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Konzentration auf das Positive von Big Data


Europäische Kommission ermahnt Regierungen, das Potenzial von "Big Data" zu nutzen
Unzureichende Infrastruktur und zu geringe Finanzierungsmöglichkeiten

(21.07.14) - Der Umfang der Daten, die heute erhoben und ausgewertet werden, nimmt stetig zu. Als Reaktion auf die Forderungen aus der Wirtschaft und der Bevölkerung fordert die Europäische Kommission die Regierungen der Mitgliedstaaten nun auf, sich endlich in diese große Datenrevolution einzubringen.

"Es ist an der Zeit, dass wir uns endlich auf die positiven Aspekte von Big Data konzentrieren", so Vizepräsidentin Neelie Kroes. "Massendaten – das klingt negativ und beängstigend; größtenteils trifft dies aber gar nicht zu. Die Staats- und Regierungschefs müssen sich auf Big Data einlassen."

Bei den öffentlichen Konsultationen zu Big Data wurden folgende Probleme ermittelt:

>> ein Mangel an grenzüberschreitender Koordinierung

>> unzureichende Infrastruktur und zu geringe Finanzierungsmöglichkeiten

>> ein Mangel an Datenexperten und -kompetenzen

>> zersplitterte, zu komplexe rechtliche Rahmenbedingungen

Wichtigste vorgestellte konkrete Lösungsvorschläge:

>> Eine öffentlich-private Partnerschaft, die revolutionäre Big Data-Projekte u. a. in der personalisierten Medizin und der Nahrungsmittellogistik finanziert

>> Schaffung eines Inkubators für offene Daten (im Rahmen von Horizont 2020), um KMU zu helfen, datengesteuerte Lieferketten aufzubauen und das Cloud Computing intensiver zu nutzen

>> neue Vorschriften über das Eigentum an Daten und die Haftung für die Bereitstellung von Daten bei Daten, die im "Internet der Dinge" erfasst werden (Maschine-Maschine-Kommunikation)

>> Aufstellung von Normen für Daten und Ermittlung potenzieller Defizite

>> Einrichtung von Exzellenzzentren für Hochleistungsrechnen zur Erhöhung der Anzahl der Datenspezialisten in Europa

>> Schaffung eines Netzes von Rechenzentren in verschiedenen Mitgliedstaaten

>> Von der Kommission auszuweitende bzw. fortzusetzende Maßnahmen

>> Verstärkte Investitionen in die 5G-Technik (700 Mio. EUR sind bereits für eine öffentlich-private Partnerschaft vorgesehen) im Rahmen internationaler Übereinkommen, wie z. B. des Abkommens zwischen der Europäischen Kommission und Südkorea (Juni 2014)

>> die "Große Koalition für digitale Arbeitsplätze" und die Initiative "Die Bildung öffnen" zur Bewältigung der Fachkräftemangels

>> Leitlinien für bewährte Verfahren für Behörden und zum Thema offene Daten

Hintergrund
Jede Minute werden in der Welt 1,7 Trillionen Bytes an Daten generiert, was 360.000 DVDs entspricht – das ist ein tägliches Pro-Kopf-Datenvolumen von mehr als 6 MB. Dementsprechend verzeichnet der Datensektor einen jährlichen Zuwachs von 40 Prozent – was der 7-fachen Wachstumsrate des Informations- und Kommunikationsmarkts insgesamt entspricht. Dabei tragen Massendaten bereits heute dazu bei, die Diagnose von Hirnschädigungen zu beschleunigen, den optimalen Standort für Windkraftanlagen zu ermitteln, Verkehrsstaus zu verhindern oder Ernteerträge in Entwicklungsländern zu prognostizieren. Der Wert weltweiter Massendatentechnik und ‑dienste wird bis 2015 auf 16,9 Mrd. USD ansteigen, und durch die Datenwirtschaft werden in Europa Hunderttausende neuer Arbeitsplätze entstehen. Unternehmen, die ihre Entscheidungsprozesse auf Wissen stützen, das aus Daten generiert wurde, verzeichnen Produktivitätssteigerungen von 5–6 Prozent.

Um EU Bürger und Unternehmen in der EU dabei zu unterstützen, das gesamte Potenzial von Big Data auszuschöpfen, wird die Kommission gemeinsam mit dem Parlament und dem Rat auf einen erfolgreichen Abschluss der Reform des EU-Datenschutzrechtsrahmens und die endgültige Annahme der Richtlinie über Netz- und Informationssicherheit hinarbeiten, um das für eine florierende datengesteuerte Wirtschaft erforderliche hohe Maß an Vertrauen zu schaffen. (Europäische Kommission: ra)


Meldungen: Europäische Kommission

  • Verluste von Kunststoffpellets verringern

    Die Europäische Kommission begrüßt die zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat erzielte vorläufige Einigung über den Vorschlag der Kommission, die Verschmutzung durch Mikroplastik durch Kunststoffpellets in der gesamten Wertschöpfungskette, auch während des Transports, insbesondere auf See, zu regulieren und zu verhindern. Die neue Verordnung wird die Umwelt schützen und gleichzeitig sicherstellen, dass die europäischen Industrien weiterhin nachhaltig operieren und expandieren können.

  • Schutz vor möglichen Risiken in Spielzeug

    Die Europäische Kommission begrüßt die vorläufige politische Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über die neuen Vorschriften für die Sicherheit von Spielzeug im Anschluss an den Vorschlag der Kommission für eine Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug vom 28. Juli 2023. Die neue Verordnung wird die Verwendung schädlicher Chemikalien wie PFAS, endokrine Disruptoren und Bisphenole in Spielzeug verbieten. Alle Spielzeuge werden über einen digitalen Produktpass verfügen, um zu verhindern, dass unsicheres Spielzeug, das online und offline verkauft wird, in die EU gelangt.

  • Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz)

    Die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 25 Mitgliedstaaten sowie Island und Norwegen haben die Ergebnisse einer Überprüfung ("Sweep") von Online-Händlern, die Gebrauchtwaren wie Kleidung, elektronische Geräte oder Spielzeug verkaufen, veröffentlicht. "Sweeps" werden von der Europäischen Kommission koordiniert und von den nationalen Durchsetzungsbehörden zeitgleich durchgeführt. Mit dem aktuellen Sweep sollte überprüft werden, ob die Praktiken dieser Händler mit dem EU-Verbraucherrecht im Einklang stehen. Die Verbraucherschutzbehörden überprüften 356 Online-Händler und stellten fest, dass 185 (52 Prozent) von ihnen möglicherweise gegen das EU-Verbraucherrecht verstoßen.

  • Ziele Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz

    Die Europäische Kommission hat ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Vorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit angenommen, das zusätzliche Investitionen freisetzen soll. Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn bei der Schaffung günstigerer Rahmenbedingungen für Unternehmen in der EU, damit diese wachsen, innovativ sein und hochwertige Arbeitsplätze schaffen können.

  • Stärkung der Arzneimittel-Lieferketten

    Die Kommission hat einen Vorschlag für eine Verordnung vorgelegt, mit der die Verfügbarkeit kritischer Arzneimittel in der EU verbessert werden soll. Ziel des Vorschlags ist es, die menschliche Gesundheit zu schützen, indem Anreize für eine Diversifizierung der Lieferkette geschaffen werden und die Herstellung von Arzneimitteln in der EU gefördert wird. Dadurch wird die Arzneimittelbranche in der EU unterstützt, die einen großen Anteil an unserer Wirtschaftsleistung hat.

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