Neue Risiken hinsichtlich der Lizenz-Compliance


Studie: Unternehmen verkennen Lizenz-Compliance-Risiken durch Virtualisierung
Compliance-Verstöße und entsprechende Nachzahlungen infolge von Virtualisierung steigen - Das belastet die Beziehung zwischen Softwareherstellern und Anwenderunternehmen

(28.07.14) - Die Studie "2013-14 Key Trends in Software Pricing & Licensing Report" von Flexera Software und IDC zeigt auf, dass die Virtualisierung die Spannungen zwischen Softwareherstellern und Anwenderunternehmen verstärkt. Während Softwarewarehersteller und Hersteller von Intelligent Devices ihre Lizenzrichtlinien ändern, um von der Virtualisierung zu profitieren, versäumen es viele Unternehmen, Prozesse und Technologien zu implementieren, mit denen sie ihre virtualisierten Anwendungen verwalten können. Dadurch werden mehr Unternehmen gegen die Lizenzrichtlinien für Virtualisierung verstoßen und höhere Nachzahlungen leisten müssen. Laut Studie planen 42 Prozent der Softwarehersteller, ihre Lizenz- und Compliance-Richtlinien für Virtualisierung anzupassen. Gleichzeitig verwalten 39 Prozent der Unternehmen ihre Lizenzen in virtuellen Umgebungen nur manuell oder überhaupt nicht.

"Virtualisierung verstärkt die Komplexität der Softwarelizenzierung und stellt Unternehmen vor neue Compliance-Herausforderungen", sagt Amy Konary, Research Vice President Software Licensing and Provisioning bei IDC. "In einigen Fällen haben Unternehmen mit Einsparungen durch die Virtualisierung gerechnet, mussten aber stattdessen wegen der teureren Lizenzgebühren höhere Kosten in Kauf nehmen. Unternehmen sollten sich daher bewusst sein, welche Lizenzkosten die Virtualisierung mit sich bringt, und entsprechend reagieren. Dazu gehört die Einführung von Best Practices und Technologien für ein Softwarelizenzmanagement. Damit werden Risiken reduziert und die Basis für fundierte Entscheidungen geschaffen."

Laut der Umfrage verändern Softwarehersteller ihre Preis- und Lizenzierungsstrategien in immer kürzeren Abständen und verkennen die Probleme, die Anwenderunternehmen mit der Verwaltung der Softwareberechtigungen haben. 33 Prozent der Softwarehersteller haben in den letzten 18-24 Monaten die Preis- und Lizenzmodelle für ihre Produkte verändert. 48 Prozent davon zielen in erster Linie auf höhere Umsätze ab. Wenn die Auswirkungen dieser Veränderungen beurteilt werden sollen, meinen fast zwei Drittel der Softwarehersteller (59 Prozent), dass ihre Anwenderunternehmen keine Schwierigkeiten beim Umgang mit den Nutzungsberechtigungen hätten.

Aber tatsächlich stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen, ihre Berechtigungen zu verwalten und die Compliance zu wahren. Die vorhergehende Studie Software License Audits: Costs & Risks to Enterprises ergab, dass 85 Prozent der Unternehmen die Compliance bei ihren Softwarelizenzen nicht einhalten. Zusätzlich zeigt der aktuelle Report, dass 39 Prozent der Unternehmen ihre virtuellen Softwarelizenzen überhaupt nicht oder nur manuell verwalten. Deswegen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass in Audits durch die Softwarehersteller mehr Fälle von Compliance-Verletzungen aufgedeckt werden. Dies könnte wiederum die Spannungen zwischen den Anbietern und ihren Kunden verschärfen.

"Die Beziehungen zwischen Anbieter und Kunden sind bereits ein wenig belastet. Niemand freut sich, wenn ein Softwarehersteller ein Lizenz-Audit durchführen möchte oder teure Nachzahlungen anfallen", sagt Jim Ryan, Chief Operating Officer bei Flexera Software. "Softwarehersteller müssen verstehen, welchen Aufwand selbst wohlmeinende Kunden erbringen müssen, um die Compliance mit den Lizenzrichtlinien sicherstellen zu können. Gleichzeitig müssen Anwenderunternehmen erkennen, dass die Virtualisierung neue Risiken hinsichtlich der Lizenz-Compliance mit sich bringt. Sie sollten zwingend Prozesse und Technologien implementieren, mit denen sich diese Risiken reduzieren lassen." (Flexera Software: ra)

Flexera Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen