Überprüfung und Beseitigung von Diskriminierungen


Antrag: Grüne-Fraktion will "Entgeltdiskriminierung von Frauen verhindern"
Ferner soll nach dem Willen der Fraktion unter anderem ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt sowie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz reformiert werden, um wirksamer gegen Entgeltdiskriminierung vorgehen zu können


(26.03.12) - Die Bundesregierung soll nach dem Willen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Frauen vor "Entgeltdiskriminierung" schützen. Das Gleichstellungsgebot "gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit" müsse durch weitergehende gesetzliche Regelungen durchgesetzt werden, schreibt die Fraktion in einem Antrag (17/8897). Danach soll die Bundesregierung einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen.

Zu dessen Eckpunkten soll der Vorlage zufolge die Pflicht der Tarifpartner gehören, "alle zukünftigen und innerhalb einer gewissen Frist alle bestehenden Tarif- und Firmentarifverträge auf Entgeltdiskriminierungen in eigener Verantwortung" zu überprüfen. Gleiches solle für die Entgeltregelungen von tarifungebundenen Betrieben gelten. Ergeben die Überprüfungen, dass Tarifverträge, nichttarifliche Entgeltregelungen sowie die Umsetzungspraxis vor Ort Diskriminierungen enthalten, sollen diese laut Antrag innerhalb einer festgelegten Frist beseitigt werden müssen.

Zu den weiteren Eckpunkten des geforderten Gesetzentwurfs zählt unter anderem eine verbindliche Durchsetzung des Grundsatzes "gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit". Dazu müssten im Gesetz angemessen hohe Sanktionen für den Fall verankert werden, dass der Pflicht nach Überprüfung und Beseitigung von Diskriminierungen nicht nachgekommen wird.

Ferner soll nach dem Willen der Fraktion unter anderem ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt sowie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz reformiert werden, um wirksamer gegen Entgeltdiskriminierung vorgehen zu können.

Zur Begründung verweisen die Abgeordneten darauf, dass Frauen in Deutschland durchschnittlich pro Stunde 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen verdienten. Rund 81 Prozent der Betriebe im Westen und 64 Prozent im Osten bezahlten Frauen weniger Gehalt als Männern. Damit sei Deutschland bei der Entgeltgleichheit "seit Jahrzehnten zusammen mit Tschechien, Österreich und der Slowakei Schlusslicht in Europa". (Deutscher Bundestag: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Sorgfaltspflichten für Online-Dienste

    Bei einer öffentlichen Anhörung des Digitalausschusses ist das von der Bundesregierung geplante Digitale-Dienste-Gesetz (20/10031) zur Umsetzung des Digital Services Act (DSA) auf nationaler Ebene von den geladenen Sachverständigen überwiegend begrüßt worden. Moderate Kritik wurde an einzelnen Punkten des Entwurfs zur Umsetzung laut.

  • Einsatz von KI birgt auch Risiken

    Die Deutsche Bundesregierung erkennt in der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) ein "vielfältiges und beträchtliches" Potenzial für Beschäftigte und den Arbeitsmarkt. KI könne die Produktivität von Beschäftigten steigern und diese bei ihren Tätigkeiten entlasten.

  • EU-Plastikabgabe weiter in Abstimmung

    Die Deutsche Bundesregierung befindet sich momentan noch in der Abstimmung hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der nationalen Umlegung der EU-Plastikabgabe. Verschiedene Optionen würden geprüft.

  • Bedeutung gemeinwohlorientierter Unternehmen

    Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Franziska Brantner (Bündnis 90/Die Grünen), hat bei der Aussprache zur Unterrichtung des Bundestages zur Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen im Wirtschaftsausschuss die Bedeutung des Programms betont.

  • Mehr Recycling-Anreize

    In seiner derzeitigen Form hat Paragraf 21 des Verpackungsgesetzes aus Sicht der Bundesregierung für die Hersteller systembeteiligungspflichtiger Verpackungen bereits ein wichtiges Signal in Richtung des ökologischen Verpackungsdesigns gesetzt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen