Datensicherheit und Datenschutz


Kundenorientierte Teams erhalten Zugang zu sensiblen Daten, tragen aber nur selten Verantwortung
Iron Mountain und PwC-Studie: Mittelstand gewährt seinen Marketingmitarbeitern Zugang zu kritischen Informationen; für die Sicherheit muss jedoch die IT sorgen

(02.10.14) - Fast zwei Drittel (60 Prozent) der deutschen mittelständischen Unternehmer glauben, dass ihre Marketing-Teams am besten dazu geeignet sind, Erkenntnisse aus der Flut an Daten zu gewinnen. Weitere 55 Prozent der Mittelständler nehmen an, dass der Kundenservice dies am besten könne. Gleichzeitig denkt nur ein Prozent der Unternehmer, das Marketing oder der Kundenservice seien auch für den Schutz der Daten verantwortlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie [1] des Informationsmanagement-Dienstleisters Iron Mountain und der Beratungsgesellschaft PwC.

Vielen Organisationen ist nicht bewusst, dass Informationssicherheit nur dann gewährleistet werden kann, wenn man den Mitarbeitern, die Zugang zu kritischen Informationen erhalten, auch gleichzeitig die Verantwortung für deren Schutz übertragen muss. Die Studie über den "Reifeindex zum Informationsrisiko 2014" [2] zeigt, dass die Mehrheit der deutschen Mittelständler von ihren IT-Managern erwartet, den Marketing- und kundenorientierten Teams dabei zu helfen, neue Kunden und Märkte zu erschließen (71 Prozent) sowie den Kundenservice zu verbessern (77 Prozent). Andererseits liegt in jedem zweiten (48 Prozent) deutschen, mittelständischen Unternehmen die Verantwortung für Informationssicherheit beim IT-Sicherheit-Manager.

Risikofaktor: Marketing-Mitarbeiter
Wenn es um die sichere Verwaltung – von der Generierung bis zur Vernichtung – von Unternehmensinformationen geht, deuten frühere Studienergebnisse von Iron Mountain [3] darauf hin, dass sich Marketing-Profis weitaus risikoreicher als Mitarbeiter in anderen Positionen verhalten. Insofern besteht für viele Unternehmen eine eindeutige Notwendigkeit, die entsprechenden Mitarbeiter durch gezielte Trainingsmaßnahmen im Umgang mit sensiblen Daten zu schulen und sie auf die Verantwortung, die sie dafür tragen, hinzuweisen.

Risikofaktor: Homeoffice und mobiles Arbeiten
Die Mitnahme von sensiblen Informationen nach Hause oder die Arbeit an vertraulichen Dokumenten während der Geschäftsreise fördern Informationsrisiken wie den Datenverlust. Die Iron Mountain-Studie [3] fand heraus, dass zwei Drittel (35) der europäischen Marketing-Angestellten zwei bis viermal pro Woche von zu Hause aus arbeiten – mehr als jede andere in der Studie untersuchte Position. Außerdem besteht bei Marketing-Profis eine hohe Wahrscheinlichkeit (35 Prozent), an sensiblen Daten zu arbeiten, während sie pendeln. Ferner sendet und empfängt fast die Hälfte (48 Prozent) von Europas Marketing-Mitarbeitern Arbeitsdokumente über einen persönlichen E-Mail-Account; 12 Prozent tun dies sogar in unsicheren W-LAN-Netzen; 28 Prozent entsorgen oft Papierdokumente in ihrem Haushaltsabfall, wenn sie im Homeoffice arbeiten

"Die Ergebnisse des Reifeindex zum Informationsrisiko zeigen, dass Unternehmen an allen Ecken und Enden damit zu kämpfen haben, das Beste aus ihren Informationen heraus zu holen. Gleichzeitig tun sich die kundenorientierten Mitarbeiter dabei schwer, für Datensicherheit und Datenschutz zu sorgen. Klar ist, in der heutigen Zeit spielt Data-Mining - also die Auswertung von großen Datenmengen nach wertvollem Wissen - für das Unternehmenswachstum eine große Rolle. Allerdings müssen Mitarbeiter, die diese Daten verwenden, wissen, wie man kritische Informationen richtig schützt", äußert sich Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer von Iron Mountain zu dieser Problematik. "In unserer Studie unter europäischen Büroangestellten stellten wir fest, dass nur ein Drittel der Arbeitgeber seinen Marketing-Profis einen sicheren Remote-Intranet-Zugang zur Verfügung stellt. Angesichts der Datenschutzvorfälle, die in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten sind, sei Unternehmen dringend angeraten, ihre Datensicherheitslücken, die zum Beispiel durch die Arbeit im Homeoffice bestehen, zu schließen."

[1] PwC befragte im Auftrag von Iron Mountain leitende Angestellte in 600 europäischen und 600 nordamerikanischen Unternehmen mit 250 bis 2.500 Mitarbeitern sowie 600 Firmen auf beiden Kontinenten mit bis zu 100.000 Angestellten in folgenden Wirtschaftsbranchen: Recht, Finanzen, Pharma, Versicherungen, Energie, Fertigungsindustrie und Maschinenbau.

[2] Der Reifeindex zum Informationsrisiko ist eine Kennzahl, die angibt, inwiefern Unternehmen ein geeignetes Schutzniveau zur Verringerung von Informationsrisiken - beispielsweise Datenverluste, Cyber-Angriffe oder Industriespionage - besitzen. Außerdem wird untersucht, wie Firmen auf wichtige Trends wie Big-Data, Cloud-Storage und BYOD (Bring Your Own Device) reagieren. Bei einem Maximalwert von 100 sind Unternehmen vollständig auf Informations-Risiken vorbereitet.
Eine Zusammenfassung des Reports, ‚Über die guten Absichten hinaus‘, steht unter folgendem Link zum Download bereit: http://www.ironmountain.de/risikomanagement/

[3] Opinion Matters für Iron Mountain. Die Umfrage wurde zwischen 15. April 2013 und 1. Mai 2013 durchgeführt. Stichprobe: 5.021 berufstätige Erwachsene in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden. Davon 1.002 aus Deutschland.
(Iron Mountain: ra)

Iron Mountain: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Bildungsstand spielt eine Rolle

    In Deutschland gehen die Meinungen über generative Künstliche Intelligenz, wie ChatGPT, weit auseinander - Auch die Nutzung im privaten und beruflichen Alltag ist sozial ungleich verteilt. "Diese Unterschiede sind relevant", sagt Professor Florian Stoeckel, der die Studie geleitet hat. "Sie betreffen den Zugang zu Chancen, die digitale Teilhabe und letztlich die Frage, wer die Zukunft mitgestaltet, wenn sich Arbeit und Gesellschaft durch KI verändern."

  • Soziale Medien werden immer wichtiger

    Produkt auspacken, Anwendung zeigen, Marke vorstellen, Stimmen von zufriedenen Kundinnen und Kunden einfangen: Die Inhalte, die Handelsunternehmen auf ihren Social-Media-Profilen ausspielen, sind vielfältig. Trotzdem fällt es fast der Hälfte der deutschen Handelsunternehmen, die über ein solches Profil verfügen, schwer, regelmäßig Inhalte zu posten (46 Prozent). Hand in Hand damit gehen auch die Erstellung interessanter Inhalte, die ein Drittel der Händler als Herausforderung sieht (34 Prozent), und die kontinuierliche Kanalbetreuung bzw. das Community Management, mit dem etwa ein Viertel zu kämpfen hat (23 Prozent).

  • Finanzinstitute unter Zugzwang

    Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung zur digitalen operationellen Resilienz (DORA) Mitte Januar 2025 stehen Finanzinstitute unter Zugzwang: Sie müssen ihre IT-Sicherheit aufgrund der herrschenden Gefahrenlage entlang eines Katalogs an Maßnahmen auf einen zeitgemäßen Stand der Technik bringen. Eine aktuelle Studie von Veeam Software, dem weltweit führenden Anbieter für Datenresilienz nach Marktanteil, hat bei betroffenen Organisationen den Status Quo bei der Umsetzung abgefragt. Darin zeigt sich: Eine Mehrheit der deutschen Finanzdienstleister hält die hauseigene Resilienz noch nicht für ausreichend. 95 Prozent der über 100 befragten deutschen Unternehmen sehen noch Verbesserungsbedarf, um die Anforderungen zu erfüllen.

  • Billig-Händler verschärfen den Wettbewerb

    Seit einigen Jahren drängen verstärkt Online-Händler auf den deutschen Markt, die zu Niedrigstpreisen Produkte vor allem aus China importieren. Mehr als drei Viertel der deutschen Händler (78 Prozent) fordern deshalb ein Verbot chinesischer Billig-Marktplätze. Aus Sicht von je neuen von zehn Händlern würden sie häufig gegen das hier geltende Recht verstoßen (92 Prozent) und ihre Produkte enthielten oft potenziell gefährliche Inhaltsstoffe (88 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 505 Handelsunternehmen ab zehn Beschäftigten in Deutschland befragt wurden.

  • Cybersicherheit als strategisches Thema

    Eine aktuelle Studie von Qualys in Zusammenarbeit mit Dark Reading zeigt: Trotz wachsender Ausgaben und zunehmender Relevanz in Vorstandsetagen bleibt das Cyber-Risikomanagement vieler Unternehmen unausgereift. Der Grund: Der geschäftliche Kontext fehlt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen