds und Handelshäuser machen sich dies zunutze, indem sie Social Media-Daten sichten

(10.04.13) - Die öffentlichen Meinungsäußerungen auf sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook können Auswirkungen auf den Verlauf von Aktienkursen haben. Das ergab eine von Colt Technology Services durchgeführte Umfrage unter 360 Finanzexperten in Großbritannien. 63 Prozent der Teilnehmer, darunter Börsenmakler und Führungskräfte aus dem Wertpapierhandel, sind der Meinung, dass sich öffentliche Äußerungen auf sozialen Netzwerken direkt auf die Bewertung einzelner Aktien niederschlagen können.

Knapp die Hälfte der Befragten glaubt an einen nachgeordneten Einfluss des sogenannten Sentiments, also der öffentlichen Stimmungslage, während sogar 7 Prozent soweit gehen, das Social Media-Klima als Frühindikator zu werten. Hedgefonds und Handelshäuser machen sich dies zunutze, indem sie Social Media-Daten sichten und die Nachrichten nach verschiedenen Stimmungsbildern kategorisieren. Mithilfe von Algorithmen oder Strategien aus dem Hochfrequenzhandel können sie ihre Handelsaufträge optimieren und sich gegenüber Händlern, die mit traditionellen Mitteln arbeiten, Margenvorsprünge verschaffen.

Dr. Jürgen Hernichel, Vorstandsmitglied bei Colt, bestätigt: "In einem Markt, in dem Liquidität zählt, Investoren jedoch vorsichtig agieren, sind neue Möglichkeiten zur Sicherung eines Wettbewerbsvorsprungs immer willkommen. Um aber Social Media und Data Mining in die Handelsstrategien einfließen lassen zu können, kommt es vor allem auf eine schnelle Verarbeitung der aus Millionen von Statusmeldungen gewonnenen Informationen an."

Die Verarbeitungs- und Reaktionsgeschwindigkeit ist allerdings ein von den Marktteilnehmern geäußerter kritischer Faktor für die Alltagstauglichkeit des Sentiment-basierten Börsenhandels, obwohl sie eine deutliche Verbindung zwischen dem Aktienkurs und der weltweiten Stimmungslage sehen. So befürchten 43 Prozent der Befragten, zu viel Zeit zu brauchen, um die täglichen Datenflut sinnvoll verarbeiten zu können. Rund ein Drittel ist außerdem der Meinung, nicht schnell genug auf Änderungen der globalen Stimmungslage reagieren zu können. Ein weiterer kritischer Faktor, der dem breiten Einsatz noch entgegensteht, ist die schiere Menge an Daten. Aus dem Meer an Informationen eine erfolgreiche Handelsstrategie zu entwickeln, ist eine komplexe Aufgabe. (Colt: ra)

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