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Sichere Basis zur Vorstandsvergütung


Ausufernde Compliance-Regeln: Financial Experts kritisieren Verrechtlichung des Unternehmertums
Dr. Michael Fuchs: "Effektive Aufsichtsratsarbeit braucht mehr Kompetenz statt noch mehr Gesetze" - Professionelle Aufsichtsräte sollen "Old Boys Club" ersetzen

(03.07.12) - Gegen ausufernde Regulierung und Verrechtlichung des Unternehmertums setzte sich Dr. Michael Fuchs, Mitglied im CDU-Bundesvorstand und stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, bei der 1. Financial Experts Conference in Hamburg ein. Fuchs ist Schirmherr der Financial Experts Association e.V. (FEA), des ersten deutschen Berufsverbandes für Finanzexperten in Aufsichtsräten.

"Wir brauchen ein unternehmerfreundliches Klima und sollten weniger darüber nachdenken, wie wir Unternehmern weitere regulatorische Fesseln anlegen. Unternehmer müssen die Chance haben, sich für Risiken und damit Chancen zu entscheiden – ohne fürchten zu müssen, bei einem Fehlschlag auch noch strafrechtlich am Pranger zu stehen. Dafür brauchen wir wenige, einfache und unzweideutige Regeln. Ansonsten entsteht eine Verwaltungsrepublik: Jeder rationale Manager wird sich vor allem darum bemühen, rechtliche Risiken zu kontrollieren und zu minimieren, anstatt die notwendigen unternehmerischen Risiken zu tragen. Und weniger Risiken führen zu weniger unternehmerischen Chancen und Erträgen."

Zu mehr Sicherheit bei Entscheidungsprozessen im Vorstand und Aufsichtsrat soll ein Praxisleitfaden beitragen, den die Financial Experts Association derzeit gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN) erarbeitet. "Uns geht es darum, unbürokratisch und praxisorientiert Leitlinien für eine gute Aufsichtsrats- und Beiratsarbeit zu definieren", sagte Prof. Dr. Bernd Schichold, Präsident der Financial Experts Association.

Vergütung von Vorständen in der Diskussion
Die Financial Experts werden deshalb in einem Praxisleitfaden einen Fokus auf die derzeit heftig diskutierte Vergütung von Vorständen legen.

"Die Vergütung von Vorständen steht im Zentrum des Interesses von Mitarbeitern, Aufsichtsräten, Öffentlichkeit und weiterer Gruppen. Deshalb bedarf es im Rahmen der rechtlichen und regulatorischen (Compliance-)Vorgaben klare Leitlinien für die Festlegung und Anpassung von Vergütungspaketen für Vorstände", so Olaf Lang, Managing Director der Unternehmensberatung Towers Watson, Frankfurt. Diese Leitlinien erarbeitet die FEA mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN) sowie weiteren aktiven Aufsichtsräten, Unternehmern und Investoren, Wissenschaftlern, Wirtschaftsprüfern, Anwälten und Vergütungsexperten. Diese Leitlinien bilden die Grundlage für einen "European Corporate Governance Code of Best Practice".

Qualifizierungsinitiative für Aufsichtsräte
Dr. Michael Fuchs sprach sich engagiert für eine höhere Qualifikation von Aufsichtsräten in Deutschland aus: "Wir brauchen nicht mehr Regulierung, sondern vor allem mehr Kompetenz: Gerade im für Deutschland so wichtigen Mittelstandssektor stellen wir fest, dass die Kontroll- und Überwachungsorgane von Unternehmen häufig nicht ausreichend qualifiziert sind", so Fuchs. Als Partner der Financial Experts Association bietet die SAFE GmbH, eine Serviceagentur zur Qualifizierung von Aufsichtsräten, individuelle Module an. "Wir wollen Aufsichtsräten Wissen vermitteln und zu mehr Professionalität beitragen", betonte Schichold. "Das Ende des "Old Boys Club" steht bevor. Wir sind auf dem Weg zu einer deutlich stärkeren Professionalisierung bei der Besetzung des Aufsichtsrates", sagte Christine Wolff, ehemalige Geschäftsführerin und Senior Vice President bei der URS Corporation.

Informationen FEA - Financial Experts Association e.V. Der Berufsverband "FEA - Financial Experts Association e.V." ist ein freiwilliger Zusammenschluss von deutschen und internationalen Finanzexperten. Der Verband wurde im Ende 2008 mit der Zielsetzung gegründet, unabhängige Finanzexperten bei ihrer beruflichen Tätigkeit auf den Gebieten der Corporate Governance, des Risikomanagements, der Rechnungslegung, der internen Kontrolle, der Compliance und der Prüfung zu unterstützen. Der Berufsverband ist die erste bundesweit organisierte Interessenvertretung für unabhängige Finanzexperten (Financial Experts) in Aufsichtsgremien. (FEA - Financial Experts Association: ra)

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Meldungen: Europäische Kommission

  • Angleichung der Schweiz an das EU-Recht

    Die Europäische Kommission unternahm einen wichtigen Schritt, um die Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz zu stärken und auszubauen. Sie unterbreitete dem Rat Vorschläge zur Genehmigung der Unterzeichnung und des Abschlusses eines umfassenden Pakets von Abkommen, das einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Ratifizierung eines modernisierten Rahmens für die Zusammenarbeit darstellt.

  • Achtes illustratives Nuklearprogramm

    Die Umsetzung der Pläne der Mitgliedstaaten in Bezug auf die Kernenergie wird erhebliche Investitionen in Höhe von rund 241 Mrd. EUR bis 2050 erfordern, sowohl für die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Reaktoren als auch für den Bau neuer Großreaktoren. Zusätzliche Investitionen sind für kleine modulare Reaktoren (SMR), fortgeschrittene modulare Reaktoren (AMR) und Mikroreaktoren erforderlich, und die Kommission hat in ihrem achten illustrativen Nuklearprogramm (PINC) die Fusion für die längerfristige Zukunft bewertet.

  • Änderungen bei den DAWI-Vorschriften

    Die EU-Kommission ersucht um Rückmeldungen zu einer Überarbeitung der Beihilfevorschriften für Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI), die dem Mangel an erschwinglichem Wohnraum entgegenwirken soll. Zur Überbrückung der Investitionslücke für erschwinglichen Wohnraum bedarf es großer Investitionen. Staatliche Beihilfemaßnahmen können einen Anreiz für die erforderlichen Investitionen bieten.

  • Glaubwürdige Wettbewerber

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt.

  • Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder und Gebiete mit hohem Risiko aktualisiert, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen. EU-Einrichtungen, die unter den AML-Rahmen fallen, müssen bei Transaktionen, an denen diese Länder beteiligt sind, verstärkte Wachsamkeit walten lassen. Dies ist wichtig, um das Finanzsystem der EU zu schützen.

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