"Apps mit Prism-Anschluss" rechtlich problematisch
Viele Apps sind nämlich mit einem Cloud-Service verbunden, über den die US-Geheimdienste Zugang zu den Daten erhalten können Nifis-Vorsitzender Dr. Thomas Lapp: "Bring Your Own Application" birgt Gefahren für Firmen
(04.09.13) - Immer mehr Beschäftigte nutzen nicht nur ihr privates Smartphone oder Pad/Tablet für berufliche Belange, sondern setzen auch privat angeschaffte Apps für Geschäftszwecke ein. Genau davor warnt die Nifis Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. Viele Apps sind nämlich mit einem Cloud-Service verbunden, über den die Geheimdienste Zugang zu den Daten erhalten können, begründet der Nifis-Vorsitzende Dr. Thomas Lapp die Warnung. "Bei allen US-amerikanischen Apps ist wohl mit Sicherheit davon auszugehen, dass sämtliche Daten bei Prism & Co landen", meint Lapp.
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Für Unternehmen werden die "Apps mit Prism-Anschluss" rechtlich problematisch, sobald die Beschäftigten über diese Dienste Firmendaten speichern, analysiert Dr. Thomas Lapp. Wenn es sich um vertrauliche betriebliche Daten handelt, kann ein Verstoß gegen die Geheimhaltungspflichten vorliegen, möglicherweise auch eine Verletzung der Vertraulichkeit gegenüber Firmenkunden, deren Daten sozusagen frei Haus an die Geheimdienste verraten werden. Bei personenbezogenen Daten liegt ein Verstoß gegen das strenge deutsche Datenschutzrecht nahe, skizziert der der Vorstandsvorsitzende die möglichen rechtlichen Konsequenzen. "Im Zweifelsfall haftet der Vorstand oder die Geschäftsführung bei Verstößen", stellt Dr. Thomas Lapp klar.
Die Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit geht davon aus, dass US-basierte Cloud-Services direkt von amerikanischen Geheimdiensten kontrolliert werden. "Die Kontrolle dieser Services durch staatliche Stellen ist nach US-Recht völlig legal und im Foreign Intelligence Surveillance Act und im Patriot Act ausdrücklich vorgesehen. Es scheint indes so, dass sich viele Beschäftigte in Deutschland darüber überhaupt nicht bewusst sind und dass viele Unternehmen wenig Kenntnis davon haben, wo ihre Mitarbeiter überall Firmendaten speichern", erklärt Lapp. (Nifis: ra)
Nifis: Kontakt und Steckbrief
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Die EU-Kommission hat den "AI Continent Action Plan" vorgestellt, mit dem Europa bei Künstlicher Intelligenz zu den aktuell führenden Nationen USA und China aufschließen will. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Mit dem AI Continent Action Plan verschiebt die EU den Fokus von KI-Regulierung auf KI-Förderung - und dafür ist es höchste Zeit. Die europäischen Staaten können nur gemeinsam zu den führenden KI-Nationen USA und China aufschließen und die Grundlagen für eine wettbewerbsfähige, europäische KI schaffen. Eine KI aus Europa würde einen entscheidenden Beitrag zu Europas digitaler Souveränität leisten. Die aktuelle geopolitische Lage und die angespannten Handelsbeziehungen zu den USA machen dies notwendiger denn je."
Transparency Deutschland kritisiert den Koalitionsvertrag von Union und SPD als unzureichend im Hinblick auf Korruptionsbekämpfung und -prävention sowie Transparenz. Keine der drei Kernforderungen, die die Antikorruptionsorganisation bereits im Wahlkampf an die künftige Bundesregierung formuliert hatte, wurde im Koalitionsvertrag berücksichtigt. In der nächsten Legislaturperiode bleiben damit gravierende Defizite bestehen - und der Handlungsbedarf verschärft sich.
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Die Regulierung von KI ist ein zentrales politisches und wirtschaftliches Thema - doch während Europa auf Vorschriften setzt, treiben die USA und China die Umsetzung voran. Die EU versucht mit dem AI-Act, Risiken frühzeitig zu kontrollieren, doch der technologische Fortschritt lässt sich nicht per Gesetz erzwingen. Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen, indem sie Transparenz fördern und Vertrauen schaffen - nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch für wirtschaftliche Vorteile.
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