Flickenteppich beim Datenschutz


Umfrage zum Datenschutz: Starres Regelwerk hemmt Innovation und Wettbewerb in Deutschland
46 Prozent der Unternehmensentscheider sind der Meinung, deutsche Unternehmen haben einen Standortnachteil beim Datenschutz



Konsistenter Datenschutz ist der Schlüssel zum Erfolg für die europäische Internetwirtschaft. Gleichzeitig stärkt er das Vertrauen der Bürger in die digitale Welt und Geschäftsmodelle. Ein gemeinsames europäisches Datenschutzrecht ist deshalb ein Standortvorteil im Wettbewerb um die digitalen Märkte der Zukunft und ein wichtiger Schritt für Europa. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. im Juli 2017 durchgeführt hat, sind jedoch 46 Prozent der deutschen Unternehmensentscheider der Meinung, dass Unternehmen in Deutschland aufgrund der aktuell bestehenden Datenschutzregeln im Vergleich zu anderen Ländern (z.B. England, USA) noch immer einem Wettbewerbsnachteil in der digitalen Welt ausgesetzt sind.

Digitaler Binnenmarkt in Europa statt Flickenteppich beim Datenschutz
Innerhalb Europas garantiert die europäische Datenschutz-Grundverordnung ein hohes Maß an Schutz der persönlichen Daten der Nutzer. Mit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung am 25. Mai 2018 wird der bisherige Flickenteppich unterschiedlicher Datenschutzgesetze in den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten endlich beseitigt und die Wettbewerbssituation im europäischen Binnenmarkt nachhaltig verbessert.

"Wir brauchen diese europaweit einheitlichen ausgewogenen Datenschutzregeln. Die im Rahmen der europäischen Datenschutz-Grundverordnung ausgehandelten Kompromisse, dürfen keinesfalls durch die ePrivacy-Verordnung wieder in Frage gestellt werden.", sagt Oliver Süme, eco Vorstand Politik & Recht.

Digitale Innovation wird durch bestehende Datenschutzregelungen erschwert
Zielsetzung der Politik muss es bleiben, das Vertrauen der Bürger in digitale Angebote zu stärken. Moderner Datenschutz sollte den Ausgleich zwischen der Selbstbestimmung der betroffenen Bürger und dem digitalen Fortschritt schaffen. Bislang bleibt der digitale Innovationsschub in Deutschland allerdings aus. Laut eco-Umfrage könnte dies daran liegen, dass innovative Geschäftsmodelle in der digitalen Welt oftmals durch bestehende Datenschutzregelungen in Deutschland erschwert werden. Dieser Ansicht sind zumindest 57 Prozent der deutschen Unternehmensentscheider.

Quelle:
"Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 519 Personen zwischen dem 14.07.2017 und 20.07.2017 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden nach Beschäftigtenanteil pro Unternehmensgröße gewichtet und sind repräsentativ für deutsche Unternehmensentscheider nach Beschäftigtenanteil pro Unternehmensgröße."
(eco: ra)

eingetragen: 20.08.17
Home & Newsletterlauf: 15.09.17

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    Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung zur digitalen operationellen Resilienz (DORA) Mitte Januar 2025 stehen Finanzinstitute unter Zugzwang: Sie müssen ihre IT-Sicherheit aufgrund der herrschenden Gefahrenlage entlang eines Katalogs an Maßnahmen auf einen zeitgemäßen Stand der Technik bringen. Eine aktuelle Studie von Veeam Software, dem weltweit führenden Anbieter für Datenresilienz nach Marktanteil, hat bei betroffenen Organisationen den Status Quo bei der Umsetzung abgefragt. Darin zeigt sich: Eine Mehrheit der deutschen Finanzdienstleister hält die hauseigene Resilienz noch nicht für ausreichend. 95 Prozent der über 100 befragten deutschen Unternehmen sehen noch Verbesserungsbedarf, um die Anforderungen zu erfüllen.

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