Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Umfassendes Sportschutzgesetzes


Bayerns Justizminister Bausback: "Strafrechtliche Bekämpfung von Spielmanipulationen nicht auf die lange Bank schieben"
DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch unterstützt die Forderungen Bayerns nach Schaffung sportspezifischer Bestechungstatbestände


(26.02.15) - Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback traf mit dem Vizepräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes Dr. Rainer Koch zusammen, um über gemeinsame Strategien zur strafrechtlichen Bekämpfung von Spielmanipulationen zu beraten. Bausback zu diesem Anlass: "Wir dürfen nicht tatenlos zuschauen, wenn Sportwettkämpfe manipuliert werden – etwa, indem Schiedsrichter oder Spieler bestochen werden - und sich die Täter dann über den Abschluss von Sportwetten auf die verschobenen Ergebnisse die Taschen voll stopfen. Denn das zielt ins Herz des ehrlichen Wettbewerbs und der Glaubwürdigkeit und Vorbildfunktion des Sports. Staat und Sport müssen gemeinsam und mit einer Schlagrichtung dagegen vorgehen."

Bausback erinnert daran, dass sich Bayern bereits seit vielen Jahren für weitergehende Strafvorschriften zur Bekämpfung von Spielmanipulationen einsetzt: "Nicht erst der bestochene Schiedsrichter auf dem Spielfeld, sondern schon seine vorgelagerte Unrechtsvereinbarung mit Wettmafia & Co. ist der Angriff auf die Integrität des Sports. Schon hier muss das Strafrecht eingreifen. Deswegen habe ich die Schaffung von Korruptionstatbeständen im Sport schon letztes Jahr in meinem 'Entwurf eines Gesetzes zum Schutze der Integrität des Sports' gefordert und meine Vorschläge dazu auf den Tisch gelegt."

Den Diskussionsentwurf eines umfassenden Sportschutzgesetzes, das neben Verbesserungen bei der strafrechtlichen Dopingbekämpfung auch Regelungen zur Bekämpfung von Spielmanipulationen enthält, finden Sie hier:
http://www.justiz.bayern.de/media/pdf/gesetze/sport.pdf

Bausback hatte zudem bereits maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Koalitionspartner im Bund im Koalitionsvertrag darauf geeinigt haben, weitergehende strafrechtliche Regelungen beim Kampf gegen Doping und Spielmanipulationen zu schaffen. Bayerns Justizminister: "Ich sehe nun aber mit Sorge, dass der Bund die Dopingbekämpfung isoliert behandelt und die Bekämpfung der Spielmanipulationen hinten anstellt. Hier wäre ein Gesamtkonzept zum Schutze der Integrität des Sports der bessere Weg gewesen. Wir dürfen den Kampf gegen die Spielmanipulationen nicht auf die lange Bank schieben."

DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch unterstützt die Forderungen Bayerns nach Schaffung sportspezifischer Bestechungstatbestände: "Die Verfälschung sportlicher Wettbewerbe durch Manipulation stellt eine der größten gegenwärtigen Bedrohungen des gesamten Sports dar, sie gefährdet dessen Integrität. Der DFB fordert deshalb wie der DOSB die Verankerung eines eigenen, dem Schutz der 'Integrität des Sports' dienenden Straftatbestandes. Ich hoffe, dass die Bundesregierung deshalb schnellstmöglich ihr Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zur Gänze umsetzt und es nicht bei Regelungen zur Dopingbekämpfung bewenden lässt."

Bausback abschließend: "Ich bin sehr froh über die engagierte und aktive Rolle, die der Deutsche Fußball-Bund in der Diskussion einnimmt. Der Fußball ist, auch wenn andere Sportarten ebenfalls betroffen sind, das vorrangige Ziel der Manipulatoren. Gerade hier zeigt sich: Wir brauchen eine Lösung." (Bayerisches Justizministerium: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Effektiver Hinweisgeberschutz ist überfällig

    Bayern hat am 10. Februar 2023 im Bundesrat dem von der Ampel beschlossenen neuen Hinweisgeberschutzgesetz nicht zugestimmt. Unter anderem verpflichtet das Gesetz Unternehmen ab 50 Beschäftigten dazu, interne Meldestellen für Meldungen über im Gesetz genannte Verstöße einzurichten.

  • § 10 Absatz 1 Einlagensicherungsgesetz (EinSiG)

    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 25. Januar 2023 für die North Channel Bank GmbH & Co. KG den Entschädigungsfall gemäß § 10 Absatz 1 Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) festgestellt, da das Institut wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage ist, die bei ihm unterhaltenen Einlagen zurückzuzahlen.

  • ESG: Wo Dienstleister unterstützen

    Das Thema ESG (Environmental, Social, Governance) duldet keinen Aufschub mehr. Unternehmen begreifen ESG-Pflichten auch als Chance, das eigene Geschäftsmodell und eingespielte Wertschöpfungsprozesse zu hinterfragen. Wer sich frühzeitig mit der Materie beschäftigt, ist klar im Vorteil, denn der Markt belohnt Nachhaltigkeitsbemühungen. Die Marktanalysten von Lünendonk & Hossenfelder widmen die aktuelle Ausgabe des Lünendonk-Magazins dem Trendthema ESG. Mit den Kapiteln Regulatorik, Erfolgsfaktoren der Unternehmensführung, Digitalisierung, Lieferkette, Immobilienwirtschaft und nachhaltiger Erfolg fokussiert es auf die Herausforderungen bei der Umsetzung verpflichtender wie auch freiwilliger Maßnahmen. Als Autoren wurden neben eigenen Analysten erfahrene Führungskräfte von Serviceunternehmen gewonnen, die Lösungsansätze für die vielfältigen ESG-Anforderungen aufzeigen.

  • Recht vor neuen Herausforderungen

    Legal Tech und der Einsatz moderner Informationstechnologien im Rechts- und Wirtschaftsleben verändern die Berufswelt der Juristen. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: "Die fortschreitende Digitalisierung stellt das Recht vor neue Herausforderungen. Legal Tech schafft neue Möglichkeiten sowohl zur Automatisierung von Abläufen als auch zur Sachbearbeitung und Rechtsberatung. Deshalb setzt die bayerische Justiz ab Juli dieses Jahres IT-Recht und Legal Tech auf den Lehrplan. Mit der Vermittlung wertvoller Zusatzkompetenzen leisten wir auch einen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des Rechtsstandorts Deutschland."

  • Wo steuert die Versicherungsbranche hin?

    Auch 2023 steht die Versicherungsbranche vor großen Herausforderungen. Der Modernisierungs- und Digitalisierungsdruck nimmt weiter zu. Fadata sieht fünf Entwicklungen, die die Versicherungslandschaft prägen werden. Die Versicherungswirtschaft steht unter einem hohen Wettbewerbsdruck und vor steigenden Markt- und Kundenanforderungen. Neue Player und Geschäftsmodelle gefährden das etablierte Stammgeschäft. Um ihre Marktposition zu sichern und zu stärken, müssen Versicherer Innovationen konsequent vorantreiben.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen