Fachwissen für DSGVO-Umsetzung nötig


Neugründung EU-Dachverband für Datenschutzbeauftragte: Berufsverbände bündeln Kräfte in Brüssel
Betriebliche Datenschutzbeauftragte sind wichtige Akteure zur Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen



Der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten in Deutschland (BvD) e.V. ist Initiator eines europäischen Dachverbands der Datenschutzbeauftragten, der sich am 7. Juni 2019 in Berlin gegründet hat. Gründungsmitglieder der European Federation of Data Protection Officers (EFDPO) sind neben dem BvD nationale Verbände für Datenschutzbeauftragte aus Österreich, Frankreich, Portugal, Tschechien, der Slowakei, Griechenland und Liechtenstein. Hauptziel der Gründung ist es, die Datenschutzbeauftragten der EU-Mitgliedsstaaten miteinander zu vernetzen, gemeinsame Standards zu entwickeln und die Interessen der in Brüssel zu vertreten. Dabei soll Datenschutz als Wettbewerbs- und Standortvorteil für Europa gestärkt werden. Arbeitssitz des neuen Verbandes ist Brüssel.

"Die EFDPO vereint die Stimmen der nationalen Datenschutzbeauftragten-Verbände zu einer starken Vertretung auf EU-Ebene", sagte BvD-Vorstandsvorsitzender Thomas Spaeing. Der EU-Verband will sich unter anderem auch dafür einsetzen, einen EU-Zertifizierungsstandard für Datenschutzbeauftragte zu etablieren.

"Betriebliche Datenschutzbeauftragte sind wichtige Akteure zur Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen", sagte Spaeing. "Als Datenschutzexperten stellen sie die unternehmerische Handlungsfähigkeit unter der DSGVO sicher und sorgen zugleich dafür, dass die Verbraucher- und Bürgerrechte beim Datenschutz eingehalten werden. Das entlastet auch die nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden." Wie bereits der BvD e.V. ist auch der neue Dachverband nicht auf Datenschutzbeauftragte beschränkt, sondern berücksichtigt auch die Interessen weiterer im Bereich Datenschutz entstehender Berufe wie den Datenschutzauditor oder den Datenschutzkoordinator.

Für Unternehmen entwickelt sich die DSGVO seit ihrem Start am 25. Mai 2018 laut Spaeing trotz Kritik und Nachbesserungsbedarf, zu einem wichtigen Standard. "Datenschutz stärkt Vertrauen und somit auch die Unternehmen, die datenschutzkonform arbeiten." Weltweit orientieren sich Länder mittlerweile bei der Entwicklung eigener Datenschutzgesetze an der DSGVO. "Diese Chance wollen wir nutzen und Datenschutz als Markenzeichen der europäischen Wirtschaft in Brüssel stärken", sagte Spaeing.

In Deutschland müssen Unternehmen, bei denen mehr als zehn Personen ständig mit der Verarbeitung personenbezogener Daten betraut sind, einen Datenschutzbeauftragten benennen. "Auch ohne Benennungspflicht müssen die Betriebe die Anforderungen der DSGVO vollumfänglich erfüllen", erläutert Spaeing. "Aber gerade in kleinen und mittleren Betrieben fehlt dafür intern meist das Knowhow."

Parallel machen EU-Länder wie Portugal oder Tschechien erste Erfahrungen mit betrieblichen Datenschutzbeauftragten. "Die dortigen Unternehmen erkennen, welches Fachwissen für die rechtskonforme Umsetzung der DSGVO-Anforderungen nötig ist. Hier helfen die Beauftragten, praktikables Datenschutz-Regime in den Firmen aufzubauen", sagte Spaeing.

Gründungsmitglieder der EFDPO sind:
>> Deutschland: Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e. V. www.bvdnet.de
>> APDPO PORTUGAL Associação dos Profissionais de Proteção e de Segurança de Dados (Portugal)
>> Spolek pro ochranu osobních údajů (Czech Republic)
>> Spolok na ochranu osobných údajov (Slovakia)
>> Verein österreichischer betrieblicher und behördlicher Datenschutzbeauftragter privacyofficers.at. (Austria)
>> UDPO, Union des DPO’s (France)
>> dsv.li-Datenschutzverein in Liechtenstein (Liechtenstein)
>> HADPP – Helenic Association of dpp (Greece)
(BvD: ra)

eingetragen: 13.07.19
Newsletterlauf: 19.08.19

BvD: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Bekämpfung von Korruptionsrisiken

    Der Vorstand der Internationalen Initiative zur Transparenz im Rohstoffsektor (Extractive Industries Transparency Initiative, EITI) hat nach einem umfassenden Bewertungsverfahren die Arbeit der deutschen Multi-Stakeholder-Gruppe für sehr gut befunden.

  • Die USA verbieten Kaspersky-Software

    Der Verkauf von Kaspersky-Software an Unternehmen und Verbraucher in den USA wurde durch eine Entscheidung des US-Handelsministeriums vom 20. Juli 2024 an untersagt. Ab dem 29. September darf Kaspersky auch keine Updates mehr einspielen. Die Antiviren-Software wird dadurch weitgehend nutzlos gegen neu dazukommende Bedrohungen. Ab diesem Zeitpunkt ist auch der Weiterverkauf verboten.

  • Viele Optionen der Datenverarbeitung

    Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) sprach sich zur Eröffnung des Frühjahrskongresses des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. für eine frühzeitige Einbindung von Datenschutzbeauftragten und eine Weiterentwicklung von Privacy Enhancing Technologies für den Einsatz auch in kleinen und mittleren Unternehmen aus.

  • ESG-Berichterstattung als strategisches Muss

    Unternehmen stehen unter wachsendem Druck von Behörden, Mitarbeitern und Kunden, ihre Performance in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance = ESG) zu verbessern. Mit Hilfe von Intelligenter Automatisierung und einer ESG-Berichtssoftware können sie jedoch die Anforderungen in Angriff nehmen.

  • Neue "Allianz FÜR Vergaberecht" gegründet

    Gemeinsam mit 18 deutschen Wirtschaftsdachverbänden setzt sich Transparency Deutschland in der neu gegründeten "Allianz FÜR Vergaberecht" für die korrekte Anwendung der bestehenden vergaberechtlichen Grundsätze ein.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen