Einhaltung künftiger Compliance-Anforderungen


George Stein, VocaLink: "SEPA kommt – Banken müssen besser vermarkten"
Mit SEPA kann die Anzahl der im Ausland befindlichen Bankkonten reduziert werden


(11.07.11) - Mit der Einführung von SEPA stehen Banken vor einer wichtigen Umstellung. Von der Implementierung, über die Integration in die Systemlandschaft und die Einhaltung künftiger Compliance-Anforderungen bis hin zur Erfüllung der zum Teil unklaren und verschiedenen Kundenerwartungen ist SEPA eine große Herausforderung. Hinzu kommt der Druck der EU, die immer lauter ein Enddatum für die vollständige Implementierung einfordert: Auf dem Weg zum einheitlichen Zahlungsverkehrsraum wird die Durchsetzung der SEPA-Überweisung (SCT) im ersten Quartal 2013 angestrebt. Ein Jahr später soll die Umsetzung des SEPA-Lastschriftverfahrens (SDD) folgen.

Während Banken mit diesen Herausforderungen kämpfen, fragen sich deren Kunden, ob und in welcher Weise SEPA sie betrifft. Laut einer europaweiten Studie von gtnews haben lediglich etwa 30 Prozent der befragten Firmenkunden bereits entweder SCT oder SDD implementiert und nur 40 Prozent fühlen sich "bereit" für SEPA. Der Hauptgrund dafür, dass viele Unternehmen nicht investieren sei die fehlende Klarheit, inwieweit sie SEPA überhaupt betrifft. Etwa 76 Prozent der befragten Firmen sehen ihre Banken als "präferierte" Partner für das Thema. Sie erwarten von ihnen Informationen sowohl über die Auswirkungen und Anforderungen als auch Unterstützung bei den Vorbereitungen für SEPA. Doch bis dato bekommen lediglich 12 Prozent diese Unterstützung und Hilfeleistung tatsächlich auch von ihren Banken.

Für die reibungslose Einführung von SEPA auch bei den Kunden ist diese Unterstützung aber der Knackpunkt. Denn SEPA kann durchaus den Umgang zwischen Kunde und Bank vereinfachen damit das Service-Erlebnis verbessern. Ein Aspekt, der an dieser Stelle stärker herausgestellt werden sollte, ist die bessere Kostenkontrolle. Denn mit SEPA kann beispielsweise die Anzahl der im Ausland befindlichen Bankkonten reduziert werden. Darüber hinaus bringen neue Regelungen, die mit SEPA einhergehen, ein vereinfachtes Liquiditätsmanagement. Das vorgeschriebene Fälligkeitsdatum der SEPA-Lastschrift ermöglicht eine taggenaue Liquiditätsplanung und –steuerung. Da Unternehmen somit genauer wissen, wann Zahlungen eintreffen, können sie die Betriebskosten im Backoffice reduzieren. Außerdem haben Kunden nicht nur die Möglichkeit, ihre Prozesse zu verbessern, sondern auch, neue oder erweiterte Angebote für das Cash-Management einzuführen – E-Payment, M-Payment oder E-Invoicing wären da nur wenige Beispiele, von denen auch die Endkunden profitieren.

Die neuen Rahmenbedingungen eines einheitlichen Zahlungsverkehrs bieten Potenziale für Banken und Unternehmen. Die Geschwindigkeit, mit der sich SEPA bei den Kunden etabliert, ist abhängig von der Akzeptanz und Nutzung eben dieser neuen Angebote durch die Kunden. Banken sind als Experten der logische Ansprechpartner für Kunden, die sich in der SEPA-Welt zurechtfinden müssen. Dazu müssen sie zunächst die Grundvoraussetzung schaffen, dass ihre Kunden das System annehmen und nutzen.

Letztendlich sollte das Angebot der Banken über die reine Bereitstellung der Infrastruktur hinaus gehen, indem sie Unternehmen die durch SEPA entstehenden Potenziale aufzeigen und Lösungen anbieten, die einen reibungslosen Ablauf garantieren und Gesetze sowie Compliance einhalten. Nur so können sich die positiven Effekte eines einheitlichen Zahlungsverkehrsraums im einzelnen Unternehmen voll entfalten. Und nur so nutzen Banken ihre Chance, das Vertrauen und die Kundenbindung zu stärken. (VocaLink: ra)

VocaLink: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Datenschutz und Informationsfreiheit

    Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider ihren Tätigkeitsbericht vorgestellt. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Das Amt der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit ist mit Blick auf die digitale Transformation und Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz eines der wichtigsten in Deutschland. Der vorgelegte Tätigkeitsbericht zeigt den eingeschlagenen und dringend notwendigen Perspektivwechsel der BfDI, die Datenschutz und verantwortungsvolle Datennutzung gleichermaßen in den Blick nimmt."

  • Bitkom zum "AI Continent Action Plan" der EU

    Die EU-Kommission hat den "AI Continent Action Plan" vorgestellt, mit dem Europa bei Künstlicher Intelligenz zu den aktuell führenden Nationen USA und China aufschließen will. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Mit dem AI Continent Action Plan verschiebt die EU den Fokus von KI-Regulierung auf KI-Förderung - und dafür ist es höchste Zeit. Die europäischen Staaten können nur gemeinsam zu den führenden KI-Nationen USA und China aufschließen und die Grundlagen für eine wettbewerbsfähige, europäische KI schaffen. Eine KI aus Europa würde einen entscheidenden Beitrag zu Europas digitaler Souveränität leisten. Die aktuelle geopolitische Lage und die angespannten Handelsbeziehungen zu den USA machen dies notwendiger denn je."

  • Rückschlag im Kampf gegen Korruption

    Transparency Deutschland kritisiert den Koalitionsvertrag von Union und SPD als unzureichend im Hinblick auf Korruptionsbekämpfung und -prävention sowie Transparenz. Keine der drei Kernforderungen, die die Antikorruptionsorganisation bereits im Wahlkampf an die künftige Bundesregierung formuliert hatte, wurde im Koalitionsvertrag berücksichtigt. In der nächsten Legislaturperiode bleiben damit gravierende Defizite bestehen - und der Handlungsbedarf verschärft sich.

  • Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie

    Die Europäische Kommission hat am 26.02.25 mit der Omnibus-Richtlinie ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vorgelegt. Stefan Premer, Principal Sustainability Consultant - Global Lead Climate Strategy bei Sphera, Anbieterin von Lösungen für das Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, erläutert unten seine Sicht zu diesen Vorschlägen.

  • Risiken frühzeitig zu kontrollieren

    Die Regulierung von KI ist ein zentrales politisches und wirtschaftliches Thema - doch während Europa auf Vorschriften setzt, treiben die USA und China die Umsetzung voran. Die EU versucht mit dem AI-Act, Risiken frühzeitig zu kontrollieren, doch der technologische Fortschritt lässt sich nicht per Gesetz erzwingen. Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen, indem sie Transparenz fördern und Vertrauen schaffen - nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch für wirtschaftliche Vorteile.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen