Schutz gegen Datenmissbrauch


Weitergabe von persönlichen Daten weiterhin größte Datenschutzsorge deutscher Internetnutzer
Anwendung aktiver Maßnahmen zum Schutz der eigenen Daten hat allerdings im Vergleich zum Vorjahr leicht nachgelassen


(16.02.10) - Fast drei Viertel der deutschen Internetnutzer sind weiterhin strikt gegen die Weitergabe persönlicher Daten im Internet. Zum Schutz gegen Datenmissbrauch erwartet eine große Mehrheit klare Gesetze und eine strengere Bestrafung für Verstöße. Am besten aufgehoben sehen die Deutschen ihre Daten weiterhin bei Banken. Behörden und Online-Shops folgen mit deutlichem Abstand.


Die Anwendung aktiver Maßnahmen zum Schutz der eigenen Daten hat allerdings im Vergleich zum Vorjahr leicht nachgelassen. Das liegt vor allem am fehlenden Wissen darüber, wie die vorhandenen Lösungen zu nutzen oder installieren sind, aber auch am mangelnden Vertrauen in die Technologien. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine infratest-Studie, die vom 11. bis 20. Januar 2010 im Auftrag von Microsoft und dem Deutschen Digital Institut zum heutigen Safer Internet Day durchgeführt wurde.

Einen besonders großen Sprung im Vertrauen der Nutzer haben soziale Netzwerke gemacht – und zwar vor allem bei Nutzern über 30 Jahren. Signifikant ist der Anstieg bei den über 50-Jährigen. Waren im Vorjahr noch nur knapp fünf Prozent bereit, ihre Daten einem solchen Online-Netzwerk anzuvertrauen, sind es nun bereits 14,5 Prozent. Generell hat die regelmäßige Nutzung (mindestens zwei-dreimal pro Woche oder täglich) von sozialen Netzwerken von 26,5 auf 37,7 Prozent zugenommen.

Eine Veränderung in der Internetnutzung deutet sich auch bei personalisierten Diensten an. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer sieht darin einen Gewinn an Komfort und Lebensqualität. Dennoch möchten sie die Kontrolle über ihre Daten behalten. Eine Mehrheit ist nicht bereit, der Sammlung und Speicherung (50 Prozent) oder der Nutzung oder Weitergabe ihrer Daten (51,5 Prozent) zuzustimmen. Gerade bei letztem Punkt bröckelt allerdings die Skepsis. In der Vorjahresbefragung waren noch 62,5 Prozent strikt gegen die Nutzung ihrer Daten.

Mehrwert durch transparente Datenschutzbedingungen
Die Internetnutzer könnten sich weiterhin besser selbst schützen und sehen diese Verantwortung auch bei sich. Eine klare Tendenz: Je älter die Befragten, desto höher war der Anteil jener, die technische Datenschutzlösungen kennen.

"Wir sehen, dass die Aufklärungsarbeit der vergangenen Monate erfolgreich war, auch wenn noch ein weiter Weg vor uns liegt", sagt Tom Köhler, Direktor Informationssicherheit und Kommunikation, Microsoft Deutschland. "Es ist weiterhin wichtig, den Nutzern einfach und verständlich aufzuzeigen, was sie selbst tun können: Phishing-Filter sowie Sicherheitssoftware nutzen und genau überprüfen, wie ein Unternehmen ihre Daten nutzt. Für Anbieter wiederum bedeutet das: Wer seine Datenschutzgrundsätze übersichtlich darstellt und Transparenz beweist, schafft einen klaren Mehrwert für seine Kunden."

Öffentliche Diskussion schärft Bewusstsein
Die Diskussionen über Datenschutz der vergangenen Monate begrüßen die Befragten. Immerhin ein Viertel würde sogar eine noch stärkere Debatte wünschen. "Etwa 85 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass die öffentliche Diskussion zu einem bewussteren und vorsichtigeren Verhalten beiträgt", sagt Prof. Dr. Jo Groebel, Direktor Deutsches Digital Institut Berlin. "Vor allem trifft das auf die älteren Nutzer zu. Viele wurden anscheinend erst durch die Berichterstattung der vergangenen Monate intensiver für Datenschutz sensibilisiert."

Ein Bewusstsein für die Gefahren ist also weit verbreitet, konkret selbst gefährdet sehen sich aber weniger Menschen als noch vor einem Jahr. Immer noch denken aber drei Viertel, dass sie selbst mindestens einer mittelgroßen Gefahr ausgesetzt sind, Opfer eines Angriffs auf persönliche Daten im Internet zu werden. Der kompetente Umgang mit PC und Internet wird dabei als effektivste Schutzmaßnahme gesehen. (Microsoft: ra)

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Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

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