Handlungsbedarf: Risikomanagement beim Einkauf der öffentlichen Hand verbessern Mangelnde Transparenz bei Auftragsvergabe durch öffentliche Hand
(19.03.10) - Die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern der öffentlichen Hand sei wenig transparent. Laut einer Umfrage von D&B Deutschland bemängeln Experten aus Wissenschaft und öffentlicher Beschaffung insbesondere den unzureichenden Einblick in die Auswahlgrundlage der freihändigen Auftragsvergabe.
Die Mehrzahl der Experten sieht einen Handlungsbedarf, das Risikomanagement beim Einkauf der öffentlichen Hand zu verbessern. Fünf von sechs Experten äußerten sich kritisch über die derzeit mangelhafte Transparenz bei der Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern durch freihändige Vergabe.
Im Rahmen des Konjunkturpakets II wurde allgemein größere Transparenz bei der Vergabe öffentlicher Aufträge gefordert. Um die Konjunkturhilfen schneller zur Wirkung zu bringen, wurden Entscheidungswege verkürzt und insbesondere die Grenzen für die sogenannte "freihändige Vergabe", sprich die Auftragserteilung ohne vorherige öffentliche Ausschreibung mit transparentem Bieterverfahren, deutlich angehoben. Bis zu 100.000 Euro können so jetzt ohne Bieterwettbewerb beauftragt werden.
Damit steigt jedoch auch die Gefahr, dass öffentliche Stellen Gelder vorschnell und ohne ausreichende Risikoprüfung vergeben. Hinsichtlich Betrug und Vorteilsname sehen die Experten jedoch geringen Handlungsbedarf. Hier sind entsprechende Strukturen und Prozesse ausreichend etabliert. Hohes Risikopotenzial sehen sie jedoch durch die erhebliche Zunahme von Lieferantenausfällen infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise.
Nach dem Anstieg auf rund 35.000 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2009 erwartet D&B einen weiteren Anstieg für 2010. Das bedeutet, in Deutschland gehen mehr Unternehmen in die Pleite oder stehen kurz davor. Die Mehrzahl der Experten sieht an dieser Stelle einen eindeutigen Handlungsbedarf der öffentlichen Hand, hier ein Risikomanagement zu etablieren bzw. es zu verbessern.
So beurteilten 90 Prozent der Befragten die Qualität des derzeitigen Risikomanagements der öffentlichen Beschaffung als zu niedrig. Positiv bewerteten sie hingegen den Ansatz, Erfahrungen der Wirtschaft in die Entwicklung des Lieferantenrisikomanagements und der Risikoprophylaxe in die öffentliche Beschaffung einzubringen. Im strategischen Einkauf vieler Unternehmen hat das Risikomanagement in den letzten Jahren seinen festen Platz eingenommen.
Viele Unternehmen arbeiten gerade unter den Bedingungen der Finanzkrise daran, dies weiter zu professionalisieren. Diese Erfahrungen können helfen, die Beschaffungsstrategien der öffentlichen Hand im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld transparenter, nachhaltiger und erfolgreicher zu gestalten. (D&B Deutschland: ra)
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Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).
NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.
Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).
Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.
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