Datenklau: Wer ist verantwortlich?


Umfrage: Insider sind am häufigsten verantwortlich für Datenverlust in Unternehmen
IT-Sicherheitsverantwortliche in Unternehmen haben erhebliche Bedenken gegenüber Cloud Computing


(21.12.10) - Laut einer aktuellen Umfrage von Imperva, einer Anbieterin von Data Security- und Compliance-Lösungen, sehen deutsche IT-Sicherheitsspezialisten vor allem in sogenannten Insidern die größte Gefahr, wenn es um Datenverlust innerhalb von Firmennetzwerken geht (54 Prozent). Weitaus weniger Umfrageteilnehmer messen dem Zufall die Schuld bei (25 Prozent).

In den seltensten Fällen gaben die Umfrageteilnehmer an, dass Hacker in erster Linie für Datenklau-Vorfälle verantwortlich sind (21 Prozent). Ein weiteres Ergebnis zeigt, dass 70 Prozent der Umfrageteilnehmer in den nächsten zwölf Monaten nicht vorhaben, geschäftskritische oder sensible Daten im Rahmen eines Cloud Computing-Projekts an einen externen Service Provider auszulagern. Diese Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Umfrage von Imperva, bei der 100 deutsche IT-Sicherheitsverantwortliche zum Thema "Application Data Protection" anonym befragt wurden.

Dietmar Kenzle, Regional Sales Director DACH & Eastern Europe, sagte:
"Insider, sprich Mitarbeiter eines Unternehmens mit privilegierten Rechten, rücken immer mehr in den Fokus von IT-Sicherheitsverantwortlichen. Die Möglichkeit, auf Datenbanken von Unternehmen direkt zugreifen zu können, eröffnet kriminelle Potenziale. Der Datenbankserver ist für Mitarbeiter mit bevorzugten Rechten eine leicht einzunehmende und lohnende Bastion. Da ein direkter Zugang zum Server in vielen Fällen relativ einfach ist, ist es ein Leichtes sich Informationen anzueignen. Im Anschluss lassen sich Daten teuer an Dritte verkaufen. Um zu verhindern, dass sensible Daten in falsche Hände gelangen, sollten Unternehmen mögliche Szenarien und Methoden von potentiellen kriminellen Insidern kennen. Durch den Einsatz entsprechender Tools können Fehlgriffe verhindert oder aber mindestens auditiert werden, um für mögliche Beweiszwecke gerüstet zu sein."

Kenzle erklärte weiter:
"Bedenken der anderen Art zeigen sich bei der Verlagerung von sensiblen Daten in die Cloud. Sicherlich wird es in absehbarer Zeit üblich sein, Informationen in der Cloud zu verarbeiten. Stand heute jedoch zeigen sich noch viele Unternehmen sehr skeptisch, was diesen Schritt angeht. Zu groß ist das Risiko, die gesamten Informationen hier zu publizieren. Es gilt abzuwarten, welche Sicherheitsmechanismen in Zukunft für einen zuverlässigen Schutz sorgen. Der Einsatz einer Web Application Firewall – zumal im Rahmen eines von Dritten gemanagten Services – ist hier ein wesentlicher Baustein innerhalb eines Security-Konzepts für die Cloud. Denn auch in der Cloud werden mehr und mehr kritische Daten einer noch breiteren Masse zur Verfügung gestellt."

Auf was müssen sich IT-Sicherheitsverantwortliche 2011 einstellen?
Die Umfrageergebnisse korrelieren mit den aktuellen IT-Sicherheitstrends für 2011, die Imperva im Rahmen seines jährlichen Reports im November herausgegeben hat.

Die Analyse von Datensicherheitsvorfällen, die das Imperva Application Defense Center (ADC) im Laufe des vergangenen Jahres verfolgt hat, verdeutlicht, dass sich IT-Sicherheitsverantwortliche 2011 mit Herausforderungen in drei wesentlichen Bereichen konfrontiert sehen werden:

1. Die Absicherung mobiler Geräte wird eine bedeutendere Rolle als je zuvor einnehmen, da einerseits entweder zu selten Identifikations- und Authentifikationslösungen für mobile Geräte angewendet werden oder diese nicht ausgereift sind. Andererseits muss mit einem verstärkten Aufkommen mobiler Malware gerechnet werden.

2. Als späte Reaktion auf die Tatsache, dass Unternehmen beginnen, Teile ihres Datenspeichers sowie Anwendungen in die Cloud zu geben, werden 2011 allmählich Cloud-basierte Datensicherheitslösungen etabliert werden.

3. Mögliche, von Staatsseite unterstütze Cyber-Attacken wie Stuxnet, werden auf Konzepten und Techniken der kommerziellen Hacker-Industrie aufsetzen und somit verstärkt das unbemerkte und andauernde Ausspähen von Netzwerken (Advanced Persistent Threats (APT)) möglich machen.

Amichai Shulman, CTO von Imperva, sagte: "Wir erwarten in den nächsten Monaten deutlich differenziertere Bedrohungsszenarien, was Datensicherheitsverantwortliche vor große Herausforderungen stellt. Das größte Gefahrenpotenzial wird von der wachsenden Verbreitung hochentwickelter mobiler Geräten ausgehen, mit denen auf Firmennetzwerke zugegriffen wird. Ich gehe davon aus, dass wir im kommenden Jahr den ersten großen Datensicherheitsvorfall erleben werden, der von solchen hochgefährdeten Geräten verursacht sein wird. Außerdem werden Vorfälle, die auf weiterentwickelten Techniken zum permanenten Ausspähen von Netzwerken basieren, für Unternehmen zu einem immer größeren Problem – auch, weil Staaten solche Werkzeuge für ihre eigenen politischen und finanziellen Vorteile vorantreiben." (Imperva: ra)

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Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

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