Die zunehmende Auslagerung von Datenverarbeitungstätigkeiten birgt erhebliche Risiken für die Unternehmen und insbesondere für Finanzdienstleister Auftragsdatenverarbeitung: Hoher Handlungsbedarf für Unternehmen
(28.03.12) - Die deutschen Unternehmen haben die Auftragsdatenverarbeitung mit Blick auf den novellierten § 11 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) auf die Agenda gesetzt und sich mit den Inhalten vertraut gemacht. Eine einheitliche Vorgehensweise zur risikoorientierten Bewertung der Auftragsdatenverarbeitung und der Einsatz anerkannter Prüfungsstandards mit einer transparenten Berichterstattung finden bislang aber noch nicht im erforderlichen Umfang statt.
Das ist das Ergebnis einer Befragung von rund 150 Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungsbereich und deren IT-Dienstleistern zum aktuellen Stand hinsichtlich Wahrnehmung, Bearbeitung und Überprüfung der gestiegenen Anforderungen an die Auftragsdatenverarbeitung zwei Jahre nach Novellierung des §11 BDSG.
Zwar haben die meisten Unternehmen bereits Aktivitäten entwickelt, um die gewachsenen Anforderungen an die Auftragsdatenverarbeitung zu erfüllen. Jedoch findet bei rund 30 Prozent derzeit noch keine Risikobewertung für Auftragsdatenverhältnisse statt – eine Maßnahme, die als Voraussetzung für eine effiziente Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen angesehen werden kann. Auch in der gesetzlich geforderten Überprüfung der beim Auftragnehmer getroffenen technischen und organisatorischen Maßnahmen besteht großer Handlungsbedarf. Nur 6,5 Prozent der befragten Unternehmen setzen zur Kontrolle der Datenschutzbestimmungen Prüfungsberichte nach anerkannten Prüfungsstandards ein, die eine Überprüfung und Vergleichbarkeit der Berichte ermöglichen.
Als Gesamtergebnis der Studie lässt sich festhalten, dass die Unternehmen – unabhängig von den drohenden Prüfungen durch die Datenschutzbehörde – das Thema Auftragsdatenverarbeitung noch gezielter angehen müssen. "Die zunehmende Auslagerung von Datenverarbeitungstätigkeiten birgt erhebliche Risiken für die Unternehmen und insbesondere für Finanzdienstleister", sagte Günter Kapitza, Partner im Bereich Financial Services bei KPMG. "Vor allem nach den zahlreichen Datenskandalen mit häufig einhergehendem Reputationsschaden kann es sich kein Unternehmen mehr leisten, das Thema Datenschutz zu ignorieren. Nur eine transparente Überprüfung und Berichterstattung über die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen kann hier die notwendige Sicherheit gewährleisten." (KPMG: ra)
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Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).
NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.
Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).
Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.
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