Zur Genehmigung der Entgelterhöhung


Colt Telecom fordert konsequente Regulierung in Deutschland – mit Blick auf die Signalwirkung in Europa
Wie bei der Erhöhung der Interconnection-Entgelte wird Deutschland oft zum Präzedenzfall für andere europäische Länder


(03.09.09) - Colt, Anbieterin von Geschäftskommunikationslösungen, setzt sich für eine faire Regulierung des deutschen Telekommunikationsmarktes ein – auch mit Blick auf die Situation in ganz Europa. "Kommt es in Deutschland zu unausgewogenen Regulierungsentscheidungen, die dem Ex-Monopolisten zugute kommen, finden diese Fälle im europäischen Kontext leider oftmals Nachahmung", sagt Dr. Jürgen Hernichel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Colt in Deutschland.

"Umso wichtiger ist eine starke Regulierung in Deutschland, die den Anbietern gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabile und faire Rahmenbedingungen bietet. Mit seiner Klage gegen die Erhöhung der Interconnection-Entgelte etwa setzt Colt das richtige Zeichen."

Die Entscheidung der Bundesnetzagentur zur Genehmigung der Entgelterhöhung hat in anderen europäischen Ländern bereits Konsequenzen nach sich gezogen. "Eine Vielzahl der Telekommunikationsunternehmen in Europa, die ihre jeweiligen Märkte dominieren, sind dem schlechten deutschen Vorbild gefolgt und haben bei ihren Regulierungsbehörden ähnliche Entgelterhöhungen beantragt", sagte Hernichel. "Dieses Beispiel zeigt, wie eine unausgewogene Entscheidung der Bundesnetzagentur Signalwirkung entfalten und umgehend europaweit Verbreitung finden kann. Auch daher ist es so wichtig, in Deutschland konsequent eine wettbewerbs- und kundenfreundliche Regulierungspolitik einzufordern."

Im November 2008 hatte die Bundesnetzagentur der Forderung der Deutschen Telekom nachgegeben, die Interconnection-Entgelte deutlich zu erhöhen. Diese Entgelte zahlen die Wettbewerber der Deutschen Telekom für die Zustellung von Telefongesprächen in das Festnetz des ehemaligen Staatskonzerns. Colt hat aufgrund der starken Marktposition der Deutschen Telekom und der zu erwartenden Negativ-Effekte für den Wettbewerb und die Endkunden gegen die Entscheidung der Regulierungsbehörde Klage eingereicht.

Als europaweit agierender Anbieter von ITK-Lösungen ist Colt in der Lage, den Markt in besonderem Maße auch aus länderübergreifender Perspektive zu beobachten, um rechtzeitig auf Fehlentwicklungen auf europäischer Ebene aufmerksam zu machen. Colt unterstützt zudem die kürzlich vorgeschlagene Stärkung der Marktüberwachung auf europäischer Ebene, die die nationalen Behörden ergänzt und eine einheitliche Vorgehensweise sicherstellt.

"Der diskriminierungsfreie Zugang zum Netz dominanter Betreiber ist essenziell für einen funktionierenden Wettbewerb – überall in Europa. Deshalb setzen wir uns nachdrücklich für eine weitere Stärkung und Harmonisierung des europäischen Regulierungsrahmens ein, die nicht zuletzt den Endkunden zugute kommt", erklärt Hernichel. "Mithilfe wettbewerbsfreundlicher Marktregelungen kann Colt Geschäftskunden weiterhin noch überzeugendere Produkte und Leistungen zur Verfügung stellen." (Colt Telecom: ra)


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Bedrohungslage ganzheitlich verstehen

    Mit dem Kabinettsbeschluss vom 30. Juli 2025 hat die Bundesregierung einen überfälligen Schritt getan. Die Umsetzung der europäischen NIS-2-Richtlinie kommt damit in die nächste Phase - verspätet, aber mit deutlich geschärften Konturen. Der Regierungsentwurf schafft erstmals einen verbindlichen Rahmen für Cybersicherheit in weiten Teilen der Wirtschaft und verankert Mindeststandards, die weit über den bisherigen KRITIS-Kreis hinausreichen.

  • KI-Assistent ein potenzieller Angriffspunkt

    Der Schwerpunkt des neuen freiwilligen Verhaltenskodexes der Europäischen Union für künstliche Intelligenz liegt verständlicherweise auf der verantwortungsvollen Entwicklung künstlicher Intelligenz. Doch indirekt wirft er auch die Frage nach einem weiteren wichtigen Pfeiler der gewissenhaften Einführung auf: der Sicherheit bei der Nutzung von KI.

  • Umsetzung der E-Rechnungspflicht

    Das Bundesfinanzministerium (BMF) veröffentlichte kürzlich ein neues Entwurfsschreiben zur elektronischen Rechnungsstellung. Darin korrigiert das BMF Fehler des Einführungsschreibens vom Oktober 2024 und nimmt Ergänzungen vor. Für Unternehmen gilt es nun zu verstehen, ob sich aus dem Entwurfsschreiben vom 28. Juni 2025 neue oder geänderte Anforderungen für das interne Rechnungswesen ergeben. Dies ist insbesondere für mittelständische Unternehmen kein leichtes Unterfangen.

  • Globale Regulierung Künstlicher Intelligenz

    Vor einem Jahr, am 1. August 2024, ist der europäische AI Act in Kraft getreten - ein historischer Meilenstein für die globale Regulierung Künstlicher Intelligenz. Europa hat damit umfassende Maßstäbe gesetzt. Doch in Deutschland fehlt der Digitalwirtschaft weiterhin die notwendige Orientierung. Der eco - Verband der Internetwirtschaft e.?V. sieht in der Regulierung neue Chancen für den digitalen europäischen Binnenmarkt, warnt aber zugleich vor Versäumnissen: Unternehmen fehlt es an konkreten Standards, an Rechtssicherheit - und an einer verlässlichen politischen Perspektive. Das Risiko: Deutschland droht, den Anschluss an die nächste Welle der KI-Innovation zu verlieren.

  • VdK prüft Musterklagen seiner Mitglieder

    VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht im Haushaltsentwurf 2026 von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil keine nachhaltige Lösung für die Sozialversicherungen: "Der Haushaltsentwurf 2026 von Finanzminister Klingbeil verschärft die chronische Unterfinanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Statt im kommenden Haushaltsjahr lediglich ein zinsfreies Darlehen in Höhe von zwei Milliarden Euro bereitzustellen und großzügige Bundeszuschüsse auszuschließen, fordere ich die Bundesregierung auf, erst einmal ihre Schulden bei den Pflegekassen zu begleichen. Wir prüfen derzeit Musterklagen von VdK-Mitgliedern, da sich die Bundesregierung konsequent weigert, ihre Verpflichtungen gegenüber den Pflegekassen zu erfüllen."

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen