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Regulierung des OTC-Derivatehandels


Bericht der Kommission unterstreicht Bedeutung und Dringlichkeit von Reformen im Finanzsektor als Grundlage für die Rückkehr zu langfristigem Wachstum
Finanzkrise hat gezeigt, dass das Thema Finanzmarktstabilität stärker in den Blickpunkt rücken muss

(05.06.13) - Die Europäische Kommission stellte auf einer gemeinsamen Konferenz mit der Europäischen Zentralbank (EZB) in Brüssel den Bericht zur Finanzmarktstabilität und -integration in Europa (European Financial Stability and Integration Report) vor. Dabei werden führende Vertreter aus Politik, Finanzwelt und Lehre über die Stabilität und Integration der europäischen Finanzmärkte diskutieren.

Der für Binnenmarkt und Dienstleistungen zuständige Kommissar Michel Barnier erklärte: "Die in diesem Bericht analysierten Strategien sind unsere besten Instrumente, um die Krise zu überwinden. Unsere Reformagenda geht dieses wichtige Thema an, bei dem es kein Scheitern geben darf, und schafft einen widerstandsfähigeren und integrierten europäischen Markt für Finanzdienstleistungen. Unser Finanzsektor muss in der Lage sein, die Realwirtschaft zu unterstützen und die Grundlage für langfristiges Wachstum zu schaffen".

Laut Bericht hat sich die Finanzkrise im Jahr 2012 trotz der erzielten Verbesserungen weiterhin hemmend auf das Wirtschaftswachstum ausgewirkt.

Der diesjährige Bericht

>> zeigt, dass den europäischen Vorschlägen für die Schaffung einer Bankenunion die Notwendigkeit zugrunde liegt, die wirtschaftliche und finanzielle Integration in Europa zu vertiefen;

>> umfasst die wichtigsten politischen Initiativen, die im Jahr 2012 umgesetzt, angenommen, vorgestellt oder entwickelt wurden.

>> enthält eine Bestandsaufnahme der wichtigen Debatten, die von Regierungen, internationalen Organisationen und letztlich von der breiten Öffentlichkeit angestoßen wurden, um die Geschäftsmodelle von Finanzinstituten zu prüfen; insbesondere werden die Forderungen nach Strukturreformen im Bankensektor hervorgehoben;

>> beschreibt und bewertet die Fortschritte bei der Regulierung des OTC-Derivatehandels;

>> unterstreicht die zentrale Rolle des Finanzsektors bei der Unterstützung der Realwirtschaft und bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum für die Gesellschaft, indem er die Schwierigkeiten analysiert, die kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beim Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten haben.

Hintergrund
Im Jahr 1999 lag ein einheitlicher Finanzmarkt mit ungehindertem Kapitalverkehr und freiem grenzüberschreitendem Handel zwischen Marktteilnehmern in der EU noch in weiter Ferne. Seitdem wurden erhebliche Fortschritte erzielt. Die Verknüpfung zwischen europäischen Finanzinstituten und -märkten hat zugenommen. Die Marktdynamik zwang Regulierungs- und Aufsichtsbehörden zu weiteren Anpassungen. Die bis dahin übliche Organisation von Finanzregulierung und -aufsicht wurde in Frage gestellt, und die Intensität grenzübergreifender Risikoübertragungskanäle nahm zu.

Die Kommission erkannte die Notwendigkeit, die Entwicklungen im Finanzsektor der EU regelmäßig zu überwachen. Zu diesem Zweck veröffentlichte sie bis 2009 den Bericht über die Integration der europäischen Finanzmärkte. Dieser stützt sich auf Indikatoren für finanzielle Integration, Effizienz, Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit und geht auf Entwicklungen des Marktes und der Politik ein.

Die Finanzkrise hat gezeigt, dass das Thema Finanzmarktstabilität stärker in den Blickpunkt rücken muss. Als Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen wurde 2010 ein neu gestalteter Bericht zur Finanzmarktstabilität und -integration in Europa (European Financial Stability and Integration Report) eingeführt. Darin wird nun auch auf neue politische Maßnahmen eingegangen, die die Grundlage für die Weiterentwicklung eines wirklich integrierten europäischen Finanzmarkts schaffen. (Europäische Kommission: ra)


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