Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Wettbewerb nicht wesentlich geschwächt


Fusionskontrolle: Europäische Kommission gibt grünes Licht für Übernahme der Sparten Hochspannungskabel und Kabelzubehör von ABB durch NKT
Die Prüfung war wichtig, denn in dieser Branche hat es bereits kollusive Absprachen gegeben



Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme der Sparten Hochspannungskabel und Stromkabelzubehör von ABB durch NKT nach der EU-Fusionskontrollverordnung ohne Auflagen freigegeben. Die Kommission gelangte zu dem Ergebnis, dass das aus dem Zusammenschluss hervorgehende Unternehmen in Europa weiterhin wirksam mit anderen Wettbewerbern konkurrieren würde.

Sowohl NKT als auch ABB entwickeln und vertreiben über ihre Hochspannungssparte Stromkabel und Kabelzubehör. Die Kommission hat geprüft, wie sich der Wegfall eines Konkurrenten auf den Wettbewerb auswirken würde und ob der Zusammenschluss dazu führen könnte, dass die verbleibenden Unternehmen in der Branche ihr Wettbewerbsverhalten abstimmen.

Die Prüfung war wichtig, denn in dieser Branche hat es bereits kollusive Absprachen gegeben. So stellte die Kommission 2014 fest, dass die größten Hersteller von Hochspannungskabeln, darunter auch NKT und ABB, an einem Kartell zur Beschränkung des Wettbewerbs bei Projekten im Zusammenhang mit Unterwasser- und Erdkabeln beteiligt waren. Die Hersteller hatten Absprachen über die Aufteilung der Märkte und Kunden getroffen. An dem Kartell waren auch japanische und koreanische Hersteller beteiligt, die es unterließen, Gebote für Projekte im EWR abzugeben, um sich aus dem Heimatgebiet der europäischen Unternehmen herauszuhalten.

Die Kommission hat sich im Rahmen ihrer Prüfung vor allem mit den sich überschneidenden Geschäftstätigkeiten der beiden Unternehmen im Hochspannungskabelbereich befasst, so insbesondere mit Drehstrom- und Gleichstrom-Unterwasserkabeln. Solche Kabel werden eingesetzt, um Übertragungsnetze miteinander zu verbinden, die durch Wasser getrennt sind, also beispielsweise um Energie, die in Windparks auf See erzeugt wird, zum Festland zu leiten. NKT ist im Bereich der Gleichstrom-Unterwasserkabel ein potenzieller neuer Marktteilnehmer.

Auf der Grundlage ihrer umfassenden Marktuntersuchung gelangte die Kommission zu dem Ergebnis, dass die geplante Übernahme den Wettbewerb nicht wesentlich schwächen würde und auch weiterhin eine Reihe starker Konkurrenten auf dem Markt tätig wären. So ergab die Untersuchung, dass vor kurzem asiatische Wettbewerber erfolgreich in den Markt eingetreten sind, so unter anderem LS Cables und Sumitomo. Diese Unternehmen tragen nun dazu bei, den Wettbewerb im Bereich Hochspannungskabel und Kabelzubehör zu gewährleisten und zu stärken.

Unternehmen und Produkte
Die ABB-Sparten Hochspannungskabel und Kabelzubehör gehören als Teil des Unternehmensbereichs Power Grids zu 100 Prozent zur ABB-Gruppe. Über die beiden Sparten ist ABB schwerpunktmäßig in Europa tätig in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von i) Hoch- und Höchstspannungs-Stromkabelsystemen und ii) Stromkabelzubehör.
NKT ist über seine Kabelsparte in der Herstellung und im Vertrieb von Kabeln tätig. Die Geschäftstätigkeit im Bereich Stromkabel konzentriert sich auf Europa. (Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 06.03.17
Home & Newsletterlauf: 12.04.17



Meldungen: Europäische Kommission

  • Verluste von Kunststoffpellets verringern

    Die Europäische Kommission begrüßt die zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat erzielte vorläufige Einigung über den Vorschlag der Kommission, die Verschmutzung durch Mikroplastik durch Kunststoffpellets in der gesamten Wertschöpfungskette, auch während des Transports, insbesondere auf See, zu regulieren und zu verhindern. Die neue Verordnung wird die Umwelt schützen und gleichzeitig sicherstellen, dass die europäischen Industrien weiterhin nachhaltig operieren und expandieren können.

  • Schutz vor möglichen Risiken in Spielzeug

    Die Europäische Kommission begrüßt die vorläufige politische Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über die neuen Vorschriften für die Sicherheit von Spielzeug im Anschluss an den Vorschlag der Kommission für eine Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug vom 28. Juli 2023. Die neue Verordnung wird die Verwendung schädlicher Chemikalien wie PFAS, endokrine Disruptoren und Bisphenole in Spielzeug verbieten. Alle Spielzeuge werden über einen digitalen Produktpass verfügen, um zu verhindern, dass unsicheres Spielzeug, das online und offline verkauft wird, in die EU gelangt.

  • Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz)

    Die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 25 Mitgliedstaaten sowie Island und Norwegen haben die Ergebnisse einer Überprüfung ("Sweep") von Online-Händlern, die Gebrauchtwaren wie Kleidung, elektronische Geräte oder Spielzeug verkaufen, veröffentlicht. "Sweeps" werden von der Europäischen Kommission koordiniert und von den nationalen Durchsetzungsbehörden zeitgleich durchgeführt. Mit dem aktuellen Sweep sollte überprüft werden, ob die Praktiken dieser Händler mit dem EU-Verbraucherrecht im Einklang stehen. Die Verbraucherschutzbehörden überprüften 356 Online-Händler und stellten fest, dass 185 (52 Prozent) von ihnen möglicherweise gegen das EU-Verbraucherrecht verstoßen.

  • Ziele Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz

    Die Europäische Kommission hat ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Vorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit angenommen, das zusätzliche Investitionen freisetzen soll. Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn bei der Schaffung günstigerer Rahmenbedingungen für Unternehmen in der EU, damit diese wachsen, innovativ sein und hochwertige Arbeitsplätze schaffen können.

  • Stärkung der Arzneimittel-Lieferketten

    Die Kommission hat einen Vorschlag für eine Verordnung vorgelegt, mit der die Verfügbarkeit kritischer Arzneimittel in der EU verbessert werden soll. Ziel des Vorschlags ist es, die menschliche Gesundheit zu schützen, indem Anreize für eine Diversifizierung der Lieferkette geschaffen werden und die Herstellung von Arzneimitteln in der EU gefördert wird. Dadurch wird die Arzneimittelbranche in der EU unterstützt, die einen großen Anteil an unserer Wirtschaftsleistung hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen